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Das Kapital von Karl Marx

Habs gelesen und vıel nachgeforscht. Am Ende hatte ich gut die Hälfte verstanden, mehr nicht.

Also mit 8 Kindern hat er wenigstens unter Beweis gestellt, dass er keine Schwuchtel ist. Er hat schon paar Schwächen des damaligen Systems erkannt. Um ihn richtig deuten zu können, muss man die Gegebenheiten dieser Zeit gut kennen. Er war wohl etwas zwischen Genie und Wahnsinn.
8 Kinder hatte er?? Was für ein eisenharter Rammler
 
Hal, was sagst du zu solchen Statistiken? Das wäre nur mal ein Anfang für die Diskussion, dass es allen so viel besser geht.






Revealed: the 30-year economic betrayal dragging down Generation Y?s income | World news | The Guardian

Das liegt eher an gesellschaftlichen Veränderungen die Haushaltsstruktur betreffend. Früher hatte die Familie einen anderen Stellenwert, und diese war statistisch gesehen ein "Umverteilungsmechanismus", auch wenn das in der Realität vielleicht gar nicht so gewesen sein muss. Wenn Ehemann 3.000€ verdient, und Ehefrau 1.000€, dann war das früher ein Haushalt, der 4.000€ verdient, und pro Kopf 2.000€. Wenn diese zwei Personen nun zwei Singlehaushalte sind, und der Mann 3.500€ verdient, und die Frau 2.500€, dann ist die Ungleichverteilung statistisch gesehen gestiegen, obwohl beide wohlhabender geworden sind, und die Ungleichheit ihres Einkommen in der Realität geschrumpft ist.

Natürlich treibt auch die Arbeitslosigkeit die Ungleichheit an, allerdings ist dieser Faktor in Südeuropa seit Jahrzehnten ein strukturelles Problem, und in Nordeuropa und Nordamerika (noch) kein allzugroßes.
 
China ist da wieder spezifisch. Ich denke es war schon eine grosse Herausforderung für die gesamte chinesische Führung, wirtschaftliche Stabilität zu sichern, nicht zuletzt aufgrund des riesigen Wirtschaftsraums. Obwohl es eigentlich "nur" ein Land ist, besteht es aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Wirtschaftsräumen. Wenn man also versucht zu verstehen, wie wichtig die Berücksichtigung dieser Ungleichgewichte ist, kann man den erfolgreichen politischen Ansatz, den die Chinesen gewählt haben, besser einordnen. Bedenkt man des Weiteren die riesige Bevölkerungsgrösse, beginnt man, die gegenwärtige Konzentration auf die Weiterentwicklung der westlichen und zentralen Landesteile zu verstehen, wo Hunderte kleine und grosse Städte aus dem Boden gestampft werden, in die die Landbevölkerung zu Millionen zieht. Natürlich war auch in China trotz des starken Wachstums nicht alles in Ordnung. Denn ihr Wachstum war nicht nachhaltig, und zu sehr auf Investitionen und Exporte in die USA und nach Europa ausgerichtet, zu wenig auf Konsumausgaben gegründet. Jeder mögliche Einbruch von Exporten trifft Chinas Küstengebiete besonders hart. Wenn die Binnennachfrage es zukünftig schafft, eine Eigendynamik zu entwickeln, wird das Vertrauen weniger von den Exporten und mehr von wirtschaftlichen Binnenfaktoren abhängen.

Natürlich ist der Prozess, indem Arbeit und Kapital ihre Konflikte lösen in jedem Land einzigartig und kompliziert. Dennoch war es eine gültige Aussage, dass dieser gesellschaftliche Grundkonflikt immer der war, den es zu lösen galt, um eine stabile Gesellschaft und florierende Wirtschaft zu erzeugen. Auch deshalb, weil es die Klasse der Kapitalisten nicht mehr unbedingt gibt. Früher war es eindeutig: Die top 1% der Gesellschaft haben ihr Einkommen nahezu ausschließlich aus Kapital erzeugt, und der Rest nahezu ausschließlich aus Lohnarbeit. Heute ist es nicht mehr so: Bei den top 1% sind Gehälter und Löhne inzwischen die größte Einkommensquelle, und der Rest generiert sein Einkommen ebenfalls zu einem wachsenden Teil aus Kapitaleinlagen. Dieser gesellschaftliche Grundkonflikt verliert also auch deswegenan Bedeutung, weil die Klassen sich auflösen.


Im Grunde genommen stimme ich dir zu. Die USA werden dank ihrer wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten wahrscheinlich regelmässig neu erfinden und trotz ihrer schwachen "Performance" in den letzten Jahren hat auch die EU das Potenzial für ein Comeback als Grosser Global Player, allerdings muss sie dazu mehr Innovations-Bereitschaft an den Tag legen, wie es die Amis getan haben. Apropos neue gesellschaftlichen Entwicklungen: es wird immer Dinge geben, die unerwartet geschehen oder schiefgehen. Das liegt in der Natur komplexer Systeme, wo gerade in der Wirtschaft so viel passiert. Eine gesunde Wirtschaft beinhaltet, einen stabilen makroökonomischen politischen Rahmen, niedrige Inflation und Arbeitslosigkeit, nachhaltiges Wachstum und ausreichend "Stossdämper" für den Fall, falls etwas schief gehen sollte. Wie viele Staaten haben heute hohe Währungsreserven, eine gesunde Haushaltslage und kleine, gut kapitalisierte Banken? Meiner Meinung nach nicht viele.

Natürlich ist das nur die eine Kehrseite der Medaille. In den entwickelten Ländern wächst die Wirtschaft auch langsam. Die USA konnten sich auch nur erholen, indem sie einen Schuldenberg von 17 Billionen Dollar anhäuften. Immer noch sind Billionen Dollar, Yen, Pfund und Euro in Umlauf, die im Rahmen der "lockeren" Geldpolitik gedruckt wurden und viele Schulden der privaten Haushalte in den westlichen Staaten sind weiterhin unbezahlt. Leider stagniert die Eurozone weiterhin, die eigentlich wichtigste und fragilste wirtschaftliche Konstruktion der Welt, was automatisch gewaltige Spannungen zwischen Gesellschaftsschichten und Ländern erzeugt, die im dunkelsten Szenario das Gebilde sprengen könnte, aber so weit sollten wir jetzt nicht gehen.

SolangeSchulden aus internen Quellen kommen, sind sie gesamtvolkswirtschaftlich kein großes Problem. Der Zinsdienst ist nichts anderes als eine Subvention für die eigene Wirtschaft, und sollte irgendwann der Schuldenberg zu groß werden und ein Schuldenschnitt nötig sein, dann ist das nichts anderes als eine einmalige Steuererhöhung für die eigene Wirtschaft. Deswegen können Länder wie Japan und UK auch so viele Schulden haben, ohne große Probleme zu haben, und Länder wie Griechenland nicht. Der griechische Staat schuldet ins Ausland, Japan und UK ins Inland.


Man kann auch sagen, dass in naher Zukunft die jenigen Staaten erfolgreich sein werden, die sich anpassen und wandeln können, zu einem attraktiven Investitionsstandort werden oder auch ein Umfeld schaffen, wo Unternehmen "gedeihen" können. Natürlich müssen dann die Staaten wenigstens entweder finanzielle Ressourcen, natürliche Ressourcen oder menschlichen Einfallsreichtum verfügen. Ich nehme immer wieder gerne China oder Singapur als Beispiel, wo eine klare und langfristige Planung in einer Wirtschaft durchaus funktionieren kann (mit all seinen Vor- und Nachteilen), genauso wie eine übergreifende Strategie in einem Unternehmen erfolgreich sein kann. Wenn es klare und erreichbare Ziele gibt, können der öffentliche und der private Sektor in einem Wirtschaftsraum zusammenarbeiten, wo beispielsweise ein klassisches Beispiel die Ausrichtung der Londoner Olympiade waren oder etwa nicht?

Was halt wichtig wäre ein Umfeld zu schaffen, in dem der Privatsektor sich frei von Regierungseingriffen entfalten kann, in dem idealerweise auch Innovation und Unternehmergeist gefördert werden und die Menschen ihren eigenen Weg gehen können, ob sie ein neues Unternehmen gründen oder in einer Bar arbeiten.

Ob wir jetzt oder in naher Zukunft vor einer postkapitalistischen Ära stehen wird sich sicherlich bald zeigen.

Ich glaube eher, dass die nähere Zukunft absolut unvorhersehbar ist, denn für die momentanen Entwicklungen gibt es keinen theoretischen Rahmen, der sie ausreichend erklären könnte.
 
Gehört in jedes Buchregal, wie auch mein Kampf, Bibel, Koran, Maos rotes Buch, Ulysses, YK2, ein Nashorn für den Papst, Transendenz, ......
 
Offenbar kennt jeder hier diesen 3000-seitigen Schinken ... oder gibt es hier irgend jemanden außer mir, der dieses bepisste "Kapital" nicht gelesen hat??


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Ich kenn die Ideen darauß, den Mist gelesen habe ich nie, werde ich ebenfalls auch nie. Wenn jemand meint es wäre "Allgmeinbildung" der sollte vielleicht mal die Definition des wörtchens "Allgemeinbildung" googlen.
 
Und wo genau ist das Problem, ausser dass er ne Schwuchtel sei und wahrscheinlich noch ein Satanist?

Und mit dieser Frage bezieh ich mich auf den Inhalt.
 
Vielleicht passt diese Kolumne etwas zur Diskussion:) Die Meinung muss man nicht teilen, interessante Gedanken trotzdem

Welcome to the new feudalism ? with Silicon Valley as our overlords | Evgeny Morozov | Opinion | The Guardian

Es gibt keine Industrie, die so sehr zu Monopolen neigt, wo die Monopole aber gleichzeitig auch derartig fragil sind, wie die IT-Industrie. Facebook und Google sind halt in ihren Bereichen nach wie vor das mit Abstand beste Produkt, die sehr viel darin investieren, dass das so bleibt. Sonst gäbe es sie nicht mehr. Wie in dem Artikel beschrieben sitzen sie ja auf den beiden lukrativsten Zweigen der Branche, nämlich Suchmaschine und social networking. Diese Position würden durchaus gerne auch andere besetzen. Google hat ja mit Google Plus versucht Facebook vom Thron zu schubsen, und ist damit kläglich gescheitert.

Natürlich kann es sein, dass sie verstärkt auch in andere Branchen expandieren, v.a. Google investiert sehr viel in eine solche Expansion. Dadurch werden diese Branchen aber nicht plötzlich genau so monopolistisch, wie es die IT-Industrie ist. Google in der Autobranche ist nur ein Spieler von vielen, und es gibt keinen Grund, wieso sich das ändern sollte.
 
Offenbar kennt jeder hier diesen 3000-seitigen Schinken ... oder gibt es hier irgend jemanden außer mir, der dieses bepisste "Kapital" nicht gelesen hat??


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Ich kann das, mein Kampf und die ersten drei Herr der ringe Bücher auswendig. Hab ich mal so als Nebenbeschäftigung während meiner Morgentoilette getätigt.

ach ja....die Brigitteausgabe vom April 1998 auch.
 
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