Ein Falke für Wladimir Putin
Er hält nichts vom Minsker Abkommen und will dem Kreml Härte mit Härte vergelten: Kurt Volker, der neue US-Sondergesandte für die Ukraine, ist nicht nach Moskaus Geschmack.
Immer mehr Vertrauten von US-Präsident Donald Trump wird vorgeworfen, zu freundliche Beziehungen zu Russland zu haben. Das kann dem neuen amerikanischen Sondergesandten für die Ukraine, der in Kiew diese Woche die ersten Gespräche führt, wohl niemand vorwerfen.
So entschieden wie sich Volker gegen Russland stellt, so entschieden stellt er sich hinter die Ukraine. Umfassende amerikanische Unterstützung sei eine Frage von «Selbstschutz und im nationalen Interesse», erklärte er letztes Jahr in einer Podiumsdiskussion. «Wir sind uns das selber und unseren ukrainischen Freunden und Alliierten schuldig.»
«Eine militärische Lösung»
Kein Vertrauen zeigte er auch in die europäischen Vermittler, zu denen an erster Stelle die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zählt. Sollte der Waffenstillstand halten, würde das «den europäischen Führern ein falsches Gefühl von Erfolg geben», schrieb Volker, zeigte sich jedoch überzeugt, die Waffen würden nicht länger als ein paar Tage schweigen, womit er recht behielt. «Und dann werden die Europäer wieder das Interesse an der Ukraine verlieren.»
Auch die europäische Position, dass der Konflikt nicht militärisch gelöst werden kann, lässt Volker nicht gelten. Die Leute sagten, man dürfe die Ukraine nicht bewaffnen. «Das ist verrückt. Wir haben einen militärischen Konflikt. Es wird eine militärische Lösung geben. Die Frage ist nur, wie sie aussieht», erklärte er in einer Diskussion zur Ukraine in Washington. «Militärische Schlagkraft ist wichtig, und wir sollten nicht davor zurückschrecken, uns damit zu beschäftigen.» Volker verlangte umfassende amerikanische Militärhilfe für die Ukraine. Keine Waffen zu schicken, sei schlicht falsch. Washington müsse auf Abschreckung setzen. «Nur wenn wir standhaft bleiben, auch im Fall einer Eskalation, können wir Wladimir Putin überzeugen, dass die Kosten für ihn persönlich und für Russland zu hoch sind.»
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