GraveDigger schrieb:
das die vertreibungen von hoher staatsebene organisiert wurden,ist heute auch allgemein bekannt.aber ultranationalisten(von welchen es in der türkei,in albanien,im kosovo,in serbien,bosnien,kroatien reichlich gibt)versuchen immer wieder wichtige tatsachen unter den teppich zu kehren...natürlich hat der damals junge und schwache türkische staat den ganzen genozid zentral organisiert,aber initiiert wurde er von staatlicher stelle,sonst hätte schlecht die armee und die polizei auf eigene faust die"säuberungen"vornehmen können!unterstützt wurden die staatlichen"ordnungshüter"und"landesverteidiger"natürlich auch von den aufstrebenden nationalistischen bewegungen im land!
Naja, das kennen wir zur genüge.
1) wenn ein Land, an 4 Fronten gebunden ist, möchte ich mal sehen, welche Trottel von Generälen sich dann auch noch um eine Minderheit kümmern soll. Dieses Land solltest du mir mal zeigen.
2) so jung und so schwach war Sie nicht, wie du uns hier vorgaukeln willst. 1914-15 war man an den Fronten sehr erfolgreich, die Briten wurden in Galipoli und an der Sinai gebunden und zurückgedrängt, im Kaukasus hatte man die verlorenen Gebiete von 1877-1878 wieder eingenommen und in Mesopotanien war man auch sehr gut gerüstet. Dank der deutschen Hilfe war man zudem auch sehr gut mit Offizieren bestückt.
3) waren die Jungtürken bis zuletzt bestrebt, die Armenier und die Kurden für sich zu gewinnen. Wieso sollte man eine natürliche Pufferzone von Ethnien massakrieren, wenn diese als Regionale Macht für die Russen gefährlich sein konnten? Im November 1914 hatte gar Enver Pascha mit den Daschnaken in Erzurum verhandelt und ihre geheuchelte Unterstützung zugesagt bekommen. Anfang 1915 aber, als die Aufstände anfingen, just in dem Moment, als die Russen durch den Sarikamis Vorfall wieder an Fahrt gewannen, drehten diese den Spiess um und fielen als Kampfverbände (wird in den deutschen Heerestelegrammen so definiert und berichtet) in die türkischen Regionen ein und massakrierten hier zuhauf Zivilisten, so stark, das gar die russischen Off. sich nicht zurückhalten konnten und dies ihren vorgesetzten meldeten. Diese Schauergeschichten, kann man nirgends hören, denn dies würde die These eines Genozids nicht nur gefährden, Sie wäre nach damaligem Recht (Haagener-Konvention) eine Kriegstreibende Kraft und somit als Gegner definiert. All dies wäre kein Genozid, nach dem Lemkin Entwurf, es wäre eine Kriegsbedingte Massnahme, die ja auch durchgezogen wurde. Umsiedeln und die Elemente von Kriegswichtigen Regionen entfernen. Das diese Massnahme "schief" lief, kann man keinem Jungtürken vorwerfen, denn die Lage im Reich war so schon desolat.
4) Hätte die Armee, also das osm. Heer es vorgehabt, alle auszurotten, dann Gnade Gott, wären alle Tod, keiner hätte überlebt, keiner hätte die Tortur, die man ja den Armeniern aufgebürdet hat, aufnehmen müssen, man hätte Sie vor Ort niedergeschossen oder umgesäbelt. Das dies machbar war, brauch ich dir nicht zu sagen. Bei einer Heeresstärke von knapp 1,3 Millionen im Jahre 1912 (da waren nicht einmal alle Rekrutiert) und daraus resultierendem 13 Korps, war Sie mächtig genug, alle zu massakrieren die ihnen quer kamen, geschweigenden Sie hätten eine Order von Kriegsministerium bekommen. Alleine in Kaukasus und in Mesopotanien, also in der Näher der Umsiedlungslinien, ga es 6 Divisionen. Ganze 600 000 Mann. Sie hätten mit leichtigkeit, innerhalb weniger Wochen den gar aus gemacht.
Du siehts, so einfach wie du uns das vermitteln willst, ist es nicht, schon gar nicht von einem Leichtgewicht wie du.