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Als der ehemals türkische Balkan zivilisiert wurde.

Hab leider keine Quelle auf die schnelle parat, aber bin der Meinung irgendwo gelesen zu haben, dass der Balkan der Dreh und Angelpunkt wirtschaftlich und kulturell in Europa war. Erst durch das OR musste der Balkan zurückstecken und Westeuropa übernahm den Platz ein.

Weltkulturerbe online: Mystras
"Zwar hat der große Dichterfürst Goethe Mystras nie besucht, und doch machte er diesen Ort zum Schauplatz in einem seiner Werke. Vermutlich angeregt durch das Studium mittelalterlicher Quellen verlegte er in Faust II die Verbindung Fausts mit Helena nach Mystras auf dem Peloponnes. Offensichtlich schien ihm das ein geeigneter Ort zu sein, eine Verknüpfung der Geistesgeschichte von Antike und Mittelalter herzustellen. Dies hatte vor ihm bereits ein anderer berühmter Denker versucht. Um 1400 hatte der griechische Philosoph Georgios Gemistos gennant Pleton in Mystras eine Akademie gegründet, in der die antiken Autoren erneut studiert wurden. Sein Einfluss reichte bis nach Florenz, wo er die Medici mit seinen Ideen inspirierte.

Rasch entwickelte sich Mystras zu einem kulturellen Zentrum des Reiches, Klöster und Kirchen wurden gebaut, Bibliothek und Gelehrtenschule eingerichtet. Vor allem während der Herrschaft der Paläologen entfaltete sich das geistige Leben Mystras besonders stark. Der deutsche Philosoph Ferdinand Gregorovius verglich den Hof Mystras mit den Fürstenhöfen der italienischen Renaissance, sprach sogar vom „Herd einer griechischen Renaissance“."

https://de.wikipedia.org/wiki/Chora-Kirche#Ausschm.C3.BCckung
"Die Mosaiken und Fresken sind sowohl qualitativ als auch ihrer Anzahl nach die bedeutendsten erhaltenen byzantinischen Bildwerke.Bei Unterschieden im Detail weisen sie durch ihre Lebendigkeit und ihren Realismus auf italienische Fresken der frühen Renaissance voraus. Mit der traditionell streng stilisierten byzantinischen Kunst haben sie nur mehr wenig gemein."


Die Türken haben diese Entwicklung im keim erstickt. Hunderte wenn nicht tausende gelehrte sind vom Balkan nach Italien geflüchtet als die Türken kamen und haben dort eine neue Zeitepoche massgeblich geprägt.

Der Beitrag der byzantinischen Gelehrten zur abendländischen Renaissance | ISBN 978-3-631-55536-1 | Fachbuch versandkostenfrei online kaufen - Lehmanns.de
 
Ich muss Mr.T zustimmen es gab mehr Ungleichheit in der KuK Monarchie, aber insgesamt wurde viel in die Länder investiert. Endlich gab es Schulpflicht, Bücher, Arbeit und Geld, das OR hatte einfach 400 Jahre verschlafen. Sogar das Zaristische Rissland war weiter entwickelt als der Sauhaufen am Bosporus.

Es lag einfach nur daran, dass ein Khalifat einfach nicht mit der Zeit mithalten kann, was man ja auch nach den Zerfall sehen konnte. Man sollte sich keinen Himmel schaffen ohne der auch von da ist. (So viel zum Thema Religion und Staat)

Mehr Ungleichheit als bei den Osmanen? Das erklär mal bitte.

warum sollte ich dir was erklären, was du eigentlich schon weisst?
 
Das Gestern Nacht hat uns wieder gezeigt was für ein grossen Problem die Türkei hat.

Sie fahren mit Vollgas auf eine Mauer zu die armen.

In einer funktionierenden Demokratie und einem Zukunftstrebenden Land gibt es kein Militärputsch. Das zeigt nur wie tief die Türkei gespalten ist.

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Das Gestern Nacht hat uns wieder gezeigt was für ein grossen Problem die Türkei hat.

Sie fahren mit Vollgas auf eine Mauer zu die armen.

In einer funktionierenden Demokratie und einem Zukunftstrebenden Land gibt es kein Militärputsch. Das zeigt nur wie tief die Türkei gespalten ist.
 
Hab leider keine Quelle auf die schnelle parat, aber bin der Meinung irgendwo gelesen zu haben, dass der Balkan der Dreh und Angelpunkt wirtschaftlich und kulturell in Europa war. Erst durch das OR musste der Balkan zurückstecken und Westeuropa übernahm den Platz ein.

Ganz so war es wohl nicht. Natürlich liefen über den Balkan und das Mittelmeer wichtige Handelsrouten für Waren aus dem Nahen und Fernen Osten, aber als Portugiesen und Spanier den Seeweg nach Indien gefunden hatten, wurde die Landwege nach Byzanz, Alexandria etc. fast bedeutungslos, was auch für die Osmanen negativ war.
Der daraus enstehende Wohlstand Westeuropas führte dann letztlich zu Aufklärung, Reformation und bürgerlicher Revolution.
Ich gebe zu, dass dies eine sehr gedrängte Zusammenfassung ist...:emir:


Es lag einfach nur daran, dass ein Khalifat einfach nicht mit der Zeit mithalten kann, was man ja auch nach den Zerfall sehen konnte. Man sollte sich keinen Himmel schaffen ohne der auch von da ist. (So viel zum Thema Religion und Staat)
...

Die Sultane hatten zwar nominell den Kalifen-Titel, setzten diesen aber erst ein, als ihre arabischen Kolonialvölker laut über die Unabhängigkeit nach dachten. Da war es aber bereits zu spät für den "kanken Mann am Bosporus"...
 
Ganz so war es wohl nicht. Natürlich liefen über den Balkan und das Mittelmeer wichtige Handelsrouten für Waren aus dem Nahen und Fernen Osten, aber als Portugiesen und Spanier den Seeweg nach Indien gefunden hatten, wurde die Landwege nach Byzanz, Alexandria etc. fast bedeutungslos, was auch für die Osmanen negativ war.
Der daraus enstehende Wohlstand Westeuropas führte dann letztlich zu Aufklärung, Reformation und bürgerlicher Revolution.
Ich gebe zu, dass dies eine sehr gedrängte Zusammenfassung ist...:emir:




Die Sultane hatten zwar nominell den Kalifen-Titel, setzten diesen aber erst ein, als ihre arabischen Kolonialvölker laut über die Unabhängigkeit nach dachten. Da war es aber bereits zu spät für den "kanken Mann am Bosporus"...
Es war die Kohlenindustrie die in Europa für Aufschwung und Industrialisierung gesorgt hat, Europa hatte grosse Wälder und darum viel Kohle die anderen hatten das nicht, die Kohlenindustrie wurde durch Ölindustrie ersetzt.
 
Es war die Kohlenindustrie die in Europa für Aufschwung und Industrialisierug gesorgt hat, Europa hatte grosse Wälder und darum viel Kohle die anderen hatten das nicht, die Kohlenindustrie wurde durch Ölindustrie ersetzt.

Das war aber erst im 18./19. Jahrhundert, da waren Teile des Balkans bereits hunderte von Jahren unter osmanischer Herrschaft...
 
Ganz so war es wohl nicht. Natürlich liefen über den Balkan und das Mittelmeer wichtige Handelsrouten für Waren aus dem Nahen und Fernen Osten, aber als Portugiesen und Spanier den Seeweg nach Indien gefunden hatten, wurde die Landwege nach Byzanz, Alexandria etc. fast bedeutungslos, was auch für die Osmanen negativ war.
Der daraus enstehende Wohlstand Westeuropas führte dann letztlich zu Aufklärung, Reformation und bürgerlicher Revolution.
Ich gebe zu, dass dies eine sehr gedrängte Zusammenfassung ist...:emir:
Das war aber erst im 18./19. Jahrhundert, da waren Teile des Balkans bereits hunderte von Jahren unter osmanischer Herrschaft...

Auch eine sehr seltsame Zusammenfassung wenn man den Humanismus bzw. die Renaissance welche tatsächlich der ausschlaggebende Faktor war für Reformation und Aufklärung nicht erwähnt und nur den Wohlstand als ausschlaggebenden Faktor erwähnt.:lol:
 
Es wäre Interessant über ein alternatives Szenario zu diskutieren, bei dem der Balkan, insbesondere Byzanz,
nicht unter osmanische Herrschaft geraten wäre und stattdessen die europäischen Prozesse der Neuzeit
miterlebt hätte. Sicherlich wäre Byzanz, vor allem Thessaloniki und Konstantinopel Zentren der Renaissance
gewesen. Man stelle sich vor, Konstantinopel auf einer Ebene mit Paris oder London, oder Byzanz als
Kolonialmacht.
 
Jedes Land ist unzivilisiert und wird es immer bleiben, wo Frauen die einfachsten Menschenrechte nicht gewährt werden:

Das Haus zu verlassen und wiederzukommen wie es ihnen gefällt, wenn sie niemanden bedienen müssen, wenn sie schlafen können wann sie mit wem wollen, in wilder Ehe leben zu können, die Schule zu besuchen wie sie lustig sind...

Der Stand der Zivilisation eines Landes misst sich nur daran.

Da ist der Balkan immer noch eher im Mittelfeld.
 
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