Deshalb verstehe ich es auch bedingt
Eine bessere Ausbildung an der Waffe oder spezielle Waffen wie Teaser hätten villeicht nicht den Tot dieses Kindes gefordert.
USA: 334 Todesfälle beim Einsatz von Tasern
Taser dürfen in Österreich nur von Sondereinheiten benützt werden und nicht von *normalen* Polizisten.
Über die Ausbildung der Polizisten mit Waffen kann man streiten.
Wann dürfen Polizisten schießen?
Was am Mittwoch in den frühen Morgenstunden in Krems passiert ist, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Was schon jetzt feststeht: Es gibt gesetzliche Regelungen, wann einem Polizisten der Gebrauch seiner Waffe gestattet ist und wann nicht. Gesetz regelt den Waffengebrauch
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 8. August 2008, wurde in Wetzelsdorf ein mutmaßlicher Motorraddieb auf der Flucht von einem Polizisten erschossen. Damals wie heute ist die Frage: Wann dürfen Polzisten schießen?
Im Waffengebrauchsgesetz steht, dass der lebensgefährdende Waffengebrauch nur zulässig ist:
- bei gerechter Notwehr zur Verteidigung eines Menschen,
- zur Unterdrückung eines Aufstandes oder Aufruhrs,
- zur Festnahme oder Verhinderung des Entkommens einer dringend verdächtigen Person und
- zur Festnahme oder Verhinderung des Entkommens eines allgemein gefährlichen Geisteskranken. Hollunder-Hollunder: "Ich kann nicht auf etwas schießen, was sich bewegt und ich nicht weiß, was es ist."
Darf man schießen, wenn es finster ist?
Diese Frage beantwortet Martin Hollunder-Hollunder, Bundeseinsatztrainer der Polizei, mit dem Paragraph sieben des Waffengebrauchsgesetzes. Darin sei ein Punkt, die gerechte Notwehr zur Verteidigung eines Menschen. Es sei nicht angeführt ob es finster oder hell ist - die Entscheidung obliege den Kollegen.
"Ich kann natürlich nicht auf irgendetwas schießen, was sich bewegt und ich nicht weiß, was es ist. Aber wenn es für mich offensichtlich erkennbar ist, dass ich angegriffen werde, mit einer Waffe zum Beispiel, dann ist es natürlich wieder die Entscheidung eines Kollegen", sagt Hollunder-Hollunder in der Fernsehsendung "NÖ heute".
Martin Hollunder-Hollunder
Ausbildung: Stresssituationen werden erzeugt
In jedem Fall muss der lebensgefährdende Waffengebrauch gegen Menschen laut Gesetz vorher deutlich wahrnehmbar angedroht werden- entweder mündlich oder mit einem Warnschuss.
20 Stunden pro Jahr werden Polzisten auf solche Situation vorbereitet, mit Schießausbildung, Einsatztaktiken und nachgestellten Gefahrensituationen.
"Wir versuchen durch dieses interaktive Szenarientraining einen Stress zu erzeugen", sagt der Bundeseinsatztrainer, "der aber nur annähernd an eine Realsituation hinkommt". Polizeischüler geben 1.600 Schüsse während der Grundausbildung ab.
500 Probeschüsse pro Jahr sind Pflicht
Jeder Polizeibeamte muss jährlich zu Übungszwecken rund 500 Schüsse abgeben: Davon 300 mit der Dienstwaffe (einer Glock 17) und 180 mit einer Langwaffe, so das Innenministerium am Donnerstag.
Im Zuge der zweijährigen Grundausbildung muss ein Polizeischüler 1.600 Mal abdrücken. Zum richtigen Umgang mit der Waffe zählen aber nicht nur die Schießausbildung und Waffenkunde (164 Unterrichtseinheiten), sondern auch das Handlungstraining (80 UE), Einsatztechnik (78 UE), und -taktik (44 UE), interaktives Training (32 UE) und auch im Großen Sicherheits- und Ordnungsdienst (90 UE) kommt Schießen- und Waffenhandhabung vor. Fortbildung in Sachen Schießausbildung und Einsatztechnik.
20 Stunden Fortbildung für jeden Polizisten
Zur Fortbildungszwecken hat jeder Polizist jährlich 20 Stunden Unterricht zu absolvieren: Davon vier Stunden Schießausbildung (inkl. Einsatz von Pfefferspray), wo der Beamte ohne die Aufmerksamkeit vom Gegenüber abzuwenden, die Waffe ziehen, versorgen, wechseln und zielgerecht einsetzen können muss, so das Innenministerium.
Weitere vier Stunden entfallen jeweils auf Einsatztechnik und -taktik (Anwendung von Körperkraft, Personendurchsuchungen, Verbesserung von Gefahrenbewusstsein) und acht Stunden auf interaktives Szenarientraining
Eines sollte aber schon klar sein. Eine solche Ausnahmesituation findet innerhalb von Sekunden statt. Ob der Waffengebrauch gerechtfertig war, werden nun Richter in Ruhe wochenlang oder monatelang eruieren. Wie waren die Lichtverhältnisse?
Wie weit war der Abstand zu den Personen?
Welche Handlungen haben die Personen gemacht?
etc. etc.
Während Richter nun viel Zeit haben den Tatort und den Tathergang zu rekonstruieren, hatten die beiden Polizisten nur Bruchteile von Sekunden ihre schwerwiegende Entscheidung zu treffen.
Also last mal die Kirche im Dorf. Kein normaler Mensch oder Polizist schießt ungerechtfertigerweise auf ein Kind. Beide Polizisten sind Eltern.
Wer würde erkennen innerhalb von Sekunden wenn zwei vermummte Personen vor ihm stehen, wie alt diese Personen sind?