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Fürstentum von Arbër/Arbëria
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Während der serbischen Fremdherrschaft wurde der erste albanische Staat im Mittelalter gegründet. Das Fürstentum von Arbër (oder von Arbëria) wurde 1190 im Norden von Albanien mit Kruja als Hauptstadt gegründet.
Als Gründer dieses Staats werden Progon, später auch Gjin und Dhimitër genannt (beide Söhne von Progon, bildeten alle drei zusammen das Hause Progon). Ndërfandina (Ort in der Mirdita) war dabei das wichtigste Zentrum des Fürstentums. Dafür sprechen verschiedene Funde aus der katholischen Kirche von der Heiligen Maria (alb. Shën Mëri). Nach dem Sturz des Hauses Progon kam das Fürstentum unter der Herrschaft von Gregor Kamona und Gulam von Albanien. Letztendlich wurde dieser Staat nach nur 65 Jahren Bestehen 1255 aufgelöst. Seine Blütezeit erlangte er unter Dhimitër Progon.
Dhimitër Progon war der dritte und letzte Prinz Albaniens aus der Progon-Dynastie. Er regierte zwischen 1208 und 1216, und folgte damit seinem Bruder Gjin Progon und brachte das Fürstentum zu seiner Blüte. Westliche Quellen dieser Zeit bezeichnen ihn als judex (Richter) und princeps arbanorum (Prinz der Albaner), während byzantinische Schriften ihm den Titel megas archon (großer Archon) geben. Er heiratete Komnena, die Tochter des serbischen Prinzen Stefan Nemanja und Enkelin des byzantinischen Kaisers Alexios III. Angelos, und bekam so den Ehrentitel panhypersebast.
Die Heirat zwischen Dhimitër und der Tochter von Nemanja schloss nicht eine drohende serbische Expansion Richtung Albanien aus. Indessen kam 1204 die ernstere Gefahr aus dem venezianischen Herzogtum von Durrës, denn nach dem Vierten Kreuzzug bildeten sich Nachfolgestaaten von Byzanz, die die Wiederherstellung des einstigen Reiches beabsichtigten. Auf der Suche nach Alliierten unterzeichnete Dhimitër 1209 einen Pakt mit der Republik Ragusa und begann Verhandlungen mit Papst Innozenz III. hinsichtlich seiner und der Untertanen Konversion zum Katholizismus. Dies wird als strategischer Schritt Dhimitërs angesehen, um Bindungen mit Westeuropa gegen Venedig zu etablieren.
Dhimitër hatte keinen Sohn, der sein Nachfolger werden konnte. Seine Ehefrau, Komnena, heiratete nach seinem Tod den albanischen Adligen Gregor Kamona, der später seine Nachfolge antrat. Dieser bemerkte den allmählichen Niedergang des Fürstentums und unter seinem Nachfolger Gulam von Albanien hörte der Staat auf zu existieren.
Das Fürstentum von Arbër während seiner Blütezeit unter Dhimitër Progon (1208 bis 1216)
Das muss der Zeitpunkt gewesen sein als die Nordalbaner zu Katholiken wurden und die Ostkirche verließen.