Während der
deutschen Besatzungszeit wurde die Bank genutzt, um
Sach- und Vermögenswerte des Landes abzuziehen. Erste Maßnahme war die Änderung des
Wechselkurses und die Einbindung in den
Export griechischer Waren nach Deutschland. Bei jedem Export wurde die Bank verpflichtet, den Warenwert zugunsten des Importeurs auf ein Treuhandkonto in Berlin zu überweisen und gleichzeitig den Erzeuger der Waren auszubezahlen. Somit war die Bank gezwungen, deutschen Händlern temporär Kredit zu gewähren. Da sowohl die Preise auf Vorkriegsniveau festgelegt waren als auch bei verspäteter Lieferung (was im Krieg häufig der Fall war) die Bezahlung entfiel, erzielten die ausländischen Importeure einen überhöhten Profit zu Lasten der Erzeuger. Der Zugriff auf die Waren erfolgte durch Beschlagnahme durch die Besatzungsbehörden[SUP]
[2][/SUP]. Als lokale Erzeuger daraufhin von einer exportorientierten Wirtschaft auf eine Subsistenzwirtschaft umstellten, wurde die
DEGRIGES gegründet.
Eine lokale Maßnahme war die Steigerung der in Umlauf befindlichen Banknoten. Da die Bank mit dem Drucken nicht nachkam, wurden 1941 bereits entwertete und zur Vernichtung vorgesehene Scheine erneut in Umlauf gebracht (Bereits seltene Exemplare von Scheinen sind in dieser gelochten und markierten Form noch seltener und gelten als Raritäten unter Numismatikern [SUP]
[3][/SUP]).
Während des
Zweiten Weltkrieges wurden die Goldreserven der Bank von Griechenland (18,86 Tonnen) zunächst über
Kreta und
Alexandria nach
Südafrika, dann nach
London verbracht.[SUP]
[4][/SUP]. 1942 wurde die Bank von Griechenland vom
Deutschen Reich gezwungen, ihre Devisenreserven in Form einer Zwangsanleihe abzugeben, deren Höhe bei Kriegsende 476 Millionen Reichsmark betrug. Inflationsbereinigt entspricht dies einem heutigen Wert von
1,79 Mrd. Euro. Dass diese Anleihe nie zurückbezahlt wurde, wird immer wieder als Belastung des griechisch-deutschen Verhältnisses diskutiert.[SUP]
[5][/SUP]