Hercegovac
Pablo Emilio Escobar
Auch bei Stalins Tod im März 1953 haben Millionen Menschen geweint, aber dennoch kann man Stalin und Tito nicht vergleichen. Dass die beiden einander spinnefeind waren, wussten wir ab dem ersten Tag des Tito-Stalin-Konflikts, der in den Jahren 1947 bis 1955 Jugoslawien einer dauernden Bedrohung seitens Stalins und seiner Satelliten aussetzte. Wie das Land darauf reagierte und am Ende die Sowjets förmlich zu Kreuze kriechen ließ, darauf ist man in Ex-Jugoslawien noch immer stolz, wie nicht zuletzt das Slowenische Fernsehen vor einigen Jahren in einer mehrteiligen TV-Dokumentation nachzeichnete. Davor gab es die Bücher von Milovan Djilas („Gespräche mit Stalin“), Vladimir Dedijer („Stalins verlorene Schlacht“) und viele andere, die erhellende Details ausbreiteten. Stalin war den Menschen gottgleich entrückt, Tito stand den Menschen nahe und wusste sie zu begeistern. Im Grunde war er ein schlechter Redner, der über jedes Fremdwort unweigerlich stolperte, aber er konnte hinreißende Statements äußern, wenn er einfach so redete, wie ihm sein kroatischer Bauernschnabel gewachsen war. Dann kamen Dinger heraus, die binnen Stunden im ganzen Land herum waren – sein berühmter Versprecher in der montenegrinischen Hauptstadt: „Podgorica, ich kenne Podgorica noch aus Vorkriegszeiten – äh, oder Titograd, wie es jetzt heißt“.
bezüglich Stalin...