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Angelina Jolie dreht Film über den Krieg in BiH

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
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So eine einseitige Heuchlerei, und wer hat die Taliban nach Bosnien gebracht.
Kommen die auch im Film vor? Auf das Leid vieler Menschen sollte man, keine Hollywood Millionen verdienen.
 
Also ich finde es richtig das dieser Film gedreht wurde und denke nicht das die Geschichte irgendetwas Neues enthüllt oder die Serben in einem schlechteren Licht darstellt als es eh schon der Fall ist. Man muss sich ganz einfach klar machen, das das was im Krieg in BiH geschehen ist schlichtweg grausam war und das es selbst im Film schwierig wird in irgendeiner Weise zu übertreiben.
Viele machen sich glaub ich gar nicht klar, wie ethnische Säuberung, wozu auch sexuelle Gewalt gegen Frauen gehörte, in der Realität aussieht.
Es gibt da nicht viel zu diskutieren, die ethnische Säuberung Ostbosniens durch die Serben war geplant und ist ganz klar ein grausames Verbrechen.
Was soll sich denn Jolie da grossartig ausgedacht haben?

Man kann natürlich feststellen das der Krieg im allgemeinen einseitig dargestellt wird, mit den Serben als den ewigen bösen und den Bosniaken als den ewigen Opfern. Nur davon bleibt das Verbrechen unberührt. Egal wie jemand irgendetwas darstellt, das Verbrechen ist geschehen und zwar massiv
und davor darf man nicht die Augen verschliessen weil man auf irgendeinem Politiktrip ist.
Es ist wichtig das man die Menschlichkeit nicht verliert.

Nichts desto trotz hat dieser Film aber auch einen politischen Aspekt und zwar: "Wie konnte die internationale Gemeinschaft solange bei einem Völkermord zusehen?". Das ist die Frage die Angelina Jolie mit dem Film aufwirft.

Und ab hier verlässt das Jolie Projekt die sachliche Ebene. Das ICTY hat ethnische Säuberung nicht als Völkermord eingestuft und wenn dem der Fall wäre stellt sich automatisch die Frage inwieweit Serben oder Kroaten Opfer eines Völkermordes wurden. Denn ethnische Vertreibungen wenn auch unterschiedlich massiv, fanden auf allen Seiten statt und waren gleich grausam.

Und gerade wenn man sich die politische Entwicklung hin zum Krieg vergegenwärtigt, muss man feststellen das die Parteien ca. 2 Jahre miteinander gestritten haben und das Ergebnis eben dieser Krieg in all seiner Grausamkeit war. Die bosniakische Führung hat von Anfang an, noch vor dem Krieg, voll und ganz auf eine internationale Intervention gesetzt, mit der Hoffnung einen kommenden Krieg so gewinnen zu können.
Nach dem Krieg bis heute möchte die bosniakische Politik die Verantwortung für all das Übel, das die eigene Bevölkerung erleiden musste, auf die internationale Gemeinschaft schieben um dann über ein Schuldgefühl eine Parteiname zu Ungunsten der anderen Völker zu erreichen.
Das muss man meiner Meinung nach als eine verantwortungslose Politik, der bosniakischen Führung bezeichnen und Jolies Projekt als hoffnungslos Naiv.

Wie soll die internationale Gemeinschaft die Menschen vor sich selber schützen?
Alija Izetbegovic wusste ganz genau das es Krieg geben wird.
Alija Izetbegovic hatte nicht nur den 2 WK miterlebt er konnte auch im Kroatien Krieg der 90er sehen wie die Serben im Falle einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung reagieren werden, und wie paranoid die Serben dem Zerfall Jugoslawiens entgegensahen. Er wusste ganz genau das die Verfasssung der SBiH eine Übereinstimmung der Völker verlangte. Alle internationalen Vermittler haben ihm klargemacht das seine Politik zum Krieg führen und das das für die Bosniaken böse enden wird, weil sie nicht die Bewaffnung haben. Trotz allem hat er seine maximal Forderungen durchgesetzt und damit den Krieg entfacht.

Mit welchem Ergebnis? Der Friedensvertrag von Dayton wäre auch friedlich erreicht worden.
Durch den Krieg haben die Bosniaken nichts gewonnen sondern nur verloren, und was noch viel schlimmer ist, es hat das Land BiH zum Koma Patienten gemacht.
Wem hat denn dieser Krieg genützt und wie hätte die internationale Gemeinschaft diesen Krieg verhindern können ohne einseitig Partei zu ergreifen?

Es wird hier oft die Frage gestellt, wieso man die Serben für den Völkermord mit der RS belohnt hat?
Vielleicht sollte die Frage anders gestellt werden: Warum wurden die Bosniaken mit Dayton bestraft?

Es kommt mir so vor als ob einige denken die internationale Gemeinschaft müsse der Rolle von Gottes rechter Hand gerecht werden.
Das ist so grenzenlos naiv. Die internationale Gemeinschaft schaut bei Guantanamo, beim Irak Krieg und bei Israels Siedlungspolitik zu.
Die internationale Gemeinschaft ist schlicht Interessen gesteuert und macht sich eher Sorgen darüber ob Iran keine Atomprogramm auf die Beine stellt.
Welchen Sinn macht es da seine Politik voll und ganz auf die Hilfe der internationalen Gemeinschaft zu stützen und darauf zu hoffen das man damit Erfolg hat?
Damit gibt nicht nur die eigene Souveränität auf, damit legt man auch das eigene Schicksal in die Hände anderer.
Das ist alles andere als verantwortungsvolle Politik. Und warum sollte das belohnt werden?

Die menschliche Seite dieses Jolie Films halte ich für gut. Jeder soll sehen was in BiH geschehen ist und wie Krieg die Menschen verändert und wieviel Leid Krieg verursacht. Die Serben sollen sich ruhig anschauen was im Namen das Serbentums so alles veranstaltet wurde mit dem Ziel das es nie wieder soweit kommt. Denn selbst heute noch halten viele Krieg für eine gute Lösung. Politik muss immer zum Ziel haben Krieg zu verhindern und nicht in den Krieg zu steuern.

Die politische Botschaft des Jolie Films lehne ich Abgrund tief ab, denn es ist nicht die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft überall in der Welt Frieden zu schaffen und Grausamkeit zu beenden, es ist Aufgabe der politischen Führung der betroffenen Länder, denn nur die können wirklichen Frieden schaffen. Die internationale Gemeinschaft ist dazu gar nicht in der Lage, selbst wenn sie es wollen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die politische Botschaft des Jolie Films lehne ich Abgrund tief ab, denn es ist nicht die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft überall in der Welt Frieden zu schaffen und Grausamkeit zu beenden, es ist Aufgabe der politischen Führung der betroffenen Länder, denn nur die können wirklichen Frieden schaffen. Die internationale Gemeinschaft ist dazu gar nicht in der Lage, selbst wenn sie es wollen würde.

Leider wollte die serbische Führung und der größte Teil der Bevölkerung keinen Frieden und deshalb mussten wir (die bosnische Bevölkerung - egal welche Religion) darunter leiden.

Ah und was zur Hölle hat das jetzt mit dem Film zu tun?::roll:
 
also den trailer hat hier irgendwer gepostet, ich mein man kann nicht viel von einem trailer sehen, aber ob er gegen serben gerichtet ist, war daraus nicht zu sehen, also versteh ich nicht wie man drauf kommt dass er so antiserbisch ist


naja, ein guter trailer soll ja auch nicht viel verraten, sondern einfach nur ins kino locken. wär ja ein beinschuss für sie es so offensichtlich zu machen (insofern es wirklich zutrifft, das es ein anti-serb-movie is).

Ich weiß nicht, wieso sich die Serben so aufregen, als gab es davor keine Verfilmung von Krieg im Bosnien in denem die serbischen Kriegsverbrechen gezeigt wurden.

Der bekannteste ist Warriors - Einsatz in Bosnien

Die szene ist nur ein Beispiel, ist gibt viel schlimmeres, hier wird die HVO gezeigt

Warriors-Einsatz in Bosnien - YouTube

so'n blödsinn, du bist wohl kein großer cineast, hm?


wie gesagt: zuerst werd ich mir mal den film ansehen und dann mein "urteil" bekunden.

aber auch so kann eine meinung aussehen:

http://www.rudan.info/zemlja-krvi-idiota/


und egal wie "prosto" es geschrieben is, es macht schon denkanstöße.
 
Ich wiederhole mich ebenfalls gerne noch einmal:
Der Film ist realistisch und wie sich heraustellt (wenn man ihn halt sieht, nicht?) auch gut recherchiert. Dass die Story (Liebesgeschichte) selbst fiktiv ist, leugnet ja auch keiner.

Es geht um den historischen Rahmen: Der Film spielt in Ostbosnien in den ersten Kriegswochen. In diesem Zeitraum (April/Mai 1992) wurden alleine in dieser Region über 20.000 bosniakische Zivilisten ermordet (die norwegische Studie sowie die von Tokaca als Basis genommen, die ja von 97.000 bis 104.000 Opfern im gesamten BiH-Krieg sprechen). Wie sahen die ersten Kriegswochen dort aus? Fast alle Städte dort wurden in Blitzkriegmanier von der JNA eingenommen, wonach kurz darauf Paramilitärs die Drecksarbeit verrichteten. Auf nennenswerten oder organisierten Widerstand trafen sie (mit Ausnahme von Srebrenica) nicht, mal abgesehen von jungen Männern in Trainingshosen, Turnschuhen und mit leichter Munition bewaffnet.

Im selben Zeitraum waren etwa 95% der Lagerinsaßen in ganz Bosnien-Herzegowina Bosniaken, ebenfalls ist gerichtlich bewiesen, dass in besagten Lagern gezielt vergewaltigt wurde und auch die im Film dargestellte Brutalität entspricht dessen, was man aus den ICTY-Prozessen weiß.

Das was in dieser Region zu dieser Zeit geschah ist also keine Hollywood-Effekthascherei. Dieser Film ist ein Antikriegsfilm, weil er zeigt, was Krieg aus normalen Menschen wie Du und ich anrichten kann (siehe die Rolle des Danijels). Gespielt u.a. von Serben, denen der Film nach eigenen Angaben ein wichtiges Anliegen war (Lernen aus Fehlern der Vergangenheit indem man sich damit befasst, um Goran Kostic sinngemäß zu zitieren). Das sind keine Verräter, welche sich und die serbische Sache verkauft haben, sondern Menschen, denen Respekt dafür gebührt - ich füge dies hinzu, da einige von ihnen ja bedroht wurden.
Und gerade diejenigen, die sich seit Jahr und Tag gegen jegliche Art historische Aufarbeitung verwehren, sollten sich diesen Film ansehen, statt allem, was sich auch nur irgendwie mit der Geschichte aus dieser Zeit befasst, das Attribut "antiserbisch" zu verleihen. (der Jolie-Film ist ja da nur ein Beispiel)

Was sich der 08/15 Kinobesucher denkt? Er wird sich angesichts der Bilder fragen, wie die sogenannte "internationale Gemeinschaft" jahrelang nur zuschaute (mal abgesehen von humanitären Hilfen und dem Zählen von Granateinschlägen).

Zum Plagiatsvorwurf kann ich nicht viel sagen. Der Autor hat vor Gericht Klage eingereicht, da er viele Parallelen erkannt haben will, die Regisseurin sagt, sie kenne das Buch nicht. Dies bleibt also gerichtlich zu klären.

MfG

Tare

:app::app:
 
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