Was schlägst du sonst vor?
Ich finde alles gut, was direkt zur Integration beiträgt- z.B. fand ich schonmal die Regelung super, daß nachgereiste Angehörige deutsch beherrschen müssen, und Frauen erst ab einem bestimmten Alter durch Heirat nach deutschland dürfen. Weiß natürlich nicht, wie es in Belgien ist.
Es gibt einen Haufen "softer" Maßnahmen- in Holland und Frankreich z.B. gibt es in Einwanderervierteln sogenannte "Viertelmütter" also ältere muslimische Frauen, die akzeptiert werden, und eine gewisse Grundausbildung haben. Sie haben Zugang zu Familien und klären junge Frauen inerster Linie in Bezug auf Familie, Erziehung, Ernährung, Gesundheit, aber auch Amtsgänge etc auf. Solche Personen sind extrem gut, weil sie 1. als Vertrauensperson eher fungieren können, als z.B. ein einheimischer Sozialarbeiter, 2. sie können als Bindeglied in eine relativ hermetische Gemeinschaft dienen etc.etc. es gibt sicher tausend andere interressante Projekte. Gut sind alle Maßnahmen, die gemischte Wohnviertel unterstützen- denn die Unterdrückung von Frauen findet oft im sozialen Umfeld der Nachbarschaft statt. Je gemischter diese ist, desto leichter fällt die Integration.
Ansonsten- sämtliche Maßnahmen gegen häusliche gewalt sind wichtig, es muß ein breiteres Netz überhaupt für Frauen geben, die Gewalt ausgesetzt sind. Wenn der Verdacht besteht, daß es eine bestimmte Bevölkerungsgruppe betrifft, dann braucht man Dolmetscher, und Menschen, die die Kultur verstehen. Ich finde es wichtig, wenn Pädagogen, Polizisten und Sozialarbeiter besser geschult werden- klar, man kann sich darüber lustig machen als "Benimmkurse" für Polizisten, aber es ist einfach wichtig, daß sie wissen, womit sie es zu tun haben, und entsprechend reagieren können. Ich habe den Eindruck, daß oft aus Unsicherheit falsch reagiert wird, meiner Meinung nach würden sich solche Maßnahmen letztendlich auszahlen. Im Anbetracht des familiären Einflusses müßte in bestimmten Fällen mit der Ausweisung der ganzen Familie gedroht werden.
Außerdem- bestimmte Verhaltensweisen müßten "ausgebissen" werden. Es gibt Erfahrungen mit der zusammenarbeit mit Imamen bei jugendlichen Widerholungstätern, die gezeigt haben, daß
kriminelle Söhne aufhören kriminell zu sein, wenn der Imam die Familie zu einer Schande für die Gemeinde erklärt. Ich denke, daß einfach in den Gemeinden viel als falsch erkannt wird, aber unter den Tisch gekehrt wird, weil man nach außenhin zusammenhalten möchte. Oder traditionelle Verhaltensweisen werden religiös begründet, und von seiten der Geistlichen wird es nicht für nötig empfunden, daß richtigzustellen, weil die Entfremdung von der herkunftskultur als größere Gefahr be5trachtet wird. Hier müßte Aufklärung unterstützt werden, d.h. ein innerislamischer Dialog auf intellektuellem Niveau.
Last but not least- Bildung. Ich denke, es müßte deutlich für Einwanderer sein, daß sich Bildung lohnt, und zwar auch Bildung von Frauen und Mädchen. Und da sind Dinge wie "Kopftuch-" und "Burkaverbote" das falsche Signal. Natürlich muß man sich auf bestimmte Regelungen einigen, wie z.B. Nachprüfbarkeit der Identität etc. D.h. eigene Anstrengung zum Erweb von Bildung muß belohnt und unterstützt werden, spezielle Schwierigkeiten (z.b. bildungfernes Elternhaus) ausgeglichen werden. Und es braucht positive Vorbilder. Wie oben, bezüglich der Wohnviertel- durchmischte Schulen sind wichtig. Im Notfall müssen Schüler mit Schulbussen verteilt werden.Es gibt zahlreiche andere Maßnahmen- ein verpflichtendes Kindergartenjahr etc. Es muß darauf geachtet werden, daß auch Frauen in Kontakt mit Bildungseinrichtungen sind, da gibt es auch verschiedene Maßnahmen. Der freie zugang der frau zu Bildung muß Priorität haben.
Also- Verhinderung von Ghettoisierung, Personen, die als "Bindeglieder" funktionieren, Spezialisierung von Institutionen und dadurch angemessene Maßnahmen, Unterstützung von Bildung- die Unterdrückung der Frau muß direkt und indirekt bekämpft werden
kurz- Gutmenschen Wunschliste
Ich denke, daß all diese Maßnahme letztendlich auf lange Sicht viel verbessern würden (auf kurze Sicht auch, aber gerade durch die Notwendigkeit verschiedener Bildungsprojekte ist der Langzeiteffekt größer)- auch wenn es immer Fälle gibt, die nicht verhindert werden können.