Keltische Südwanderungen auf den Balkan
Im dritten Jahrhundert vor Christus gab es sogenannte "keltische Südwanderungen", eine Art Auswanderungswelle einer Invasion gleich. Der Legende nach wanderten 300.000 Kelten aus der Region zwischen Mittel- und Süddeutschland, Böhmen und Österreich auf den nordwestlichen Balkan und Norditalien ein. Diese gehörten zu den großen Stämmen der Boier (dessen Heimgebliebene und Heimkehrer z. T. Vorfahren der Bajuwaren sind) und Volken (lat. Volcae), die aus Tektosagern, Tolistobogiern und Trokmern zusammengesetzt waren.
Nordillyrien stand bald unter dem direkten Einfluss der keltischen La-Téne Kultur, unter anderem wurden die illyrischen Stämme der Autariaten und Ardianer durch einen Angriffskrieg unterworfen und kontrolliert. Die illyrische Kultur hatte jedoch auch immensen Einfluss auf die Kelten.
Später rückten die Volken Richtung Delphi vor, was um das Jahr 279 v. Chr. geschah. Diese Auswanderung hatte nur zwei Gründe. 1. Neue Siedlungsräume mit fruchtbarem Land und 2. Gold und Reichtum, was man vorallem in Griechenland gehofft hatte vorzufinden.
Man schickte auch keltische Mittelsmänner nach Makedonien zu Alexander dem Großen, um vordergründig sein Wohlwollen zu gewinnen und ihn zu ehren, hinterrücks aber die militärische Lage in Makedonien auszukundschaften. Als die keltischen Heerführer erkannt hatten, dass ein Angriff auf Makedonien zu risikoreich wäre, griffen sie stattdessen die Feinde Makedoniens, die Illyrer an. Da Alexander aber seine alten Feinde, die Illyrer, lieber mochte, eilte er den Illyrern zur Hilfe. Jedoch waren die Kelten zu zahlreich und diese hatten außerdem von den südländischen Militärtaktiken profitiert, was es ihnen ermöglichte, den Angriff Alexanders vorerst abzuwehren.
Am Ende konnte Alexander die Volken jedoch vertreiben, welche sich dann teilweise wieder in ihre alte Heimat zurückzogen. Die tektosagischen Volken jedoch, wanderten weiter Richtung Kleinasien, worauf Galatien ihre neue Heimat wurde. Durch die ansässigen Griechen wurden die Tektosager jedoch größtenteils hellenisiert. Singidunon an der Save blieb allerdings die letzte Bastion der keltischen Skordisker, welche schon stark mit Dakern und Illyrern vermischt waren, bis die Römer kamen und das Gebiet eroberten.