[h=1]Das Randale-Comeback von "Ivan dem Schrecklichen"[/h]Serbien gegen Albanien wurde nach Ausschreitungen abgebrochen. Auf dem Feld ein alter Bekannter: Ivan Bogdanov sorgte bereits 2010 für einen Eklat. Bis 2013 saß "das Biest von Genua" im Gefängnis.
Ivan Bogdanov bei den Krawallen von Genua im Jahr 2010. Im März 2011 wurde der Hooligan von einem italienischen Gericht zu einer Haft von drei Jahren und drei Monaten verurteilt. 2013 kam er frühzeitig frei
Dass er auf die Albaner nicht gut zu sprechen ist, hatte
Ivan Bogdanov schon bei seinem ersten großen Auftritt deutlich gemacht. Im Oktober 2010 war der Serbe nach Genua gereist und am Rande des Länderspiels Italien gegen Serbien in schwere Krawalle verwickelt. Mehr noch: Er wurde ihr Gesicht.
Bogdanov, Kampfname "Ivan der Schreckliche", saß auf dem Zaun des Stadions, durchschnitt mit einer Kombischere das Ballnetz, zeigte den Hitlergruß, verbrannte eine albanische Flagge und stiftete die Hetzjagd auf den serbischen Keeper Wladimir Stojkovic an, der von Bogdanovs Lieblingsklub Roter Stern zu Partizan Belgrad gewechselt war.
17 Menschen waren damals bei den schweren Ausschreitungen verletzt worden, das EM-Qualifikationsspiel wurde nach nur sieben Minuten abgebrochen. Italien gewann die Partie kampflos mit 3:0, der serbische Verband musste 120.000 Euro Strafe zahlen und in der Folge ein Geisterspiel absolvieren.
Der mutmaßliche Rädelsführer Bogdanov wurde tags darauf beim Versuch, das Land im Motorhohlraum eines Fanbusses zu verlassen, verhaftet und im März 2011 von einem Gericht zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Seine vorzeitige Entlassung folgte im April 2013. Nun ist Bogdanov laut serbischen Medienberichten wieder in Erscheinung getreten.
Ivan Bogdanov wurde 2010 am Tag nach den Krawallen von Genua festgenommen
Bogdanov war offenbar Teil der Meute, die am Dienstag beim Spiel gegen Albanien das Feld stürmte und auch diesmal für einen Abbruch des Spiels sorgte. Provoziert worden war der Platzsturm durch eine Drohne, die
eine großalbanische Flagge ins Stadion schweben ließ. Damit steht seine damalige Argumentation vor Gericht, die Taten in Genua seien nicht politisch motiviert gewesen, umso mehr infrage.
Leuchtraketen und Rauchbomben segelten aufgrund der fliegenden Flagge durch das Stadion, Rowdys stürmten zudem den Innenraum, albanische Spieler wurden attackiert, lieferten sich auch handgreifliche Auseinandersetzungen mit serbischen Akteuren. Etliche Fotos und Videos belegen Bogdanovs Anwesenheit.
Weil die Sicherheit nicht mehr garantiert war und die Albaner nicht mehr antreten wollten, brach der englische Referee Martin Atkinson die als Hochsicherheitsspiel eingestufte Begegnung beim Stand von 0:0 in der 41. Minute ab.
"Wir hätten weitergespielt, aber die Albaner sahen sich dazu nicht in der Lage", ätzte Serbiens Kapitän Branislav Ivanovic. Albaniens Nationaltrainer Gianni De Biasi verteidigte diese Vorgehensweise. Als eine "Situation höchster Gefahr" beschrieb er die Minuten auf dem Spielfeld, "meine Spieler wurden von serbischen Ordnern angegangen. Es war ein schrecklicher Moment."
Serbischer Hooligan : Das Randale-Comeback von "Ivan dem Schrecklichen" - Nachrichten Sport - DIE WELT