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Gelöschtes Mitglied 30004
Guest
Während Moskau versucht die EU-Integration des Westbalkans zu behindern, ist China alleine aus Eigeninteresse an einem raschen EU-Beitritt der Westbalkanstaaten interessiert und sieht in der Frage einer NATO-Mitgliedschaft keine nationalen Interessen berührt.
Chinas Engagement in der Region ist wirtschaftlich angelegt und als Teil zweier verschränkter geopolitischer Initiativen zu verstehen:
Da ist zum einen die „Belt and Road Initiative (BRI)“ zu nennen, wobei das wirtschaftlich-strategische Ziel dieser Neuen Seidenstraße der Aufbau eines sowohl territorialen wie maritimen Netzwerkes von Energie-, Handels- und Transportinfrastruktur von Asien über Afrika bis Europa ist.
Die mit der Seidenstraße verbundene zweite Initiative spielt sich im sog. „16+1 Format“ ab. Über diese Schiene versucht China seine wirtschaftlichen Interessen in den sechzehn Staaten Ost- und Südosteuropas – sowohl EU-Mitglieder wie Kandidatenländer – abzusichern. Neben der Bedeutung Südosteuropas als Transitroute für Waren, die den Kontinent über den griechischen Hafen Piräus erreichen – der dort von China betriebene Hafen ist die bislang umfangreichste im Rahmen der BRI getätigte Investition in Europa und der am schnellsten wachsende Containerhafen der Welt – haben chinesische Unternehmen hier die Möglichkeit, erste Erfahrungen und Referenzen in EU-Europa zu sammeln.
In Südosteuropa stößt Chinas Engagement sowohl auf Zustimmung als auch auf Skepsis: Für die Staaten bieten das 2012 ins Leben gerufene »16+1-Format« und die BRI-Strategie wichtige Chancen, notwendige Investitionen für den Ausbau ihrer Infrastruktur und Wirtschaft zu lukrieren. Das Gesamtvolumen öffentlich gemachter chinesischer Bauvorhaben im Rahmen der BRI-Initiative umfasst ein Volumen von etwa 12,2 Milliarden € in Form von Krediten an die 16 Staaten Ost- und Südosteuropas im Zeitraum 2007 – 2017.
Von diesen konnten die Westbalkanstaaten den Großteil der Mittel lukrieren. Auf Serbien allein entfielen 29,4%, 20,7% waren für Bosnien-Herzegowina vorgesehen, und das kleine Montenegro konnte sich immerhin 7,4% sichern.
Der Großteil dieser Investitionen floss in Energie- und Transportinfrastruktur. Kredite für Infrastrukturprojekte, die Peking zur Umsetzung seiner Strategie bereitstellt, können häufig mit langen Laufzeiten (20 Jahre) zu niedrigen Zinsen (2%) rechnen – und das ohne politische oder menschenrechtliche Konditionalität, die für EU-Gelder stets Voraussetzung ist.
Serbien ist Chinas Schlüsselpartner am Westbalkan und profitiert am stärksten von chinesischen Krediten und Direktinvestitionen. Mehr als 5,5 Milliarden Euro, in erster Linie in Form von begünstigten Krediten, wurden bisher in Projekte wie – die Sino-Serbische Freundschaftsbrücke in Belgrad (170 Mio €), – den Ausbau und die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Belgrad-Budapest – oder das Wärmekraftwerk in Kostolac gesteckt. Aber auch in Montenegro, Albanien, und Bosnien und Herzegowina werden mithilfe chinesischer Kredite Autobahnen gebaut und Bahnstrecken modernisiert.
Kommt der lang ersehnte wirtschaftliche Aufschwung endlich mit Chinas Hilfe in Schwung, oder läuft man hier mit Anlauf und treffsicher in eine Schuldenfalle?
Chinas Engagement in der Region ist wirtschaftlich angelegt und als Teil zweier verschränkter geopolitischer Initiativen zu verstehen:
Da ist zum einen die „Belt and Road Initiative (BRI)“ zu nennen, wobei das wirtschaftlich-strategische Ziel dieser Neuen Seidenstraße der Aufbau eines sowohl territorialen wie maritimen Netzwerkes von Energie-, Handels- und Transportinfrastruktur von Asien über Afrika bis Europa ist.
Die mit der Seidenstraße verbundene zweite Initiative spielt sich im sog. „16+1 Format“ ab. Über diese Schiene versucht China seine wirtschaftlichen Interessen in den sechzehn Staaten Ost- und Südosteuropas – sowohl EU-Mitglieder wie Kandidatenländer – abzusichern. Neben der Bedeutung Südosteuropas als Transitroute für Waren, die den Kontinent über den griechischen Hafen Piräus erreichen – der dort von China betriebene Hafen ist die bislang umfangreichste im Rahmen der BRI getätigte Investition in Europa und der am schnellsten wachsende Containerhafen der Welt – haben chinesische Unternehmen hier die Möglichkeit, erste Erfahrungen und Referenzen in EU-Europa zu sammeln.
In Südosteuropa stößt Chinas Engagement sowohl auf Zustimmung als auch auf Skepsis: Für die Staaten bieten das 2012 ins Leben gerufene »16+1-Format« und die BRI-Strategie wichtige Chancen, notwendige Investitionen für den Ausbau ihrer Infrastruktur und Wirtschaft zu lukrieren. Das Gesamtvolumen öffentlich gemachter chinesischer Bauvorhaben im Rahmen der BRI-Initiative umfasst ein Volumen von etwa 12,2 Milliarden € in Form von Krediten an die 16 Staaten Ost- und Südosteuropas im Zeitraum 2007 – 2017.
Von diesen konnten die Westbalkanstaaten den Großteil der Mittel lukrieren. Auf Serbien allein entfielen 29,4%, 20,7% waren für Bosnien-Herzegowina vorgesehen, und das kleine Montenegro konnte sich immerhin 7,4% sichern.
Der Großteil dieser Investitionen floss in Energie- und Transportinfrastruktur. Kredite für Infrastrukturprojekte, die Peking zur Umsetzung seiner Strategie bereitstellt, können häufig mit langen Laufzeiten (20 Jahre) zu niedrigen Zinsen (2%) rechnen – und das ohne politische oder menschenrechtliche Konditionalität, die für EU-Gelder stets Voraussetzung ist.
Serbien ist Chinas Schlüsselpartner am Westbalkan und profitiert am stärksten von chinesischen Krediten und Direktinvestitionen. Mehr als 5,5 Milliarden Euro, in erster Linie in Form von begünstigten Krediten, wurden bisher in Projekte wie – die Sino-Serbische Freundschaftsbrücke in Belgrad (170 Mio €), – den Ausbau und die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Belgrad-Budapest – oder das Wärmekraftwerk in Kostolac gesteckt. Aber auch in Montenegro, Albanien, und Bosnien und Herzegowina werden mithilfe chinesischer Kredite Autobahnen gebaut und Bahnstrecken modernisiert.
Kommt der lang ersehnte wirtschaftliche Aufschwung endlich mit Chinas Hilfe in Schwung, oder läuft man hier mit Anlauf und treffsicher in eine Schuldenfalle?