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ISIS [Sammelthread]

Turkish F-16s Said to Patrol Northern Iraq as Militants Advance





Turkish F-16 warplanes and drones have flown over northern Iraq to track the movement of Islamic militants, the Sabah newspaper said. Officials wouldn’t immediately confirm the report.


While Turkey’s air force has often in the past entered Iraqi airspace in response to threats posed by ethnic Kurdish rebels, the Sabah report signals heightened concern in Ankara over the advance of Sunni guerrillas of the Islamic State.


The militants have been holding hostage 49 diplomats, policemen and civilians, most of them Turkish, since they raided Turkey’s consulate in the Iraqi city of Mosul on June 11 at the beginning of a major offensive. Car bombings today in Kirkuk, occupied by forces of the semi-autonomous Kurdistan Regional Government, now an ally of Turkey, as the Islamic State advanced toward its front lines, have raised tensions further.


“Turkey is trying to gather intelligence against what it sees as a threat to its economic and energy interests in the region,” Oytun Orhan, an analyst at the Center for Middle Eastern Strategic Studies in Ankara, said by phone today in reference to Kurdish oil shipments via Turkey. “Turkey would support Iraqi Kurdish allies against the Islamic militants, however, the ongoing hostage standoff has seriously tied Turkey’s hands.”


Government, military and intelligence officials met for three hours today to discuss developments in Iraq and the security situation along Turkey’s southern border, Foreign Minister Ahmet Davutoglusaid.


Minorities Flee
The al-Qaeda breakaway group has this week won control of a string of towns and villages in the country’s north forcing tens of thousands of Christians and members of the Yezidi religious minority to flee their homes. The movement, earlier known as the Islamic State in Iraq and the Levant, today captured the country’s biggest dam near Mosul, according to Iraqi officials.


Turkey’s lira erased its gains following reports of the F-16 flights to trade 0.1 percent lower at 2.1612 per dollar at 2:57 p.m. in Istanbul. The yield on Turkey’s two-year lira notes jumped 8 basis points to 9.28 percent after the news, trimming today’s drop to 19 basis points, or 0.19 percentage point.


Davutoglu said Turkish aid supplies had been dropped in the mountains near Sinjar in northern Iraq, where about 50,000 Yezidis have taken shelter. He did not say whether Turkish aircraft carried out the operation. About 100 Yezidis crossed into Turkey and sought refuge in the border town of Silopi, authorities said.


Turkish F-16s Said to Patrol Northern Iraq as Militants Advance - Bloomberg
Turkish F-16s Said to Patrol Northern Iraq as Militants Advance - Businessweek
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hab vorhin mit 'Erdi' telefoniert. Geht klar.
 
Da soll doch noch jemand sagen das die IS keine Unterstützung in der Bevölkerung hat. Die Mehrheit möchte nach Koran und Sunnah leben das müssen die anderen akzeptieren
[h=2]Massenflucht vor Terror des Islamischen Staats[/h]Mehr als 200.000 Christen fliehen im Irak vor der Terrorgruppe Islamischer Staat. Augenzeugen berichten von Vergewaltigungen und Massakern. Zehntausende sollen auf einem Berg eingekesselt vor der Wahl stehen: zum Islam konvertieren oder verdursten.
07.08.2014, von RAINER HERMANN



© PICTURE ALLIANCE / AA
Auch in Arbil in Kurdistan fühlen sich viele Flüchtlinge nicht mehr sicher
Der Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat hat im Nordirak eine Massenflucht von Christen und Yeziden ausgelöst. Der Islamische Staat hat alle Christen aus der Ebene von Mossul, die im Norden und Osten der zweitgrößten Stadt des Iraks liegt, vertrieben. Nach Angaben des World Council of Aramaens, des in Schweden ansässigen Dachverbands der assyrischen Christen, sind mehr als 200.000 Christen auf der Flucht. Überwiegend wollen sie zu Fuß im Osten die sichere Region Irakisch-Kurdistan erreichen. Zudem belagern Kämpfer des Islamischen Staats den höchsten Berg des Sindschar-Gebirges, auf dem Zehntausende Yeziden aus den umliegenden Dörfern vor den Dschihadisten geflohen sind. Die Christen und Yeziden sind mit nichts als ihren Kleidern auf dem Leib auf der Flucht.
rainer-hermann-portraitaufnahme-f-r-das-blaue-buch-die-redaktion-stellt-sich-vor-der-frankfurter-allgemeinen-zeitung.jpg
Autor: Rainer Hermann, Jahrgang 1956, Redakteur in der Politik. Folgen:

Der Vorsitzende der irakischen Bischofskonferenz, der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako, appellierte in Bagdad an die Vereinten Nationen und an die Europäische Union, die Verfolgten vor dem Tod zu retten. Die Kirchen würden zerstört und entweiht, 1500 Jahre alte Manuskripte würden verbrannt, teilte Patriarch Louis mit. Die kurdischen Peschmerga-Kämpfer seien nicht in der Lage, das Vordringen des Islamischen Staats zu stoppen, sagte er. Der Präsident von Irakisch-Kurdistan, Massud Barzani, kündigte an, dass gegen die Kommandeure der Peschmerga-Einheiten, die vor dem Islamischen Staat geflüchtet seien, Ermittlungen eingeleitet würden.
Der Islamische Staat hatte am Mittwoch begonnen, die ausschließlich von Christen bewohnte Stadt Karakosch, die zwischen Mossul und Arbil, der Hauptstadt von Irakisch-Kurdistan, liegt, zu beschießen. Schon im Juni waren die sechzigtausend Einwohner vor dem Islamischen Staat geflohen; die meisten von ihnen waren aber in den vergangenen Wochen zurückgekehrt. In der Nacht zum Donnerstag hatten die Extremisten die Kontrolle über die Stadt übernommen, nachdem sich auch die Einheiten der kurdischen Peschmerga zurückgezogen hatten. Die Dschihadisten nahmen mehrere Dörfern in der Region ein und auch Klöster wie Baashiqa, die sie entweihten. Angehörige anderer Minderheiten wie der Schabak, die in diesen Städten wohnten, wurden ebenfalls vertrieben oder getötet. In diesen Orten gebe es keine Christen mehr, sagte der chaldäische Erzbischof von Kirkuk, Joseph Thomas. Muslime hingegen seien verschont worden, teilte der World Council of Aramaens mit.
© PICTURE ALLIANCE / AA
Hunderttausende sollen im Norden des Iraks auf der Flucht sein

Zugleich verstärkte der Islamische Staat seine Angriffe gegen das Siedlungsgebiet der Yeziden um das Sindschar-Gebirge und in deren Dörfern von Sindschar. Mehrere Städte sind unter der Kontrolle der Dschihadisten. Augenzeugen, die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, berichteten, dass Einwohner, die nicht rechtzeitig flüchten konnten, in ihren Häusern abgeschlachtet würden. In den Tagen zuvor hatten die Dschihadisten die Yeziden aus den Städten Zummar, Tell Afar und Sindschar vertrieben. Zehntausende Flüchtlinge sind auf dem Berg von Sindschar von Dschihadisten eingekreist; sie sind vor die Wahl gestellt worden, entweder zum Islam überzutreten oder zu verdursten und zu verhungern. Das UN-Hilfswerk Unicef schätzt, dass allein fünfundzwanzigtausend yezidische Kinder, die dringend Hilfe benötigten, auf dem Berg befinden. Yezidische Internetseiten berichten, dass vor allem Kinder und ältere Menschen in der glühenden Sommerhitze schon verdurstet sind.
Die Dschihadisten haben nach Augenzeugenberichten die Männer der Yeziden oder anderer Minderheiten ermordet, die nicht fliehen konnten und sich weigerten, zum Islam überzutreten. Die assyrische Kirche in Bagdad berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass Mädchen und Frauen vergewaltigt und als Sexsklavinnen entführt werden; ferner hängten die Dschihadisten über die Kreuze auf den Kirchen ihr schwarzes Banner. Die assyrische Kirche in Bagdad berichtet ferner, dass insbesondere yezidische Familien als Schutzschilde gegen Angriffe der irakischen Luftwaffe benutzt würden und dass mehrere Hundert von ihnen nach Syrien verschleppt würden.
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In der gebirgigen Region Sindschar finden heftige Kämpfe statt. Über mehrere Tage hatte eine Miliz der Yeziden das Vordringen des Islamischen Staats zumindest verlangsamen können. Die irakische Armee rüstet seine Einheit nach Angaben aus der yezidischen Gemeinschaft derzeit auf. Irakische Kampfhubschrauber unterstützen die Yeziden aus der Luft, und irakische Kampfflugzeuge beschießen demnach Stellungen des Islamischen Staats. So wurde ein Korridor geöffnet, um die Menschen mit Wasser und Nahrungsmitteln zu versorgen. Hubschrauber der irakischen Armee haben zudem eine Luftbrücke eingerichtet, um die Flüchtlinge zu versorgen. Die kurdische Menschenrechtskommission beteiligt sich an dieser Luftbrücke.


Die Großoffensive war möglich geworden, nachdem der Islamische Staat in Mosul, das er seit dem 9. Juni zu seiner Hauptstadt erklärt hat, neue Kämpfer rekrutieren konnte. Mitte Juni war die Zahl der Kämpfer des Islamischen Staats noch auf 4000 geschätzt worden. Die kurdischen Peschmerga waren angesichts der Offensive der Extremisten, die am vergangenen Wochenende begonnen hatte, überfordert. Der islamische Staat hatte mehrere Fronten zur gleichen Zeit eröffnet, außerdem sind die Peschmerga außerhalb des Gebiets der Kurdischen Regionalregierung weniger gut ausgerüstet sind, da für dieses Gebiet eigentlich die irakische Zentralregierung in Bagdad zuständig ist. Am Donnerstag war es auch den kurdischen Selbstverteidigungskräften, die aus Nordsyrien angerückt sind, nicht gelungen, den Islamischen Statt zu stoppen. Offenbar fühlen sich Flüchtlinge, die die autonome Region Irakisch-Kurdistan erreichen, auch dort nicht länger sicher. Denn der Islamische Staat stößt von Mossul kommend in Richtung von dessen Grenze vor, so dass Flüchtlinge nicht in Arbil Halt machen, sondern weiter nach Osten ziehen.
 
Nun kämpft auch die PKK, zusammen mit der Peshmerge/YPG gegen die ISIS

Zog sich die Peschmerga vorsätzlich zurück?

Jedoch mehren sich nun die Berichte darüber, dass die Peschmerga allem Anschein nach nicht im Kampf geschlagen wurden, sondern ihre Stellungen vorsätzlich verließen. „Die Peschmerga haben die Offensive heraufbeschworen, indem sie ihre Stellungen grundlos aufgegeben haben“, so die schwere Anschuldigung von Anwohnern, die in Shingal-Berge fliehen konnten und dort telefonisch Kontakt zu ihren Verwandten halten. „Nachdem wir Konvois der Peschmerga in Richtung Norden beobachten konnten, haben wir uns nichts dabei gedacht. Wir fühlten uns sicher. Und als wir die verlassenen Grenzstellungen gesehen haben, waren wir immer noch nicht beunruhigt. Als jedoch die gesamten Quartiere der Peschmerga klammheimlich und ohne jede Warnung von einem Moment auf den anderen leer standen, brach Panik aus.“
Jesiden: Die Peschmerga haben uns verraten | DTJ ONLINE





Hilfsgüter erreichen Jesiden
Obama genehmigt Luftangriffe im Irak


"Heute kommt Amerika zu Hilfe", sagt US-Präsident Obama. Er gibt grünes Licht für amerikanische Luftangriffe im Irak. Damit soll der Vormarsch der islamistischen IS gestoppt und ein Völkermord an den Jesiden verhindert werden. Diese bekommen auch erste Hilfsgüter.

Hilfsgüter erreichen Jesiden: Obama genehmigt Luftangriffe im Irak - n-tv.de
 
Obama ordnet Luftangriffe im Irak an


"Wir werden alles tun, um einen drohenden Völkermord durch die Terrormiliz IS abzuwenden", betont der US-Präsident.


Nun also doch. US-Präsident Barack Obama hat am Luftangriffe gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Irak angeordnet. Obama sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington, die "zielgerichteten Luftangriffe" dienten zum Schutz von Zivilisten und US-Soldaten. Die USA müssten handeln, um einen "Völkermord" an den Jesiden im Nordirak zu verhindern, betonte Obama.

ndauyeoz.jpg


Welche Auswirkungen die Ankündigung der US-Luftangriffe im Irak hat, zeigen die Ölpreise. Die haben mit deutlichen Aufschlägen auf die absehbare Intervention reagiert. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 106,45 US-Dollar (79,6 Euro). Das waren 1,01 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 65 Cent auf 97,99 Dollar.
Dringlichkeitssitzung UN-Sicherheitsrat

Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung den IS-Terror scharf verurteilt und die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, dem Irak zu helfen. Das mächtigste UN-Gremium zeigte sich "schockiert" über das Schicksal tausender Jesiden und Christen, die vor den Jihadisten geflohen sind und "dringend humanitäre Hilfe" benötigten, sagte der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant.
Der US-Präsident betonte, dass er sich die Entscheidung für Luftangriffe nicht leicht gemacht habe. "Ich nehme keine Entscheidung so ernst wie jene zum Einsatz militärischer Gewalt", sagte Obama. Schließlich hätten die Vereinigten Staaten "andere Werkzeuge in unserem Arsenal". Doch wenn das Leben von Amerikanern und jenes von Tausenden Zivilisten in Gefahr sei, müssten die USA handeln.


Obama: Keine Bodentruppen

Drei Jahre nach der prestigeträchtigen Beendigung des umstrittenen Militäreinsatzes im Irak unterstrich Obama zudem, dass er keine Bodentruppen ins Zweistromland schicken werde. "Wir werden keinen weiteren Krieg im Irak führen", betonte er.
Ob die US-Luftwaffe bereits erste Angriffe geflogen hat, sagte der Präsident nicht. Ein führender Regierungsvertreter bestritt dies. Zuvor hatte auch ein Pentagon-Sprecher einen Bericht der kurdischen Peshmerga-Kämpfer dementiert, wonach US-Kampfjets Stellungen von Jihadisten im Nordirak angegriffen hätten.


Neben den Luftangriffen ordnete Obama auch den Abwurf von Hilfsgütern über dem Irak an. Das Pentagon hatte schon vor der Presseerklärung des US-Präsidenten bestätigt, dass Militärflugzeuge Pakete mit Lebensmitteln und Wasser über dem Nordirak abgeworfen hätten. Im Sinjar-Gebirge sind nach UNO-Angaben rund 200.000 Menschen ohne Lebensmittel und Wasser eingeschlossen, die vor den IS-Extremisten geflüchtet sind.
Sako: Völkermord an Christen

Ein Völkermord drohte nach Angaben des Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, auch an den Christen im Nordirak. Seinen Angaben zufolge flohen Hunderttausend Menschen am Donnerstag zum Teil zu Fuß aus ihren Heimatdörfern. "Wie bei einem Exodus oder vergleichbar mit einem Kreuzweg flüchten Christen zu Fuß in der sengenden Sommerhitze des Irak in die kurdischen Städte Erbil, Duhok und Sulaymaniya, unter ihnen auch kranke und alte Menschen, Kinder und Schwangere", sagte der Patriarch.
Am Donnerstag eroberte IS die größte christliche Stadt des Irak, Karakosch, mit 50.000 Einwohnern sowie drei andere christliche Städte. 100.000 Menschen sollen auf der Flucht sein – zusätzlich zu den Angehörigen der jesidischen Minderheit, die IS am Sonntag aus Sinjar vertrieben hatte. Fast die gesamte Bevölkerung der Stadt – 300.000 Menschen – floh vor den Kämpfern, nur 25.000 Menschen blieben zurück.


Die US-Luftangriffe sollen zum Schutz der eingekesselten Jesiden in der Bergregion, aber auch der US-Militärberater in der nordirakischen Stadt Erbil dienen. Sie hatten in den vergangenen Wochen gemeinsame Einsatzzentren mit der irakischen Armee eingerichtet. Darüber hinaus unterstützt Washington den Irak mit umfangreichen Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen.
Ohne UN-Mandat einmaschiert

Obamas Vorgänger George W. Bush war im März 2003 ohne UNO-Mandat in das Zweistromland einmarschiert und hatte Machthaber Saddam Hussein gestürzt. Bushs Regierung rechtfertigte den Angriff mit einer angeblichen Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen sowie Verbindungen der irakischen Führung mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida. Beide Gründe stellten sich später als falsch heraus.


Nach einer jahrelangen Besatzung, die von blutigen Auseinandersetzungen zwischen der schiitischen Mehrheitsbevölkerung und der sunnitischen Minderheit im Irak geprägt war, zog Obama Ende 2011 die letzten US-Truppen ab.
Geschwächt

Seit IS vor zwei Monaten die Großstadt Mossul erobert und zu ihrer Operationsbasis ausgebaut hatte, konnten kurdische Soldaten die Terroristen auf ihrem Territorium in Schach halten – die reguläre irakische Armee hatte der IS nichts entgegensetzen. Fehlende Unterstützung durch Bagdad (die Kurden und Iraks schiitische Regierung liegen im Clinch) haben die sogenannten Peschmergas aber derart geschwächt, dass sie nun von den Islamisten überrannt wurden.
Diese verfügen über schwere Waffen, die sie vom Militär erbeutet haben, viel Geld durch eroberte Erdölfelder und mittlerweile auch über bis zu 50.000 Kämpfer. Laut Experten vertreten nur 30 Prozent davon die IS-Ideologie, der Rest schloss sich den Extremisten aus Angst an. "Einst waren sie Nachbarn", sagt ein Bewohner Sinjars, "nun sind sie unsere Mörder."

Irak: Obama ordnet Luftangriffe im Irak an - KURIER.at
 
Obama ordnet Luftangriffe im Irak an


"Wir werden alles tun, um einen drohenden Völkermord durch die Terrormiliz IS abzuwenden", betont der US-Präsident.


Nun also doch. US-Präsident Barack Obama hat am Luftangriffe gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Irak angeordnet. Obama sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington, die "zielgerichteten Luftangriffe" dienten zum Schutz von Zivilisten und US-Soldaten. Die USA müssten handeln, um einen "Völkermord" an den Jesiden im Nordirak zu verhindern, betonte Obama.

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Welche Auswirkungen die Ankündigung der US-Luftangriffe im Irak hat, zeigen die Ölpreise. Die haben mit deutlichen Aufschlägen auf die absehbare Intervention reagiert. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 106,45 US-Dollar (79,6 Euro). Das waren 1,01 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 65 Cent auf 97,99 Dollar.
Dringlichkeitssitzung UN-Sicherheitsrat

Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung den IS-Terror scharf verurteilt und die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, dem Irak zu helfen. Das mächtigste UN-Gremium zeigte sich "schockiert" über das Schicksal tausender Jesiden und Christen, die vor den Jihadisten geflohen sind und "dringend humanitäre Hilfe" benötigten, sagte der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant.
Der US-Präsident betonte, dass er sich die Entscheidung für Luftangriffe nicht leicht gemacht habe. "Ich nehme keine Entscheidung so ernst wie jene zum Einsatz militärischer Gewalt", sagte Obama. Schließlich hätten die Vereinigten Staaten "andere Werkzeuge in unserem Arsenal". Doch wenn das Leben von Amerikanern und jenes von Tausenden Zivilisten in Gefahr sei, müssten die USA handeln.


Obama: Keine Bodentruppen

Drei Jahre nach der prestigeträchtigen Beendigung des umstrittenen Militäreinsatzes im Irak unterstrich Obama zudem, dass er keine Bodentruppen ins Zweistromland schicken werde. "Wir werden keinen weiteren Krieg im Irak führen", betonte er.
Ob die US-Luftwaffe bereits erste Angriffe geflogen hat, sagte der Präsident nicht. Ein führender Regierungsvertreter bestritt dies. Zuvor hatte auch ein Pentagon-Sprecher einen Bericht der kurdischen Peshmerga-Kämpfer dementiert, wonach US-Kampfjets Stellungen von Jihadisten im Nordirak angegriffen hätten.


Neben den Luftangriffen ordnete Obama auch den Abwurf von Hilfsgütern über dem Irak an. Das Pentagon hatte schon vor der Presseerklärung des US-Präsidenten bestätigt, dass Militärflugzeuge Pakete mit Lebensmitteln und Wasser über dem Nordirak abgeworfen hätten. Im Sinjar-Gebirge sind nach UNO-Angaben rund 200.000 Menschen ohne Lebensmittel und Wasser eingeschlossen, die vor den IS-Extremisten geflüchtet sind.
Sako: Völkermord an Christen

Ein Völkermord drohte nach Angaben des Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, auch an den Christen im Nordirak. Seinen Angaben zufolge flohen Hunderttausend Menschen am Donnerstag zum Teil zu Fuß aus ihren Heimatdörfern. "Wie bei einem Exodus oder vergleichbar mit einem Kreuzweg flüchten Christen zu Fuß in der sengenden Sommerhitze des Irak in die kurdischen Städte Erbil, Duhok und Sulaymaniya, unter ihnen auch kranke und alte Menschen, Kinder und Schwangere", sagte der Patriarch.
Am Donnerstag eroberte IS die größte christliche Stadt des Irak, Karakosch, mit 50.000 Einwohnern sowie drei andere christliche Städte. 100.000 Menschen sollen auf der Flucht sein – zusätzlich zu den Angehörigen der jesidischen Minderheit, die IS am Sonntag aus Sinjar vertrieben hatte. Fast die gesamte Bevölkerung der Stadt – 300.000 Menschen – floh vor den Kämpfern, nur 25.000 Menschen blieben zurück.


Die US-Luftangriffe sollen zum Schutz der eingekesselten Jesiden in der Bergregion, aber auch der US-Militärberater in der nordirakischen Stadt Erbil dienen. Sie hatten in den vergangenen Wochen gemeinsame Einsatzzentren mit der irakischen Armee eingerichtet. Darüber hinaus unterstützt Washington den Irak mit umfangreichen Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen.
Ohne UN-Mandat einmaschiert

Obamas Vorgänger George W. Bush war im März 2003 ohne UNO-Mandat in das Zweistromland einmarschiert und hatte Machthaber Saddam Hussein gestürzt. Bushs Regierung rechtfertigte den Angriff mit einer angeblichen Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen sowie Verbindungen der irakischen Führung mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida. Beide Gründe stellten sich später als falsch heraus.


Nach einer jahrelangen Besatzung, die von blutigen Auseinandersetzungen zwischen der schiitischen Mehrheitsbevölkerung und der sunnitischen Minderheit im Irak geprägt war, zog Obama Ende 2011 die letzten US-Truppen ab.
Geschwächt

Seit IS vor zwei Monaten die Großstadt Mossul erobert und zu ihrer Operationsbasis ausgebaut hatte, konnten kurdische Soldaten die Terroristen auf ihrem Territorium in Schach halten – die reguläre irakische Armee hatte der IS nichts entgegensetzen. Fehlende Unterstützung durch Bagdad (die Kurden und Iraks schiitische Regierung liegen im Clinch) haben die sogenannten Peschmergas aber derart geschwächt, dass sie nun von den Islamisten überrannt wurden.
Diese verfügen über schwere Waffen, die sie vom Militär erbeutet haben, viel Geld durch eroberte Erdölfelder und mittlerweile auch über bis zu 50.000 Kämpfer. Laut Experten vertreten nur 30 Prozent davon die IS-Ideologie, der Rest schloss sich den Extremisten aus Angst an. "Einst waren sie Nachbarn", sagt ein Bewohner Sinjars, "nun sind sie unsere Mörder."

Irak: Obama ordnet Luftangriffe im Irak an - KURIER.at
 
Obama ordnet Luftangriffe im Irak an


"Wir werden alles tun, um einen drohenden Völkermord durch die Terrormiliz IS abzuwenden", betont der US-Präsident.


Nun also doch. US-Präsident Barack Obama hat am Luftangriffe gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Irak angeordnet. Obama sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington, die "zielgerichteten Luftangriffe" dienten zum Schutz von Zivilisten und US-Soldaten. Die USA müssten handeln, um einen "Völkermord" an den Jesiden im Nordirak zu verhindern, betonte Obama.

ndauyeoz.jpg


Welche Auswirkungen die Ankündigung der US-Luftangriffe im Irak hat, zeigen die Ölpreise. Die haben mit deutlichen Aufschlägen auf die absehbare Intervention reagiert. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 106,45 US-Dollar (79,6 Euro). Das waren 1,01 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 65 Cent auf 97,99 Dollar.
Dringlichkeitssitzung UN-Sicherheitsrat

Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung den IS-Terror scharf verurteilt und die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, dem Irak zu helfen. Das mächtigste UN-Gremium zeigte sich "schockiert" über das Schicksal tausender Jesiden und Christen, die vor den Jihadisten geflohen sind und "dringend humanitäre Hilfe" benötigten, sagte der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant.
Der US-Präsident betonte, dass er sich die Entscheidung für Luftangriffe nicht leicht gemacht habe. "Ich nehme keine Entscheidung so ernst wie jene zum Einsatz militärischer Gewalt", sagte Obama. Schließlich hätten die Vereinigten Staaten "andere Werkzeuge in unserem Arsenal". Doch wenn das Leben von Amerikanern und jenes von Tausenden Zivilisten in Gefahr sei, müssten die USA handeln.


Obama: Keine Bodentruppen

Drei Jahre nach der prestigeträchtigen Beendigung des umstrittenen Militäreinsatzes im Irak unterstrich Obama zudem, dass er keine Bodentruppen ins Zweistromland schicken werde. "Wir werden keinen weiteren Krieg im Irak führen", betonte er.
Ob die US-Luftwaffe bereits erste Angriffe geflogen hat, sagte der Präsident nicht. Ein führender Regierungsvertreter bestritt dies. Zuvor hatte auch ein Pentagon-Sprecher einen Bericht der kurdischen Peshmerga-Kämpfer dementiert, wonach US-Kampfjets Stellungen von Jihadisten im Nordirak angegriffen hätten.


Neben den Luftangriffen ordnete Obama auch den Abwurf von Hilfsgütern über dem Irak an. Das Pentagon hatte schon vor der Presseerklärung des US-Präsidenten bestätigt, dass Militärflugzeuge Pakete mit Lebensmitteln und Wasser über dem Nordirak abgeworfen hätten. Im Sinjar-Gebirge sind nach UNO-Angaben rund 200.000 Menschen ohne Lebensmittel und Wasser eingeschlossen, die vor den IS-Extremisten geflüchtet sind.
Sako: Völkermord an Christen

Ein Völkermord drohte nach Angaben des Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, auch an den Christen im Nordirak. Seinen Angaben zufolge flohen Hunderttausend Menschen am Donnerstag zum Teil zu Fuß aus ihren Heimatdörfern. "Wie bei einem Exodus oder vergleichbar mit einem Kreuzweg flüchten Christen zu Fuß in der sengenden Sommerhitze des Irak in die kurdischen Städte Erbil, Duhok und Sulaymaniya, unter ihnen auch kranke und alte Menschen, Kinder und Schwangere", sagte der Patriarch.
Am Donnerstag eroberte IS die größte christliche Stadt des Irak, Karakosch, mit 50.000 Einwohnern sowie drei andere christliche Städte. 100.000 Menschen sollen auf der Flucht sein – zusätzlich zu den Angehörigen der jesidischen Minderheit, die IS am Sonntag aus Sinjar vertrieben hatte. Fast die gesamte Bevölkerung der Stadt – 300.000 Menschen – floh vor den Kämpfern, nur 25.000 Menschen blieben zurück.


Die US-Luftangriffe sollen zum Schutz der eingekesselten Jesiden in der Bergregion, aber auch der US-Militärberater in der nordirakischen Stadt Erbil dienen. Sie hatten in den vergangenen Wochen gemeinsame Einsatzzentren mit der irakischen Armee eingerichtet. Darüber hinaus unterstützt Washington den Irak mit umfangreichen Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen.
Ohne UN-Mandat einmaschiert

Obamas Vorgänger George W. Bush war im März 2003 ohne UNO-Mandat in das Zweistromland einmarschiert und hatte Machthaber Saddam Hussein gestürzt. Bushs Regierung rechtfertigte den Angriff mit einer angeblichen Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen sowie Verbindungen der irakischen Führung mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida. Beide Gründe stellten sich später als falsch heraus.


Nach einer jahrelangen Besatzung, die von blutigen Auseinandersetzungen zwischen der schiitischen Mehrheitsbevölkerung und der sunnitischen Minderheit im Irak geprägt war, zog Obama Ende 2011 die letzten US-Truppen ab.
Geschwächt

Seit IS vor zwei Monaten die Großstadt Mossul erobert und zu ihrer Operationsbasis ausgebaut hatte, konnten kurdische Soldaten die Terroristen auf ihrem Territorium in Schach halten – die reguläre irakische Armee hatte der IS nichts entgegensetzen. Fehlende Unterstützung durch Bagdad (die Kurden und Iraks schiitische Regierung liegen im Clinch) haben die sogenannten Peschmergas aber derart geschwächt, dass sie nun von den Islamisten überrannt wurden.
Diese verfügen über schwere Waffen, die sie vom Militär erbeutet haben, viel Geld durch eroberte Erdölfelder und mittlerweile auch über bis zu 50.000 Kämpfer. Laut Experten vertreten nur 30 Prozent davon die IS-Ideologie, der Rest schloss sich den Extremisten aus Angst an. "Einst waren sie Nachbarn", sagt ein Bewohner Sinjars, "nun sind sie unsere Mörder."

Irak: Obama ordnet Luftangriffe im Irak an - KURIER.at

Endlich!
 
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