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Bücherthread: Was lesen die Balkanesen gerade?

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Wenn meine Eltern und Verwandten erfahren würden, wie Tito, Dilas, Rankovic und Kardelj sich nach dem Krieg bereichert haben und eigentlich keinen Plan von nichts in Puncto Staatsführung hatten, würden sie mir durch die Indoktrinierung im Kindesalter auch keinen Glauben schenken^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn meine Eltern und Verwandten erfahren würden, wie Tito, Dilas, Rankovic und Kardelj sich nach dem Krieg bereichert haben und eigentlich keinen Plan von nichts in Puncto Staatsführung hatten, würden sie mir durch die Indoktrinierung im Kindesalter auch keinen Glauben schenken^^

Rankovic war noch nie ganz dicht. Bei den anderen, ausgenommen Tito scheint es, als ob sie von der eigenen Revolution müde geworden sind und sich zur "dunklen" Seite der Macht hingezogen fühlten.

Die Bereicherung war wohl allen bewusst. Jeder aus einer Partisanenfamilie, wusste, dass da unterschiedlich bevorzugt wurde. Und auch der Reichtum von Tito oder Rankovic war bekannt. Das hat man in den guten Vierteln gesehen und auch wer wo seine Villa hatte. Ich denke eher, dass man sich darüber wenig Gedanken machte. Da man in Jugoslawien freier war als in so manchen Ostblockländern, konnten sich auch die Bonzen mehr erlauben.
 
Rankovic war noch nie ganz dicht. Bei den anderen, ausgenommen Tito scheint es, als ob sie von der eigenen Revolution müde geworden sind und sich zur "dunklen" Seite der Macht hingezogen fühlten.

Die Bereicherung war wohl allen bewusst. Jeder aus einer Partisanenfamilie, wusste, dass da unterschiedlich bevorzugt wurde. Und auch der Reichtum von Tito oder Rankovic war bekannt. Das hat man in den guten Vierteln gesehen und auch wer wo seine Villa hatte. Ich denke eher, dass man sich darüber wenig Gedanken machte. Da man in Jugoslawien freier war als in so manchen Ostblockländern, konnten sich auch die Bonzen mehr erlauben.

Ich finde dennoch, dass Đilas mit weitem noch der vernünftigste in puncto Selbstrexlion war, der es auch wagte die unantastbare Persönlichoeit Tito zu kritisieren.

Letzendes benahm sich Broz nicht um vieles besser als Karadjordjevic, nur hielt das Konstrukt durch die "milderen" ethnischen Spannungen länger zusammen.
 
Ich finde dennoch, dass Đilas mit weitem noch der vernünftigste in puncto Selbstrexlion war, der es auch wagte die unantastbare Persönlichoeit Tito zu kritisieren.

Letzendes benahm sich Broz nicht um vieles besser als Karadjordjevic, nur hielt das Konstrukt durch die "milderen" ethnischen Spannungen länger zusammen.

Was ich bei Dilas so lächerlich finde, ist die Flucht in das Nationale, statt einzusehen, dass alles Ideologische das Übel ist. Der Unterschied zu YU1 und YU2 ist, dass es in YU2 mehr Gerechtigkeit gab und nicht unterschiedliche Steuern für unterschiedliche Ethnien und so einen Dreck. Das ist schon ein enormer Unterschied. Ich glaube, dass schon die Wahl der Hauptstadt vieles anders hätte verlaufen lassen. Mit Sarajevo wärs ganz anders gelaufen.
 
Was ich bei Dilas so lächerlich finde, ist die Flucht in das Nationale, statt einzusehen, dass alles Ideologische das Übel ist. Der Unterschied zu YU1 und YU2 ist, dass es in YU2 mehr Gerechtigkeit gab und nicht unterschiedliche Steuern für unterschiedliche Ethnien und so einen Dreck. Das ist schon ein enormer Unterschied. Ich glaube, dass schon die Wahl der Hauptstadt vieles anders hätte verlaufen lassen. Mit Sarajevo wärs ganz anders gelaufen.
Ich behaupte mal es ging darum die eher "königstreuen" bis zu "stalinistischen" Serben zu beruhigen und auf seine Seite zu ziehen, zumal von den 44% der Serben in der Partisanenarmee westlich der Drina kamen
 
Ich behaupte mal es ging darum die eher "königstreuen" bis zu "stalinistischen" Serben zu beruhigen und auf seine Seite zu ziehen, zumal von den 44% der Serben in der Partisanenarmee westlich der Drina kamen

Sicher auch das, ich vermute aber auch, dass man einfach auch symbolisch das alte Machtzentrum übernehmen wollte. Man darf ja nicht vergessen, dass die Kommunisten schon in YU1 kämpften und vor allem auch bekämpft wurden, auch vor dem Krieg schon von Cetnikgruppen, in Dalmatien hat man sie so richtig kleingekriegt. Einer der interessantesten Aspekte für mich ist, wie überzeugte Jugoslawen, die eher konservativ und nicht links gestrickt waren, wie zb aus der Orjuna dann das neue Jugoslawien annahmen, quasi die jugoslawische Idee wichtiger fanden, als ihren Antikommunismus. Auch ein Ivo Andric.. Das war ja kein Kommunist im klassischen Sinne, sondern ein Mann des alten Regimes, jemand der den Pakt damals mit verhandelt hatte und dann zum Volkshelden des KOmmunismus wurde, während ein Mestrovic alles verschenkte und in die USA ging.

Dieses Königstreue ist aus meiner Sicht sowieso ein falscher Begriff, auch wenn sie sich so nennen, weil es eigentlich immer nur um das Serbentum an sich geht. Denn die Könige werden oft als Schöngeister, die keine Ahnung hatten beschrieben und viel zu gut waren für die böse Welt da draußen und den ein oder anderen ließ man ja auch nicht lange leben. Deswegen denke ich auch, dass einige ideologisch so flexibel sein konnten. Die ersten Literaturkongresse waren wirklich hart, da wurde rigoros gerichtet und streng vorgegeben, was nun die Zukunft ist. Teilweise engstirnig, teilweise wirklich bewundernswert. Wahrscheinlich ist diese Mischung aus verhinderten Königstreuen und Kommunisten auch der Grund für die relative Freiheit in YU, trotz Diktatur. Die bürokratischen Kommunisten waren ja in anderen Ländern immer fix dabei das Volk immer weiter zu beschränken und hatten viel mehr die Erziehung im Sinn, als unsere YU Bonzen. Irre, wie sich die Gegensätze dann doch relativ harmonisch zusammenfinden konnten. Nur war die Frage der Nationalität immer aktuell, was oft verklärt wird, aber man hat sehr danach geschaut. Kroaten durften serbischen Nationalismus nicht kritisieren und Serben nicht den Kroatischen, immer nur den eigenen, was an sich schon zeigt, wie sehr es dann eben doch Thema war.
 
ENDLICH DA!!!
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Eigentlich kein richtiges Buch, aber eine Art Comic-Novel, das eine Fortsetzung zum ersten Teil bildet (dass ein Buch gewesen ist). Bin mal gespannt wie es dann mal so ist :D Die Bilder sind allesamt fantastisch.
 
So, noch dieses Buch werde ich für die Abiturarbeit nochmal lesen müssen:

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Mein Ziel: In höchstens drei Tagen - hat 399 Seiten. :|
 
Das fand ich auch sehr schön, gibt auch eine gute Verfilmung davon, glaube aus den 80ern.


Auch sehr empfehlenswert, und dazu gibt es ebenfalls eine grandiose DDR-Verfilmung:

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