Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Albanien - Erbe Illyriens

Endlich mal einer der sich auskennt, hier einige Argumente, die für die Illyrier-These und gegen die Thraker-These sprechen :

Hermann Ölberg,
Innsbruck

DIE URSPRÜNGLICHENWOHNSITZE DER ALBANER AUF DER BALKANHALBINSEL

Kurzfassung des Impulsreferates

Georg Stadtmüller hat die Bevölkerungsverhältnisse im 1.
Jahrtausend nach Chr. im Raum des heutigen Albanien
folgendermaßen beschrieben:
Das romanisierte Küstenland des heutigen Albaniens
(römische Provinzen Praevalis, Epirus Nova und Epirus Verus)
wurde im 4. und 5. Jh. von Süddalmatien (Metropole Salona) aus
christianisiert. Im Verlaufe des 5. Jh. drang dann die
Christianisierung auch in die Berglandschaften vor. Vor der
slawischen Landnahme (um 600 n.Chr.) gab es im Gebiet des
heutigen Albaniens die Metropole Scodra (Skutari) und mehrere
Bistümer. Die slawische Landnahme brachte einen großen
Rückschlag: die albanischen Flußtäler und Küstenebenen wurden zu
Create slawischem Siedlungsboden, das romanisierte Bauerntum wurde
verdrängt, die kirchliche Organisation vernichtet, währen die in den
Gebirgen lebenden, von der Romanisierung nur teilweise erfaßten,
von den Illyriern abstammenden Uralbaner zum Teil wieder in das
Heidentum zurücksanken und zwischen dem 7. und dem 11. Jh. ein
fast geschichtsloses Leben führten.
Theolog. Realenzyklopädie 2, 1978

Diese meines Erachtung treffende Beschreibung der
Bevölkerungsverhältnisse und Bevölkerungswandlungen hellt die
noch immer umstrittene Frage nach der sogenannten "Urheimat"
oder Balkanheimat der Albaner auf: Die eine Position, daß die
Albaner autochthon, vor den Slawen, in zumindestens Teilen des
heutigen Siedlungsgebietes angesiedelt waren (stellvertretend
Eqrem Çabej für diese Ansicht), andererseits daß die Albaner erst
nach den Slawen sich hier niedergelassen hätten (etwa Ivan
Popovic).
Ich kann in den wenigen Minuten, die mir zur Verfügung
stehen, nur Ergebnisse meiner Ansichten zur Autochthonie der
Albaner bringen:
1. Zu den lateinischen Lehnwörtern: Lateinische
Lehnwörter werden als Neutra übernommen: rete, oleum, linum,
aurum, damnum, *fällig signum. Da schon bei Petronius (60 n.Chr.)
lat. Neutra als Masculina erscheinen, wie z.B. balneus, fatus, vinus,
schon bei Plautus dorsus, so müssen obige lat. Neutra schon in
ältester Zeit übernommen worden sein. Der lat. Einfluß beginnt im
2. Jh. v.Chr., 167 v.Chr. wird das Reich des Gentius (Süddalmatien
- Nordalbanien) römische Besitzung. Lateinische Lehnwörter selbst
zeigen hohe Altertümlichkeit.
Im Bereich der Lautlehre weisen die lateinischen Lehnwörter
noch eindeutig den Unterschied von Längen und Kürzen im
Vokalismus auf, das lateinische Vokalsystem in den Lehnwörtern
des Albanischen ist älter als das rumänische.

2. Altgriechische Lehnwörter müssen vor den
lateinischen Lehnwörtern ins Albanische gekommen sein. So wird
altgriech. a im Alb. noch zu o entwickelt, was bei den latein.
Lehnwörtern nicht mehr der Fall ist, daher altgr. maxana > alb.
mokën, mokër "Mühlstein", aber lat. fatum > alb. fat "Schicksal".
Auf welchem Weg die altgriech. Lehnwörter ins Alb. gelangten, läßt
sich nur vermuten; da an der Küste alte griechische Niederlassungen
vorhanden waren - Korkyra, Apllonia (588 v.Chr. gegründet),
Epidamnos (627 v.Chr.) und etliche andere-, ist es naheliegend, daß
die griech. Lehnwörter auf diesemWege ins Alban. gelangten.

3. Die Christianisierung des Illyricums ging von den
Hauptstädten der Provinzen Dalmatien und des Epirus aus, etwa
von Salona. Im 3. bis 5. Jh. sind als Bischofssitze öfters
Dyrrhachium, Doklea, Scodra, Lissus, Scampa (Elbassan), Amantia,
Apollonia, usw. genannt. Die christliche Terminologie ist durch und
durch lateinisch geprägt, z.B. missa, altare, angelus, spiritus,
Christi natale, diabolus, crucem, episcopus, usw. Sie entstammt
einer jüngeren Lehnwortschicht, denn Wörter wie peccatum,
evangelium, caelum, infernum sind im Alban. nicht mehr Neutra,
sondern fast durchwegs Masculina. Die Bezeichnung des Sonntags
ist dies solis, e diel und ist somit älter als eine Lehnprägung du
dominica.

Die angesprochenen drei Argumente sprechen meines
Erachtens eindeutig dafür, daß Albaner bereits in vorchristlicher
Zeit im Küstenbereich saßen und vor allem unter massivem
römischen Einfluß standen. Wären sie zu jener Zeit noch im
Ostbalkan, in Südserbien, Nordmakedonien gesessen, wie Popovic
meint, so wären mir die angeführten drei Punkte unverständlich.
Natürlich ist die albanische Zwischenstufe bei der Entwicklung des
Ortsnamens Naissus zu Nis sicher und niemand bestreitet diese
Tatsache und die Verbreitung der Albanier in Dardanien. Aber eher
scheint es, daß durch die slawische Landnahme, wie sie eingangs
Stadtmüller beschrieb, eine Bewegung der Albaner ins Landesinnere erfolgte und nach der dichten slawischen Landnahme in Albanien
auch die Albaner wieder in ihre autochthonen Sitze zurückkamen,
die sie sicherlich nie vollständig geräumt hatten. Daher die vielen
slawischen Ortsnamen in Albanien, die ins Albanische übergegangen
sind.

4. Daß antike Ortsnamen im Küstenbereich den
Albanern bekannt waren, läßt sich nicht abstreiten. Durrës kann
sicherlich nicht über slaw. Drác erklärt werden, da damit die alb.
Erstsilbenbetonung nicht erklärt ist. Drisht, Ishëm, Pulët sind
direkte Übernahmen ins Albanische ohne slawische Vermittlung.
Ganz allgemein scheint es mir methodisch nicht gerechtfertigt, die
Analyse der Ortsnamen zum Hauptargument gegen die Autochthonie
der Albaner zu machen, ich würde sie in meiner Wertung an
die 4. Stelle setzen. Ebenso ist die Behauptung Weigands, daß die
Terminologie der Schiffahrt und des Fischfanges fremden Ursprungs
sei, von Çabej in dieser Form der Verallgemeinerung widerlegt
worden.

Zusammenfassend würde ich sagen, daß an der
Autochthonie der Albaner nicht zu zweifeln ist, d.h. daß sie um die
Zeitwende herum bereits in dem Raum wohnhaft waren, wo sie
auch heute anzutreffen sind.
4. Juni 1993

Quelle : http://www.albanisches-institut.ch/pdf/text40.pdf
Jo...und da verwundert es mich auch nicht das der mann ein Ehrendoktorat der Republik albanien bekommen hat.
Uebrigends ein cooles Avatarbild das er da hat:
oelberg.gif

Sprachwissenschaft - Universität Innsbruck - Univ.-Prof. Dr. i.R. Hermann Ölberg
 
Jo...und da verwundert es mich auch nicht das der mann ein Ehrendoktorat der Republik albanien bekommen hat.


Sprachwissenschaft - Universität Innsbruck - Univ.-Prof. Dr. i.R. Hermann Ölberg

Na und ? Sind doch wissenschaftlische Argumente, basierend auf Georg Stadtmüllers Bevölkerungsverhältnisse im 1. Jahrtausend nach Chr. im Raum des heutigen Albanien.

Also, zwei wichtige wissenschaftlisch bewiesene Faktoren die gegen die Dako/Thraker These sprechen :

-Altgriechische Lehnwörter im albanischen
-Die Christianierung der Albaner von Süd-Dalmatien aus

So Grobar, anstatt zu provozieren, bring mal ein paar Argumente für die Dako/Thraker These :biggrin:
 
Also, zwei wichtige wissenschaftlisch bewiesene Faktoren die gegen die Dako/Thraker These sprechen :
Wie einfach du von beweisen sprichst obwohl das nicht mal Olberg tut...crazy...


So Grobar, anstatt zu provozieren, bring mal ein paar Argumente für die Dako/Thraker These
Georg Schramm bspw. bringt diese Argumente, nicht ich.
Ich kann hier nur auf diese verweisen.
Ein Damm bricht: die römische ... - Google Bücher
 
Allerdings ist die Frage, mit wem die Illyrer eigentlich etwas zu tun haben. Viele Forscher vertreten die Ansicht, dass die Albaner die Nachfahren der Illyrer seien. Doch angesichts der sehr spärlichen Schriftvorkommnisse in Illyrien kann diese These bisher nicht klar bestätigt werden.

Universitetet i Oslo




von der universität in oslo

Stimmt, aber :


urban_bigportrait.gif
pixel.gif
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif][SIZE=-1]Institut für Ur- und Frühgeschichte,
Universität Wien
[/SIZE][/FONT]

[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif][SIZE=-1]Illyrische Sprache, heute[/SIZE][/FONT]
pixel.gif
pixel.gif

pixel.gif

pixel.gif
pixel.gif
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif][SIZE=-1]Die illyrische Sprache gehört zu den indogermanischen Sprachen. Mit Ausnahme des albanischen Raumes wurde das Gebiet der Illyrer weitgehend romanisiert. Zum Teil wurden erst in im 19. Jhdt. diese romanischen Sprachen, insbesondere Dalmatisch, durch slawische Sprachen verdrängt.

In der albanischen Sprache haben sich noch kennzeichnende Elemente der illyrischen Sprache erhalten. Die illyrische Sprache ist jedoch nur durch Orts- und Personennamen sowie einigen wenigen hundert kurzen Inschriften, die im heutigen Albanien und den angrenzenden Räumen bis Unteritalien gefunden worden sind, bekannt. Dennoch können sich die heutigen Albanier mit gutem Recht auf die antiken Illyrer zurückleiten.

Quelle : Die Illyrer - ein kriegerisches Bergvolk? - ORF ON Science
[/SIZE][/FONT]
 
hey es ist eindeutig bewiesen dass illyrisch albanisch von heute ist und albanisch von heute nichts mit griechisch zu tuen hat noch nicht mal ein wort

also was wollt ihr grekos
 
Wie einfach du von beweisen sprichst obwohl das nicht mal Olberg tut...crazy...

Wie wäre es mal mit fundierten Gegenargumenten?

Also, die albanisch-altgriechischen Lehnwortbeziehungen sind schon mal ein Beleg dafür, dass der Lebensraum der Uralbaner in der nähe der lateinisch-griechischen Sprachgrenze lag (siehe Jirecek-Line), somit ist die Daker/These schon mal fürn Arsch.

Die Christianisierung der Albaner erfolgte von Dalmatien aus, beleg dafür sind die altromanisch-kirchlichen Ausdrücke, die das Albanische dem Lateinschen entlehnt hat, also muss das Siedlungsgebiet der Albaner im Westen der Balkanhalbinsel gelegen haben, was gegen die Thraker-These spricht.

Georg Schramm bspw. bringt diese Argumente, nicht ich.
Ich kann hier nur auf diese verweisen.
Ein Damm bricht: die römische ... - Google Bücher

??

Kurze Zusammenfassung bitte, welche Argumente sprechen für die Thraker-These ?

Übrigens, gilt Schramms-These als stark umstritten, so viel ich weiss, verknüpft er die rumänische Frage mit der albanischen.
 
Zurück
Oben