Zuschauer bei der Demontage der US-Demokratie
Donald Trump vermischt persönliche Ressertiments mit kalter Planung
Wir sind staunende, beunruhigte, ungläubige, in manchen Fällen auch gleichgültige, aber auch zustimmende Zeugen eines Vorgangs, der die rasante Verwandlung der gewiss unvollkommenen Demokratie USA in eine völlig ungebremste, zugleich aber durchgeplante Willkürherrschaft bedeutet.
Das hat zwei wesentliche Komponenten: einerseits das völlig ungezügelte Randalieren einer Führungsfigur, die in jeder Sekunde ihre persönlichen Ressentiments und Obsessionen auslebt. Donald Trump redet und tut einfach das, was aus den Tiefen seiner Persönlichkeit hervorsprudelt, ohne Rücksicht auf irgendetwas. Wenn die Witwe des ermordeten rechtsextremen Influencers Charlie Kirk dem Attentäter christlich vergibt, fährt ihr Trump in die Parade: "Sorry, Erika" – ER hasst seine Gegner.
Auf einer anderen Ebene findet ein planmäßiges Vorgehen aus dem Handbuch der antidemokratischen Machtergreifung statt. Andersdenkende werden gefeuert, politische Gegner von der Justiz verfolgt, die Medien eingeschüchtert. Der Mord an Kirk dient nach historischem Vorbild für eine Anlassgesetzgebung und einen Märtyrerkult.
Zugleich wird auch die politische Begrifflichkeit wie bei George Orwells 1984 ins Gegenteil umdefiniert. Antifaschisten und Demokraten sind plötzlich "verrückte radikale linke Terroristen". Diese Zielstrebigkeit ist, abseits von Trumps Persönlichkeit, der wirklich beunruhigende Teil. (Hans Rauscher, 23.9.2025)
www.derstandard.at
Donald Trump vermischt persönliche Ressertiments mit kalter Planung
Wir sind staunende, beunruhigte, ungläubige, in manchen Fällen auch gleichgültige, aber auch zustimmende Zeugen eines Vorgangs, der die rasante Verwandlung der gewiss unvollkommenen Demokratie USA in eine völlig ungebremste, zugleich aber durchgeplante Willkürherrschaft bedeutet.
Das hat zwei wesentliche Komponenten: einerseits das völlig ungezügelte Randalieren einer Führungsfigur, die in jeder Sekunde ihre persönlichen Ressentiments und Obsessionen auslebt. Donald Trump redet und tut einfach das, was aus den Tiefen seiner Persönlichkeit hervorsprudelt, ohne Rücksicht auf irgendetwas. Wenn die Witwe des ermordeten rechtsextremen Influencers Charlie Kirk dem Attentäter christlich vergibt, fährt ihr Trump in die Parade: "Sorry, Erika" – ER hasst seine Gegner.
Auf einer anderen Ebene findet ein planmäßiges Vorgehen aus dem Handbuch der antidemokratischen Machtergreifung statt. Andersdenkende werden gefeuert, politische Gegner von der Justiz verfolgt, die Medien eingeschüchtert. Der Mord an Kirk dient nach historischem Vorbild für eine Anlassgesetzgebung und einen Märtyrerkult.
Zugleich wird auch die politische Begrifflichkeit wie bei George Orwells 1984 ins Gegenteil umdefiniert. Antifaschisten und Demokraten sind plötzlich "verrückte radikale linke Terroristen". Diese Zielstrebigkeit ist, abseits von Trumps Persönlichkeit, der wirklich beunruhigende Teil. (Hans Rauscher, 23.9.2025)
Zuschauer bei der Demontage der US-Demokratie
Donald Trump vermischt persönliche Ressertiments mit kalter Planung