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Der ehemalige zweitbeste Schwergewichtler der Welt, Mirko „Cro Cop“ Filipovic, steht vor einer großen Entscheidung: Wie will ich meine Karriere ausklingen lassen?
Er gab den MMA-Fans schon immer Rätsel auf. Jedes Mal wenn er ganz oben stand, folgte ein tiefer Fall; doch kam er auch stets noch stärker zurück. Der letzte Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn des Pride Grand Prix 2006. Damals besiegte er an einem Abend Wanderlei Silva und Josh Barnett und stand kurz vor dem Titelkampf gegen Fedor Emelianenko. Doch es kam ganz anders. Pride wurde von der UFC gekauft, Cro Cop als „zukünftiger Champion“ übernommen und seitdem befindet er sich im freien Fall. Die folgenden Siege waren gegen zweifelhafte Gegner, die Niederlagen vernichtend. Wie viel Kampf steckt noch in Cro Cops Körper und Geist?
Ihm bieten sich vier Optionen an, von denen keine vollständig zu überzeugen weiß. Immerhin hat er die freie Wahl, weil er überall mit offenen Armen aufgenommen würde.
Cro Cop besiegt Wanderlei Silva mit seinem Markenzeichen, dem Left High Kick.
UFC
Pro:
- Größte Promotion und damit größter Bekanntheitsgrad.
- Der UFC-Champion genießt höchste sportliche Anerkennung.
Contra:
- Im Käfig kann er die Laufwege des Gegners nicht abschneiden wie im Ring.
- Ellbogen am Boden können sich nur nachteilig auswirken.
- Die kommenden Gegner sind allesamt problematisch: Lesnar, Velasquez, Carwin und Couture sind sehr starke Ringer und würden Cro Cop vor die gleichen Probleme stellen wie Gabriel Gonzaga.
- Nur zwei bis drei Kämpfe pro Jahr. Er möchte häufiger antreten.
- Exklusivität. Die UFC toleriert keine Abstecher zu anderen Veranstaltern.
Strikeforce
Pro:
- Spektakulärer Sieg über Brett Rogers könnte zu einem sofortigen Cro Cop-Hype führen.
- Keine Ellbogen am Boden.
- Gute Vermarktung in den USA durch Showtime...
Contra:
- ... die aber deutlich unter UFC-Niveau liegt.
- Käfig, der allerdings etwas kleiner ist als in der UFC.
- Alistair Overeem ist Champion und dürfte das auch lange bleiben.
Affliction
Pro:
- Ring statt Käfig.
- Ein sofortiger Titelkampf winkt.
- Sollte Fedor seinen Titel im August verteidigen, könnte Cro Cop der nächste Herausforderer werden. Auf dieses Rematch warten die Fans seit Jahren.
- Sollte Barnett Fedor schlagen, so winkt ebenfalls ein sofortiger Titelkampf aus Mangel an Alternativen, den Cro Cop auch gewinnen kann. Er hat Barnett bereits drei Mal besiegt.
- Zahlt das meiste Geld...
Contra:
- ...aber wie lange noch? Jeder Event kann der letzte sein.
- Ellbogen am Boden
Dream
Pro:
- Ring statt Käfig.
- Gute Verdienstmöglichkeiten durch seine Popularität auf dem japanischen Markt.
- Handverlesene Gegner, falls gewünscht… und es deutet vieles darauf hin, dass er dieses wünscht.
- In Japan fühlt er sich zu Hause und wird am meisten respektiert. Für den mental schwachen Cro Cop ein großer Bonus.
Contra:
- Ende seiner Aspirationen an der Weltspitze.
- Er wird gegen „Freaks“ (wie Hong Man Choi und Minowa) und Fallobst (wie Mizuno) kämpfen und dadurch sportlich belanglos und vergessen werden.
- Die großen Gegner im Schwergewicht kämpfen längst nicht mehr in Japan.
Fazit: Geht es Cro Cop darum, sich sportlich zu beweisen, bietet die UFC das beste Paket an. Die Exklusivität könnte allerdings schnell aufs Abstellgleis führen. Affliction, Strikeforce und Dream sind allesamt kombinierbar durch den Verzicht auf exklusive Verträge. Dieses Paket öffnet viele Möglichkeiten, wie einen Kampf gegen Fedor und hin und wieder einen Abstecher nach Japan. Keine der drei Promotions ist jedoch stark genug, um allein eine ernsthafte Option zu sein.