Die albanische Sprache entstand im Lauf des Mittelalters in Teilen des heutigen albanischen Siedlungsgebietes, vermutlich in den Gebirgsregionen zwischen den Flüssen
Drin im Norden und Nordosten und
Shkumbin im Süden. Von Albanern als Bevölkerungsgruppe und Sprechern dieser Sprache berichten byzantinische Schriftsteller, z. B.
Anna Komnena, erstmals im 11. Jahrhundert. In den folgenden drei Jahrhunderten breiteten sich die Albaner vor allem nach Süden und Osten aber auch zur Adriaküste hin aus. Mit diesen Wanderungen verbreitete sich ihre Sprache, die noch keine einheitliche Schriftform hatte, in Epirus, Teilen Griechenlands, Mazedoniens und des Kosovos aus. Im 14. Jahrhundert sind albanisch besiedelte Landstriche in Thessalien und sogar in Attika (Region um Athen) bezeugt. Im heutigen Albanien assimilierte sich die vorhandene slawische Bevölkerung langsam an die Albaner und übernahm deren Sprache. Dieser Prozess dauerte bis ins 20. Jahrhundert hinein an.
Von Sprachwissenschaftlern wird vermutet, dass das Albanische sich aus dem
Idiom der alten
Illyrer entwickelt hat, die in der Antike den westlichen
Balkan bewohnten. Das illyrische
Substrat, auf dem im Mittelalter das Albanische entstand, war aber durch den Einfluss des Lateinischen schon stark überformt worden. Man kann das Albanische als Ergebnis einer abgebrochenen
Romanisierung ansehen. In der Antike hatten sich im albanischen Hochland römische Kultur und die
Latinität nicht endgültig durchsetzen können, und mit dem Ende der römischen Herrschaft im 5. Jahrhundert nahm die Sprachentwicklung in Albanien dann einen eigenen Weg.
Eindeutige Belege für den illyrischen Ursprung des Albanischen lassen sich jedoch nur schwer beibringen, da es an aussagekräftigen Zeugnissen für diese antike Sprache fehlt. Das
Illyrische ist nur in wenigen Inschriften und Erwähnungen bei lateinischen und griechischen Autoren überliefert. Trotz allem ist die Illyrerthese die wahrscheinlichste Erklärung für die Existenz der weder slawischen noch romanischen Sprache, zumal sich ihre grammatische Struktur deutlich vom Lateinischen einerseits und von den östlich des Illyrischen gesprochenen
thrakischen Idiomen (soweit feststellbar) andererseits unterscheidet, aber eine Reihe von Ähnlichkeiten mit dem Griechischen hat.