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Als der ehemals türkische Balkan zivilisiert wurde.

Im Allgemeinen wird im Balkan das osmanische Reich als Ursache der Rückständigkeit weit überwertet. Das OR war eher ein Reich in etwa so rückständig wie alle in seiner Zeit, außerhalb West- und Mitteleuropas. Auch wenn eine andere (nicht-türkische und nicht-muslimische) Dynastie über Balkan herrschen würde, würde es nicht unbedingt einen großen Unterschied machen.

Was schon einen Unterschied gemacht hat, war die Ideologie des Nationalismus. Dieses (vom Westen eingeführte) ideologische System konnte tatsächlich viele Regionen zu einer raschen Entwicklung helfen, wie z.B. in Bulgarien nach der Befreiung von den Osmanen, zumindest in der Anfangsphase. Auch der Kommunismus hat später zu einer weiteren sozialen Entwicklung in vielen balkanischen Länder vielleicht beigetragen.

Aber ist nicht auch diese Wirkung am Ende eher begrenzt geblieben, wenn man das aus heutiger Sicht betrachtet? Die Stellung der Balkanländer im heutigen globalen System ist mehr oder weniger so peripher wie es auch in osmanischen Zeiten war. Der Fortschritt war vielleicht nicht viel größer als in vielen vegleichbaren Regionen der Welt, inkl. der Türkei selbst.
Balkan hat nicht viel ausser das was Osmanen und Kommunisten gemacht haben.
 
Alle wichtigsten Epochen wie die Renaissance, der Humanismus oder die Industrialisierung wurden verpasst. Als Westeuropa das Jahr 1912 gefeiert hat, herrschte auf dem Balkan das Lebensstandard des Jahres 1412.

Das ist meiner Meinung nach etwas übertrieben, aber auch wenn man es so sieht: diese Epochen wurden nicht nur im OR, sondern auch in der ganzen Welt verpasst, außer im Westen (vielleicht mit Russland und Japan als Sonderfälle). Wenn man also für die Gründe dafür suchen will, muss man nicht in jedem einzelnen rückständigen Weltregion gucken, sondern im Westen selbst. Einfach aus reiner Vernunft.

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Athen 1800

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Athen 1900

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Vom Mittelalter in die Neuzeit - Nie wieder osmanischer Dreck

Gerade der Athener Raum ist, aus meiner Sicht als Bewohner Athens, vielleicht nicht das beste Beispiel hier :). Dieser Raum war wahrscheinlich viel schöner und viel menschlicher, als er noch unterentwickelt war. Es ist eher ein Beispiel für die schlechten Ergebnisse einer raschen Entwicklung.
 
Candaroğlu;4535026 schrieb:
Ich glaube du bist noch nie durch den Balkan bis nach Kapikule gefahren ;) Der Balkan ist alles aber bestimmt nicht zivilisiert. Ist jedesmal eine Erleichterung wenn man in Kapikule wieder auf zivilisierten Boden tritt. Dir wünsche ich noch viel Spaß im wunderschönen Belgrad, Sofia etc. Pass gut auf deine Wertsachen auf komsi :lol:

Wenn das ein bozkurt sagt. :rolleyes:

Das ist meiner Meinung nach etwas übertrieben, aber auch wenn man es so sieht: diese Epochen wurden nicht nur im OR, sondern auch in der ganzen Welt verpasst, außer im Westen (vielleicht mit Russland und Japan als Sonderfälle). Wenn man also für die Gründe dafür suchen will, muss man nicht in jedem einzelnen rückständigen Weltregion gucken, sondern im Westen selbst. Einfach aus reiner Vernunft.

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Gerade der Athener Raum ist, aus meiner Sicht als Bewohner Athens, vielleicht nicht das beste Beispiel hier :). Dieser Raum war wahrscheinlich viel schöner und viel menschlicher, als er noch unterentwickelt war. Es ist eher ein Beispiel für die schlechten Ergebnisse einer raschen Entwicklung.

Naja, ob da nun wirklich die "rasche" Entwicklung für das Sorgenkind, was bis heute noch plagt verantwortlich ist, glaube ich nicht wirklich.

Ich weiss ehrlichgesagt nicht, wie eigentlich der Sozialdarwinismus entstehen konnte, aber Ich denke das der auch ein entscheidender Teil der unterentwicklung bei uns ist.
 
Im Allgemeinen wird im Balkan das osmanische Reich als Ursache der Rückständigkeit weit überwertet. Das OR war eher ein Reich in etwa so rückständig wie alle in seiner Zeit, außerhalb West- und Mitteleuropas. Auch wenn eine andere (nicht-türkische und nicht-muslimische) Dynastie über Balkan herrschen würde, würde es nicht unbedingt einen großen Unterschied machen.

Was schon einen Unterschied gemacht hat, war die Ideologie des Nationalismus. Dieses (vom Westen eingeführte) ideologische System konnte tatsächlich viele Regionen zu einer raschen Entwicklung helfen, wie z.B. in Bulgarien nach der Befreiung von den Osmanen, zumindest in der Anfangsphase. Auch der Kommunismus hat später zu einer weiteren sozialen Entwicklung in vielen balkanischen Länder vielleicht beigetragen.

Aber ist nicht auch diese Wirkung am Ende eher begrenzt geblieben, wenn man das aus heutiger Sicht betrachtet? Die Stellung der Balkanländer im heutigen globalen System ist mehr oder weniger so peripher wie es auch in osmanischen Zeiten war. Der Fortschritt war vielleicht nicht viel größer als in vielen vegleichbaren Regionen der Welt, inkl. der Türkei selbst.

Es ist erwiesen das die Rückständigkeit des Balkans auch durch das osmanische Reich begründet war:

1) der Buchdruck war bis zum 18 Jahrhundert verboten

2) die analphabetenrate war sehr hoch im osmanischen Reich

3) Es wurde fast gar nichts in die Infrastruktur des Balkans investiert, wie zb. keine größere Bauten speziell in Griechenland

4) Bücher und Sprache waren in einigen Gebieten wie z. B. in Albanien durch das osmanische Reich verboten und in einigen andere Gebieten Anatoliens

5) die Industrialisierungphase bzw. Beginn im 18/19 Jahrhundert wurde durch das osmanische Reich verschlafen, auch bezogen auf dem Balkan

Ohne Bildung kann sich kein Volk bzw. kein Staat weiterentwickeln.
 
Es ist erwiesen das die Rückständigkeit des Balkans auch durch das osmanische Reich begründet war:

1) der Buchdruck war bis zum 18 Jahrhundert verboten

2) die analphabetenrate war sehr hoch im osmanischen Reich

3) Es wurde fast gar nichts in die Infrastruktur des Balkans investiert, wie zb. keine größere Bauten speziell in Griechenland

4) Bücher und Sprache waren in einigen Gebieten wie z. B. in Albanien durch das osmanische Reich verboten und in einigen andere Gebieten Anatoliens

Ohne Bildung kann sich kein Volk bzw. kein Staat weiterentwickeln.

Und danach hat sich natürlich schlagartig Alles verbessert?

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Das Übel waren gar nicht die Osmanen, sondern die Völker selbst und die falsche Auffassung von einer Nation bzw. Größenwahn.

Das haben doch wieder die Kartoffeln importiert.
 
Im Allgemeinen wird im Balkan das osmanische Reich als Ursache der Rückständigkeit weit überwertet. Das OR war eher ein Reich in etwa so rückständig wie alle in seiner Zeit, außerhalb West- und Mitteleuropas. Auch wenn eine andere (nicht-türkische und nicht-muslimische) Dynastie über Balkan herrschen würde, würde es nicht unbedingt einen großen Unterschied machen.

Was schon einen Unterschied gemacht hat, war die Ideologie des Nationalismus. Dieses (vom Westen eingeführte) ideologische System konnte tatsächlich viele Regionen zu einer raschen Entwicklung helfen, wie z.B. in Bulgarien nach der Befreiung von den Osmanen, zumindest in der Anfangsphase. Auch der Kommunismus hat später zu einer weiteren sozialen Entwicklung in vielen balkanischen Länder vielleicht beigetragen.

Aber ist nicht auch diese Wirkung am Ende eher begrenzt geblieben, wenn man das aus heutiger Sicht betrachtet? Die Stellung der Balkanländer im heutigen globalen System ist mehr oder weniger so peripher wie es auch in osmanischen Zeiten war. Der Fortschritt war vielleicht nicht viel größer als in vielen vegleichbaren Regionen der Welt, inkl. der Türkei selbst.

Vom Westen reingetragen finde ich besser formuliert. Nur ist es ein Denkfehler, sich dabei nur auf den Westen zu beziehen, denn ansonsten wäre die Aufklärung ebenso auf dem Balkan gekommen. Nimmt man allein den Einfluss von Herder, sieht man schnell, was man aus der Theorie der Sprachnation gemacht hat. Teile wurden übernommen und dann völlig verdreht umgesetzt. Dabei war oft genug Potenzial vorhanden.

Btw. Der Vergleich zwischen Prishtina und Zagreb könnte falscher nicht sein. Zagreb konnte sich so entwickeln, weil die geographische Lage dies ermöglichte. Pristhina würde evtl. gar nicht existieren. Übrigens lohnt sich hier mal der Blick auf die baulichen Veränderungen in Rumänien, speziell in der Hauptstadt. ab 45 reicht fast schon...

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Und danach hat sich natürlich schlagartig Alles verbessert?

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Das haben doch wieder die Kartoffeln importiert.

Die Kartoffeln waren, was die Religion betrifft, viel weiter. Hätten sie es wirklich importiert, wäre einiges besser verlaufen. Übrigens war die Habsburger-Phase für alle Religionen recht zufriedenstellend. Die Aufstände der Bosniaken wurden durch die Anerkennung beruhigt. War nicht das schlechteste Modell.
 
Vom Westen reingetragen finde ich besser formuliert. Nur ist es ein Denkfehler, sich dabei nur auf den Westen zu beziehen, denn ansonsten wäre die Aufklärung ebenso auf dem Balkan gekommen. Nimmt man allein den Einfluss von Herder, sieht man schnell, was man aus der Theorie der Sprachnation gemacht hat. Teile wurden übernommen und dann völlig verdreht umgesetzt. Dabei war oft genug Potenzial vorhanden.

Btw. Der Vergleich zwischen Prishtina und Zagreb könnte falscher nicht sein. Zagreb konnte sich so entwickeln, weil die geographische Lage dies ermöglichte. Pristhina würde evtl. gar nicht existieren. Übrigens lohnt sich hier mal der Blick auf die baulichen Veränderungen in Rumänien, speziell in der Hauptstadt. ab 45 reicht fast schon...

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Die Kartoffeln waren, was die Religion betrifft, viel weiter. Hätten sie es wirklich importiert, wäre einiges besser verlaufen. Übrigens war die Habsburger-Phase für alle Religionen recht zufriedenstellend. Die Aufstände der Bosniaken wurden durch die Anerkennung beruhigt. War nicht das schlechteste Modell.

Aha Deutschland und gute Theologie. Träum weiter! Weiteres Rede ich vom Import des Sozialdarwinismus und des Nationalismus, der den Balkan bis heute noch plagt!

Wer keine Ahnung hat.
 
Es ist erwiesen das die Rückständigkeit des Balkans auch durch das osmanische Reich begründet war:

1) der Buchdruck war bis zum 18 Jahrhundert verboten

2) die analphabetenrate war sehr hoch im osmanischen Reich

3) Es wurde fast gar nichts in die Infrastruktur des Balkans investiert, wie zb. keine größere Bauten speziell in Griechenland

4) Bücher und Sprache waren in einigen Gebieten wie z. B. in Albanien durch das osmanische Reich verboten und in einigen andere Gebieten Anatoliens

5) die Industrialisierungphase bzw. Beginn im 18/19 Jahrhundert wurde durch das osmanische Reich verschlafen, auch bezogen auf dem Balkan

Ohne Bildung kann sich kein Volk bzw. kein Staat weiterentwickeln.

Interessant, dass dies alles der einzige Grund sein soll und du überhaupt nicht beachtest, wie viele Kriege danach kamen, viele unnötige noch dazu. Brutale ethnische Säuberungen, die nicht ausschließlich auf die Osmanen zu schieben sind. Bis heute ist eines der Hauptprobleme die Vorstellung davon, dass das OR das jeweilige Volk beraubt hätte und genau diesem Volk eigentlich viel mehr zu stünde und es also ok ist, es sich zu holen. Denn so schlimm auch die Entwicklungsverzögerung im 18./19. Jahrhundert gewesen sein mag. Fatal waren die verpassten Chancen im 20. Jahrhundert, wo der Fortschritt um ein Vielfaches rasanter lief und man hätte aufholen können. Aber genau in dieser Zeit drehten alle am Rad. An dieser Stelle kann man dann ruhig noch den Blick in den arabischen Raum werfen und überlegen, ob Frankreich und England wirklich gute Alternativen waren oder ob genau in diesem Engagement viele Ursachen der heutigen Probleme zu finden sind.

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Aha Deutschland und gute Theologie. Träum weiter! Weiteres Rede ich vom Import des Sozialdarwinismus und des Nationalismus, der den Balkan bis heute noch plagt!

Wer keine Ahnung hat.

Aufklärung.
 
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