Mysteriöse Menschenentführungen in Kiew
Mehr als 50 Menschen sind in der Nacht zum Mittwoch laut Augenzeugenberichten entführt worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch auf ihrer Webseite mit.
„Die Ereignisse der letzten Stunden in Kiew zeugen von einer zunehmenden Aggression von Vertretern extremistisch eingestellter Gruppierungen und anderer Vereinigungen gegenüber den Rechtsschutzorganen und friedlichen Bürgern“, heißt es in der Mitteilung. „Im Laufe der Nacht haben Unbekannte in den Wohnheimen in der Stscherbakow-, der Spasskaja-, der Observatornaja-, der Starowoksalnaja- und der Bogdanowskaja-Straße von Kiew Massenpogrome angestellt. Sie haben Türen und Fenster eingeschlagen und Menschen entführt.“
Die mit Schlagstöcken und Metallschlägern bewaffneten Extremisten schlendern durch Straßen der Stadt, greifen friedliche Bürger an und stecken Autos in Brand, so die Generalstaatsanwaltschaft.
Laut der Mitteilung ist die Polizei um 06.25 Uhr Ortszeit von einem Unbekannten angerufen worden, der mitteilte, in der Bibliothek der Nationalen Wissenschaftsakademie befinde sich eine männliche Leiche.
Der anonyme Anrufer teilte ferner mit, dass die Leiche zunächst ins Gewerkschaftshaus gebracht worden sei und erst danach in die Bibliothek.
Rund neun Uhr früh habe die Polizei einen weiteren Mann mit Schusswunde bewusstlos in der Bibliothek entdeckt. „Der Mann erlag seinen Verletzungen“, hieß es.
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Polens Präsident: EU soll pro-europäische Stimmungen in der Ukraine mit Geld unterstützen
Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Proteste in Kiew hat der polnische Präsident Bronisław Komorowski die Europäische Union aufgerufen, die pro-europäischen Stimmungen in der Ukraine mit Geld zu untermauern.
Das Geld aus dem Ost-Partnerschaftsprogramm müsste in erster Linie der „
Festigung der proeuropäischen Bestrebungen“ der Ukrainer dienen, sagte Komorowski am Mittwoch, nach einer Sitzung des polnischen Sicherheitsrats in Warschau. Polen werde dafür kämpfen, dass diese Finanzierung "unter diesen Umständen" nicht nur die Östliche Partnerschaft in Moldawien und Georgien fördere, sondern vor allem der Unterstützung der Zivilgesellschaft in der Ukraine diene.
In der Ukraine dauern seit dem 21. November Anti-Regierungs-Proteste an. Der Auslöser war die Entscheidung des Kabinetts, den Assoziierungsprozess mit der Europäischen Union auszusetzen und stattdessen den Handel mit Russland auszubauen. Am Sonntag arteten die Proteste im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt in schwere Zusammenstöße aus, als Demonstranten versuchten, sich in das von Sicherheitskräften abgeriegelte Regierungsviertel durchzukämpfen. Randalierer bewarfen Polizisten mit Steinen und Molotow-Cocktails. Die Polizei antwortete mit Tränengas, Gummigeschossen und Blendgranaten. Es gab Hunderte Verletzte auf beiden Seiten.
Nach den jüngsten Behördenangaben wurden bei den Zusammenstößen zwei Menschen getötet.
http://de.ria.ru/politics/20140122/267689573.html