das problem ist, dass die gesellschaft von einem extrem ist nächste wandert, weder ist es gut, stockkonservativ zu sein, noch eine ehrenlose gesellschaft, wo jemand, der frauen, männer bis zum geht nicht mehr knallt, nicht in der lage ist eine ehe zu führen (siehe scheidungsstatistiken), keine nachkommen zeugt und eine familie gründet, und am ende allein in einem alterheim oder zuhause verendet.
ich bevorzuge weder das eine noch das andere!
Die Frage ist aber:
Was ist eine gute Ehe.
Ist es denn gut, eine Ehe bis zum Ende zu führen, koste es was es wolle, nur weil es sich so gehört, obwohl die Beteiligten oder einer der Beteiligten nicht mehr will oder kann?
Und ist es gut, eine Ehe nur um der Ehe willen anzufangen, obwohl man das nicht will, nur weil man eben gefälligst zu heiraten hat, obwohl man den oder die Richtige garnicht hat?
Oder ist es besser, dass in Freiheit entscheiden zu dürfen, auch wenn das bedeutet, dass nicht ein Leben lang hält?
Ich vermute, eine stock-konservative Gesellschaft hat genausoviele Schwächen wie eine hedonistische, nur sie sind anders gelagert.
Und ob die Menschen in ersterer automatisch glücklicher sind, wäre auch zu beweisen.
Auch das mit den "Weigern, Nachkommen zu zeugen" ist heute anders als damals. Damals hing das Überleben der Menschheit davon ab, weil die Sterblichkeit sehr viel höher war. Heute haben wir dagegen sogar global gesehen eine Überbevölkerung die uns schon jetzt vor das Problem stellt, nicht mehr alle versorgen zu können. Im Moment ist es so, dass wir dem Planeten mehr Ressourcen entziehen als er nachbilden kann. Der Kreislauf ist also aus dem Ruder gelaufen. Wenn jemand keine Kinder bekommen möchte, tut er eigentlich nichts "Schlechtes" für den Fortbestand seiner Art.
Und das mit der Ehe...du wirst das vielleicht gottlos oder so finden, aber rein aus biologischer Sicht ist der Mensch garnicht rein monogam und nicht darauf ausgelegt, bis zum Tod zusammenzuleben. Bei Tieren gibt es das bei einigen wenigen Arten, aber der Mensch gehört nicht dazu.
Die Ehe ist eine gute Institution um die Versorgung von Frauen zu gewährleisten in einer Zeit wo alleinerziehend sein fast unmöglich war und es ist eine gute Institution, ein Paar "zusammenzuhalten" mindestens bis die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, weil weder Mann noch Frau so einfach abhauen und den Partner auf den Kindern sitzen lassen konnte.
Übrigens: Wäre der Mensch von Natur aus monogam, wäre es überhaupt nicht notwendig gewesen, den drohenden Zeigefinger in Form des Gebots "Du sollst nicht Ehebrechen" (und bei Übertreten gibt es hardcore Strafe) auszufahren. Das wäre dann schlichtweg garnicht nötig gewesen, weil der Mensch die Ehe sowieso nicht "brechen" würde, weil er ja monogam ist.
Ausserdem ist man heute sehr viel länger verheiratet, weil man viel länger lebt. Damals als das mit der Ehe losging, sind Menschen aufgrund der medizinischen Versorgung wegen jedem Scheiss gestorben und wurden auch generell nicht besonders alt.
Das ist heute ganz anders und von daher stellt die Ehe auch ganz andere Anforderungen an ein Paar, weil es viel länger miteinander "auskommen" muss.
Versteh mich nicht falsch, ich finde es toll, wenn eine Ehe ein Leben lang hält und oft passiert das auch, weil die beiden sich wirklich lieben und es garnicht anders wollen. Aber oft ist es eben anders, Gefühle, Lebenswege ändern sich. Manchmal in einer Weise, dass man nicht mehr zusammen "passt".
Wenn eine Ehe etwas heiliges sein soll, wie kann sie das noch sein, wenn man nur noch aus reiner Gewohnheit zusammenbleibt aber sich eigentlich gleichgültig ist?