Josip Frank
Ultra-Poster
Am 09.05
Das spielt sicher Verschiedenstes hinein. Für uns war der Krieg schon etwas, was sich auch als Trauma stark ins "nationale" Gedächtnis eingeprägt hat. Und letztendlich erinnern sich alle tendenziell viel mehr an erlittenes Leid als das, was anderen zugefügt wurde. V.a. vielleicht durch die "eigenen". Das soll man nicht per se verurteilen, das gehört vielleicht zu unseren menschlichen Schwächen. Und Stalin verbindet sich stark mit dem Sieg.
Auch darfst du nicht vergessen, dass immer noch ein guter Teil der Russen zu Zeiten zur Schule ging, wo das mit dem Krieg verbundene Leid vermittelt wurde. Verbrechen des Stalinismus abgesehen von einer kleinen "Tauphase" unter Chruschtschow jedoch tabu waren. Viele sind sich nach wie vor der Verbrechen gar nicht bewusst. Sie wissen es gar nicht besser.
Und ja, das Sowjetimperium in der Form, wie es dann zu Zeiten des Kalten Krieges bestand, wurde duch ihn geschaffen. Für etliche mag er sich auch mit Sehnsucht nach verlorener Größe, Macht etc. verbinden. Vielleicht Auswirkungen einer Art postimperialistischen Traumas.
Na gut, bis später:mesje:
ich rede nicht von anderen ,sondern von den Russen selbst, die durch Stalin gelitten haben.Als ob dies nie geschehen wäre...