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Der 1 Weltkrieg

Mit französischen, britischen oder italienischen Quellen wärst Du komplett überfordert, deswegen muss man sich hier ja auch anpassen, damit Dummköpfe wie Du es auch verstehen - ganz einfach. :toothy2:
Anscheinend bist du der Dummkopf hier, da ich eine amerikanische Quelle gepostet habe, bezüglich, wer was vom Krieg hatte und warum Serbien kein Interesse daran hatte, einen Krieg zu vermeiden.
Und hier, damit du auch mal die serbische Geschichte lernst, die nächsten 2 Seiten über den großserbischen Traum.
Quelle: Sundhausen, Serbiens Geschichte 19.-21.Jahrhundert
Viel Vergnügen beim Lesen:toothy2:
 

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Als Synonym für den Wahnsinn des Krieges wurde das Schlachtfeld Verdun.
Wo sich Deutsche und Franzosen fast ein Jahr lang sich gegenseitig abschlachteten
ohne nennenswerten Geländegewinn.
Schätzungsweise 300.000 Tote und Verwundete auf jeder Seite schätzt
man heute.
Unter den Soldaten bekam Verdun den Spitznamen Knochenmühle oder Blutpumpe.Die Situation dort war so Grauenvoll , das viele die überlebten
später dem Wahnsinn verfielen.

Noch schlimmer war die Isonzo(Soca)-Front im heutigen Slowenien wo auch fast alle südslawischen Völker auf Seiten Österreichs beteiligt waren!

Das Verdun in den Julischen Alpen

Im heutigen Slowenien wird die Erinnerung an die viele Monate andauernde blutige Isonzoschlacht wachgehalten
Carl Gustaf Ströhm
Die Julischen Alpen - benannt übrigens nach Julius Caesar - sind im Gegensatz zu ihren österreichischen und Schweizer Nachbargebirgen immer noch wenig bekannt. Heute gehören sie zu Slowenien und werden allmählich touristisch entdeckt. Fast vergessen ist allerdings, daß am Fuße dieses gewaltigen Massivs sich vor weniger als einem Jahrhundert - nämlich während des Ersten Weltkriegs - einer der blutigsten Kriegsschauplätze entwickelte; die italienische Armee versuchte hier, den Durchbruch durch die österreichischen Linien zu erzwingen und damit die strategisch wichtige "Laibacher Pforte" zu gewinnen. Von hier aus wäre dann der Weg für die Eroberung von Wien oder Budapest offen gewesen.

Die Österreicher, verstärkt durch Truppen aus dem "Reich" - darunter vor allem das Württembergische Gebirgsbataillon mit dem Oberleutnant und späteren Feldmarschall Erwin Rommel -, traten dann zur Gegenoffensive an und warfen in der 12. Isonzoschlacht die Italiener weit zurück: die österreichisch-deutschen Verbände kämpften unter dem Operationsnamen "Waffentreue", durchbrachen die gegnerischen Linien und stießen bis zum Fluß Piave vor. Der Isonzo, der auf slowenisch Soca heißt, rauscht zwischen Felsen zu Tal. Eine romantische, zugleich heroische Szenerie bietet sich auf der schmalen Gebirgsstraße dar, die zwischen Klüften und Felswänden abwärts führt. Weiter unten öffnet sich das Becken - und hier befinden wir uns bereits auf dem Schlachtfeld von einst.

Das kleine slowenische Städtchen Bovec (deutsch: Flitsch) hatte damals eine wichtige strategische Bedeutung. Am Straßenrand steht ein Obelisk zu Ehren der Gefallenen. Die deutsche Inschrift, die bemerkenswerterweise die antideutschen Bilderstürme der kommunistischen Ära überstand, lautet: "Den gefallenen Helden des Flitscher Beckens 1915 bis 1917". Der nicht weit davon entfernte große österreichische Soldatenfriedhof, der zu Zeiten Tito-Jugoslawiens verwahrlost war, wurde jetzt sehr schön wiederhergerichtet.

Ins Bewußtsein der "Reichs-" und späteren Bundesdeutschen sind die Isonzoschlachten des Ersten Weltkriegs deshalb kaum gedrungen, weil die Westfront mit ihren Materialschlachten - man denke an Verdun - näherlag. Nach 1945 geriet das Isonzo-Schlachtfeld erst recht in Vergessenheit. So ist weitgehend unbekannt, daß die Kämpfe am Isonzo zwischen 1915 und 1917 auf beiden Seiten über eine Million Tote und eine schier unüberschaubare Zahl von Vermißten, Verwundeten und Verkrüppelten forderten. Bemerkenswert ist auch, daß die Slowenen, die damals zur österreichischen Monarchie gehörten, aber keinerlei eigene Staatlichkeit besaßen , mit ihren Sympathien noch heute auf der österreichisch-deutschen und nicht auf der italienischen Seite stehen.

Gräber und Denkmäler haben die Tito-Zeit überstanden

Das zeigt bereits die Anlage und Pflege der Soldatengräber und die Einrichtung von Museen des Ersten Weltkriegs etwa in der Stadt Kobarid (deutsch: Karbeit, italienisch: Caporetto). Das Museum hat wegen seiner vorbildlichen Anlage und Präsentation einen Preis des Europarats gewonnen. Ohne Beschönigung zeigen die Exponate, Fotos und Rekonstruktionen - etwa einer italienischen Kaverne (Gebirgsstellung) - die damalige Realität, als das Flitscher Becken für einen historischen Augenblick zum Angelpunkt der Auseinandersetzung zwischen Italien, Deutschen, Magyaren und Slawen wurde, die an dieser Front auf österreichischer Seite kämpften.

Das mag auch der Grund sein, warum die kommunistischen Herrscher die Soldatenfriedhöfe der Deutschen und Österreicher nicht plattgewalzt haben, denn die Isonzoschlachten waren zugleich auch ein Krieg zwischen Slawen und Italienern. Unter dem Banner Österreichs kämpften Slowenen, Kroaten, bosnische Moslems. Daneben auch noch Ungarn, Tschechen, Slowaken. Die bosnischen Truppen trugen einen roten Fes und waren bei den Italienern gefürchtet, weil sie beim Sturmangriff keinen Nahkampf scheuten. Die slowenischen Landwehr-Regimenter hatten nicht den gleichen martialischen Ruf, aber auch sie sahen in den angreifenden Italienern eine gewisse Bedrohung.In Kärnten geschah wie in Tirol ein Wunder. Ein Wunder der Heimatliebe und des Opfermutes.

12.000 freiwillige Schützen tauchten auf gespenstische Weise auf und besetzten die Gipfel, Grate und Hangstellungen der Karnischen und Julischen Alpen. Schüler und Studenten aus der Steiermark, Bauernbuben, Lehrlinge und Gymnasiasten aus Salzburg stiegen, unter der Last ihrer Rüstungen fast zusammenbrechend, in die Höhenstellungen und wehrten dem Feind das Eindringen in das Land. Von ihnen waren aber allein 8.422 Kämpfer aus Slowenien/Kärnten, die mit ihren Leibern die engere Heimat deckten.

Ein italienischer Sieg hätte eine Verschlechterung ihres nationalen Status bedeutet. Im k.u.k-Reich wurden die Slowenen nicht daran gehindert, ihre Sprache zu sprechen, wohl aber später in Italien, das für zwei Jahrzehnte das obere Isonzotal annektierte, bis der Zweite Weltkrieg die italienische Grenze nach Süden und Westen an den Unterlauf des Isonzo verschob.

In der Ortschaft Log unterhalb des Mangart-Massivs steht auf dem Soldatenfriedhof ein interessantes Denkmal. Es zeigt einen österreichischen, vermutlich Tiroler Gebirgsschützen Seite an Seite mit einem (moslemischen) Bosniaken, der den orientalischen Fes auf dem Kopf trägt. Die österreichische Armee am Isonzo stand unter dem Befehl eines gebürtigen Serben (ungeachtet der Tatsache, daß sich Serbien im Kriegszustand mit Österreich befand). Dieser "k.u.k.-Serbe" orthodoxer Konfession hieß Svelozar Boroevic von Bojna, hatte den Beinamen "der Löwe vom Isonzo" und wurde bis zum Feldmarschall befördert. Seine Erinnerung wird zwischen Flitsch, Karbeit und Tolmein noch heute in Ehren gehalten.

Und auch das gehört zu den seltsam verschlungenen Zeitläufen: Als nach dem Zusammenbruch und dem Auseinanderfallen Österreich-Ungarns Serbien (später: Jugoslawien) zu den Siegern zählte, erhielt der "Löwe vom Isonzo" aus Belgrad das Angebot, als Inspekteur oder Berater eine führende Stellung in der serbischen (jugoslawischen) Armee zu bekleiden. Boroevic lehnte mit der Bemerkung ab, er habe dem Kaiser und Österreich den Fahneneid geschworen und gedenke nicht, diesen zu brechen. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges starb der "Löwe vom Isonzo" unter ärmlichen Verhältnissen in Wien.

Die Täler im Karst waren übersät mit toten Soldaten

Folgt man dem Isonzotal weiter in südlicher Richtung, kommt man nach Gorizia (Görz) - eine Stadt, die während der Isonzoschlachten heftig umkämpft und von den Italienern zeitweilig erobert wurde. Durch die Vororte verläuft seit 1947 die Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien, neben dem italienisch gewordenen "Gorizia" gibt es östlich "Nova Gorica". Auf der italienischen Seite sieht man das Beinhaus von Oslavia - ein eindrucksvolles Totenmonument für die zahlreichen italienischen Opfer. Die italienischen Gedenkstätten erscheinen wuchtiger und pathetischer als die auf slowenischem Gebiet. Hier beginnt der Karst - das kaum bewaldete Gebirge oberhalb von Triest. Ein slowenischer Autor schrieb kurz nach den damaligen Kämpfen: "Ich sah Gräber, mit denen alle Täler im Karst übersät waren. In geraden Reihen ruhten die Angehörigen der österreichisch-ungarischen Völker. Wer soll all diese Hügel zählen? Jedes Tal, jede Fläche ist eine Grabstätte - Slowenen neben Ungarn, Österreicher, Kroaten, Tschechen, Slowaken, Rumänen, Polen, Ruthenen - alle sind Brüder."

Das Isonzotal mit den kleinen Städtchen, seinen felsigen Gipfeln im Norden und Weinbergen im Süden liegt nur einige Dutzend Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Eine Reise durch dieses Tal dauert nur wenige Stunden, kann aber zur lehrreichen Exkursion werden. Hier erschließt sich eine zusätzliche historische Dimension, und manche Vorurteile und herrschenden Meinungen erledigen sich im Angesicht der stummen Zeugen von selber.

Die Schlachten


Frontverläufe zwischen 1915 und 1917


Am 23. Mai 1915 erklärte das bislang neutrale Italien Österreich den Krieg. Noch vor der Isonzoschlacht lief die gesamte k.u.k. Kriegsmarine aus, um die italienische Ostküste zwischen Venedig und Barletta zu beschießen. Hierbei konnte die italienische Flotte in Venedig überrascht werden, sodass sie kaum Gegenwehr leistete und die k. u. k. Marine ihre Angriffe ohne Verluste beenden konnten.

Erste Isonzoschlacht, 23. Juni – 7. Juli 1915 [Bearbeiten]

Am 23. Juni 1915 eröffneten die Italiener die erste Schlacht am Isonzo (slow. „Soča“) durch heftiges siebentägiges Trommelfeuer der dort massierten Geschütze. Infolge der mangelnden Erfahrung der italienischen Artillerie wurden jedoch kaum größere Schäden angerichtet.
Truppenstärke: Italien: 225 Bataillone und 111 Schwadronen, sowie 700 Geschütze. Österreich-Ungarn: 84 Bataillone, 13 Schwadronen und 354 Geschütze. Das entspricht einem Kräfteverhältnis von 3:1.
Die italienische 3. Armee sollte zwischen Monfalcone und Sagrado zum Hochplateau von Doberdo durchbrechen, während die 2. Armee zwischen dem Monte Sabotino und Podgora vorstieß. Ihr Ziel war die Eroberung des Brückenkopfes bei Görz (ital. "Gorizia", slow. "Gorica"), die Überquerung des Isonzos, Eroberung der Berge Kuk und Priznica (Kote 383), sowie einen Angriff auf den Brückenkopf bei Tolmein (ital. "Tolmino", slow. "Tolmin"). Trotz der dreifachen Überlegenheit konnte die italienische Armee keines ihrer Ziele erreichen. Lediglich bei Sagrado schaffte sie es an den Rand des Hochplateaus von Doberdo.
Verluste: Italien: 15.000 Mann (davon 2.000 Tote), Österreich-Ungarn: ca. 10.000 Mann.

Zweite Isonzoschlacht, 17. Juli – 10. August 1915 [Bearbeiten]

Truppenstärke: Italien: 260 Bataillone und 840 Geschütze (gesamt wurden während der Offensive 290.000 italienische Soldaten eingesetzt), Österreich-Ungarn: 105 Bataillone und 420 Geschütze, plus 25 zusätzliche Bataillone bis zum Ende der Schlacht. Die Offensive begann wiederum mit einem, diesmal allerdings nur 2-tägigen Trommelfeuer. Die italienische 3.Armee sollte in Richtung Monte San Michele durchbrechen, während die 2. Armee wieder die Brückenköpfe bei Görz und Tolmein erobern sollte. Der italienischen Armee gelang es lediglich am Hochplateau von Doberdo einen 4km langen und 500-100m breiten Streifen zu erobern. Auch bei Podgora und am Berg Krn schafften sie lediglich die Eroberung einer Kote (Nr.2163).
Verluste: Italien: 42.000 Mann,Österreich-Ungarn: 46.000 Mann.

Dritte Isonzoschlacht, 18. Oktober – 4. November 1915 [Bearbeiten]

Hauptartikel: Dritte Isonzoschlacht
Truppenstärke: Italien: 338 Bataillone und 130 Schwadronen, sowie 1.372 Geschütze. Österreich-Ungarn: 137 Bataillone und 634 Geschütze, davon ca. 40 schwere, plus 47 Bataillone zusätzlich bis zum Ende der Schlacht. Der dritte Großangriff der Italiener erfolgte zwischen Krn und dem Meer. Die Ziele waren die selben wie in der 2. Isonzoschlacht. Der Durchbruch Richtung Monte San Michele scheiterte erneut, unterhalb des Hochplateaus von Doberdo konnten sie lediglich einige Schützengräben erobern. Die gleichzeitig gegen Flitsch (ital. "Plezzo") und Tolmein, sowie den Brückenkopf von Görz geführten Angriffe brachen ebenfalls unter schweren Verlusten zusammen.
Verluste: Italien: 60.000 Mann (davon ca. 11.000 Tote), Österreich-Ungarn: 42.000 Mann (davon ca. 9.000 Tote).

Vierte Isonzoschlacht, 10. November – 14. Dezember 1915 [Bearbeiten]

Hauptartikel: Vierte Isonzoschlacht
Auch "Schlacht für das Parlament" genannt. Der italienische Oberbefehlshaber General Luigi Cadorna wollte noch unbedingt vor Beginn der Parlamentssaison einen Erfolg erzwingen, denn die bisherigen Misserfolge und Verluste drohten, Italien in eine innenpolitische Krise zu stürzen.
Truppenstärke: Italien: 370 Bataillone und 1.374 Geschütze, Österreich-Ungarn: 155 Bataillone und 626 Geschütze. In einem gewaltigen Ansturm versuchten die Italiener erneut das Doberdo-Plateau sowie Görz zu erobern. Görz wurde dabei durch italienisches Geschützfeuer fast völlig zerstört. Auch diese Offensive brachte nicht den erhofften Erfolg, da alle italienischen Angriffe abgewehrt wurden. Als der Winter einbrach, stellte General Cadorna die Angriffe ein.
Verluste: Italien: Tote: 7.000, 34.000 Verwundete, Vermisste: 7.500 Österreicher: Tote: 4,000, Verwundete: 17.000 Vermisste: 25.900

Fünfte Isonzoschlacht, 11. März – 16. März 1916 [Bearbeiten]

Eine der kürzesten Isonzoschlachten, die überhaupt nur auf Verlangen der Entente durchgeführt wurde. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in der Schlacht um Verdun erreichen. General Cadorna überließ in dieser Schlacht das Vorgehen völlig den Befehlshabern der italienischen 2. und 3. Armee.
Truppenstärke: Italien: 286 Bataillone und 1.360 Geschütze, plus 90 Bataillone Reserve, Österreich-Ungarn: 100 Bataillone und 470 Geschütze, plus 30 Bataillone in Reserve (Kräfteverhältnis erneut 3:1). Ziel war erneut die Eroberung des Hochplateaus von Doberdo sowie der Stadt Görz. Die Offensive wurde ohne Geländegewinn abgebrochen.
Verluste: durch die Kürze der Schlacht sowie das eher halbherzige Vorgehen Italiens eher klein, beide Seiten: ca. 2.000 Mann.

Sechste Isonzoschlacht, 4. August – 15. August 1916 [Bearbeiten]

Truppenstärken: Italien: 270 Bataillone, 48 Schwadronen und 1.700 Geschütze, Österreich-Ungarn: 105 Bataillone und 584 Geschütze. Dies war wohl die erfolgreichste Schlacht für die Italiener. Die Offensive war gut geplant und wurde auch gut ausgeführt, allerdings wurde dem österreichischen Oberbefehlshaber Boroević zuvor der Großteil seiner Elite-Einheiten entzogen und an die russische Front geschickt. Der italienische Angriff begann bei Monfalcone und wurde dann weiter nach Norden verlagert. Schon nach zwei Tagen durchbrachen die Italiener die österreichischen Verteidigungslinien bei Podgora und dem Monte Sabotino und es gelang ihnen die Eroberung des Monte San Michele, des Hochplateaus von Doberdo und der Stadt Görz. Insgesamt eroberten die Italiener ein Gebiet von ca. 20km Länge und 5km Tiefe. Boroević schaffte es jedoch, die 5. k.u.k. Armee geordnet auf die zweite Verteidigungslinie zurückzuziehen. Hier versäumten es die Italiener, sofort energisch nachzusetzen und den endgültigen Durchbruch zu erzwingen. Die 5. Armee konnte sich ungestört neu eingraben und brachte so die italienische Offensive schließlich zum Stillstand. Die neue Frontlinie verlief an der Linie: Salcano – San Marko (Kote 227) – Fluss Vrtojbica – Nova VasDebeli vrh (Kote 144) – Duino.
Verluste: Italien: 50.000 Mann oder mehr, Österreich-Ungarn: 40.000 Mann.

Siebente Isonzoschlacht, 14. September – 18. September 1916 [Bearbeiten]

Truppenstärke: Italien: 240 Bataillone und 1.150 Geschütze, Österreich-Ungarn: 150 Bataillone und 770 Geschütze. Der italienische Angriff erfolgte im Karst, zwischen der Adria und Görz. Die italienische 3. Armee sollte über die Anhöhe Fajti hrib (Kote 432) in Richtung Trstelj durchbrechen und Triest angreifen. Den Italienern gelang lediglich die Eroberung einiger Schützengräben, sowie eines Schlosses bei Merna.
Verluste: Italien: 17.000 Mann, Österreich-Ungarn: 15.000 Mann.

Achte Isonzoschlacht, 9. Oktober – 12. Oktober 1916 [Bearbeiten]

Truppenstärke: Italien: 220 Bataillone, 24 Schwadronen und 1.200 Geschütze, Österreich-Ungarn: 100 Bataillone und 450 Geschütze. Die achte Isonzoschlacht war eine Fortsetzung der siebenten. Das Angriffsziel (Triest) war dasselbe. Zusätzlich wurde ein Ablenkungsangriff zwischen der Wippach und St. Peter bei Görz unternommen. Die Italiener schafften es östlich von Görz einige Schützengräben zu erobern, sowie einen minimalen Geländegewinn bei Hudi log und Kostanjevica zu erzielen.
Verluste: Italien: 24.000 Mann, Österreich-Ungarn:25.000 Mann

Neunte Isonzoschlacht, 31. Oktober – 4. November 1916 [Bearbeiten]

Truppenstärke: Italien: 225 Bataillone und 1.400 Geschütze, Österreich-Ungarn: 150 Bataillone und 800 Geschütze. Ziel der italienischen Angriffe war erneut der Durchbruch Richtung Triest, wobei sie im Raum Görz Ablenkungsangriffe durchführten. Nach einem Artilleriebeschuss von 5 Tagen ging die italienische Armee zum Angriff über. Diesmal versuchte man mit enormer Truppenkonzentration (8 Divisionen auf nur 8,5 km Frontbreite), den Durchbruch zu erzwingen. Den Italienern gelang der Durchbruch beim Berg Volkovnjak (Kote 284) und die vorübergehende Eroberung der Anhöhe Fajti hrib, sowie der Vorstoß bis Kostanjevica und die Einkesselung des Dorfes Hudi log. Boroević' Armee stand kurz vor dem Zusammenbruch, doch wieder setzte die italienische Armee nicht energisch genug nach und zögerte nach den bereits errungenen Erfolgen zu lange. So konnte Boroević die 5. k.u.k. Armee sammeln, das Dorf Hudi log befreien und die Italiener wieder über die Anhöhe Fajti hrib zurückschlagen. Die Frontlinie nach dieser Schlacht verlief von Fajti hrib über Kostanjevica und Korita bis zum Fluss Timava.
Verluste: Italien: ca. 16.000 Mann, Österreich-Ungarn: 11.000 Mann.

Zehnte Isonzoschlacht, 12. Mai – 5. Juni 1917 [Bearbeiten]

Truppenstärke: Italien: 430 Bataillone und 3.800 Geschütze, Österreich-Ungarn: 210 Bataillone und 1.400 Geschütze. Ziel der italienischen Offensive war der Durchbruch nach Triest. Nach einem 2½ tägigen Trommelfeuer auf dem ganzen Frontabschnitt von Tolmein bis zur Adria und einem Ablenkungsangriff bei Görz erfolgte der Hauptangriff südlich von Görz. Den Italienern gelang vorübergehend die Eroberung des Dorfes Jamiano, sie wurden jedoch nach einem österreichischen Gegenangriff von der Höhe Hermada herab wieder zurückgeworfen. Zwischen dem Monte Santo und Zagora, nördlich von Görz, gelang ihnen der Übergang über den Isonzo, die Bildung eines Brückenkopfes und auch dessen Verteidigung.
Verluste: Italien: 160.000 Mann (ca. 36.000 Tote), Österreich-Ungarn: 125.000 Mann (17.000 Tote). Die italienische Armee konnte 23.000 österreichische Soldaten gefangen nehmen, die österreichische Armee machte 27.000 italienische Gefangene, was die schwache Kampfmoral zu diesem Zeitpunkt verdeutlicht.

Elfte Isonzoschlacht, 17. August – 12. September 1917 [Bearbeiten]

Truppenstärke: Italien: 600 Bataillone und 5.200 Geschütze, Österreich-Ungarn: 250 Bataillone und 2.200 Geschütze. Trotz der zu diesem Zeitpunkt, durch die Niederlage Rumäniens und dem faktischen Ausscheiden Russlands, für die Entente ungünstigen Lage, konnte Italien dennoch die bisher größte Streitmacht aufstellen. Ziel dieser Offensive war die österreichischen Nachschubverbindungen zu durchschneiden und Triest zu erobern. Die italienische Armee konnte zwar Erfolge verbuchen, scheiterte jedoch an den gesteckten Zielen, wie schon in den Schlachten zuvor. Die italienische 2. Armee schaffte es an mehreren Stellen den Isonzo zu überqueren und das Hochplateau Bainsizza zu erobern, während die Angriffe der italienischen 3. Armee auf die Anhöhe Hermada trotz Geländegewinns scheiterten. Wieder setzten die italienischen Truppen nicht konsequent nach, so dass der österreichische Oberbefehlshaber Boroević seine Truppen in der zweiten Verteidigungslinie sammeln und eingraben lassen konnte. Die neue Frontlinie verlief im Gebiet der italienischen 2. Armee nach der Schlacht auf der Linie: Monte Santo (Kote 682) – Vodice (Kote 652) – Kobilek (Kote 627) – Jelenik (Kote 788) – Levpa. Und im Abschnitt der 3. italienischen Armee auf der Linie: Log – Hoje – Zagorje – San Gabriele.
Verluste: Italien: ca. 150.000 Mann (die Angaben schwanken stark, davon ca. 30.000 Tote), Österreich-Ungarn: 100.000 Mann (die Angaben schwanken ebenfalls stark, davon ca. 20.000 Tote). Zusätzlich wurden beide Armeen durch grassierende Krankheiten (Ruhr, Typhus) geschwächt, so dass auf beiden Seiten bis zu 500.000 Mann durch Krankheit ausfielen. Diese Ausfälle sind jedoch nicht in den Verlustzahlen enthalten.

Zwölfte Isonzoschlacht, 24. Oktober – 27. Oktober 1917 [Bearbeiten]


Ausgangslage der 12. Isonzoschlacht und Lageentwicklung bis zum 12.11.1917


In der zwölften Isonzoschlacht (auch Schlacht von Karfreit, italienisch Battaglia di Caporetto) drehten sich die bisherigen Verhältnisse um. Diesmal führten die Mittelmächte eine Offensive. Zu diesem Zweck hatte das verbündete Deutschland die 14. Armee unter dem Kommando von Otto von Below an den Isonzo geschickt (darunter befand sich auch der später bekanntgewordene Erwin Rommel, der im Rang eines Oberleutnants einige Angriffe während der Offensive ausführte. Ihm wurde für die Erstürmung des Matajur und für die Gefangennahme italienischer Truppen (ca. 10.000 Mann), der höchste deutsche Orden Pour le Merite verliehen). Mitentscheidend für den Erfolg dieser Offensive war der umfangreiche Gaseinsatz. Durch den Giftgasbeschuß (v.a. Phosgen) wurde die italienische Verteidigung im Raum Flitsch und Tolmein ausgeschaltet und eine Lücke für die Angreifer geöffnet, was aber den massiven Durchbruch der Mittelmächte keinesfalls erklärt. Auch aufgrund der Truppenstärke allein wäre ein Erfolg nicht garantiert gewesen, denn die italienische Armee war zahlenmäßig immer noch überlegen – trotz der deutschen Verstärkungen.
Truppenstärke: Italien: insgesamt 600 Bataillone bzw. 49 Divisionen, sowie 3.790 Geschütze und 2.400 Minenwerfer, Österreich-Ungarn und Deutschland: 470 Bataillone bzw. 34 Divisionen, sowie 3.600 Geschütze und 900 Minenwerfer. Im Abschnitt zwischen dem Rombon und Log auf dem Hochplateau Bainsizza, wo die Offensive stattfand, standen 400 italienische Bataillone, zusammen mit 1.500 Geschützen und 1.200 Minenwerfern, 180 Bataillonen, 1.850 Geschützen und 300 Minenwerfern der Mittelmächte gegenüber.
24. Oktober Ein 4-stündiger Artilleriebeschuss von 2:00 – 6:00 Uhr bildete den Auftakt. Kurz vor 6:00 Uhr erfolgte der Gasangriff mit Phosgen, worauf die Infanterie angriff. Eigentlich widersprach ein Vorstoß in einen Talkessel – während die umliegenden Berghänge noch vom Feind besetzt waren – jeglicher bisherigen Erfahrung; die Mittelmächte waren allerdings auch von der Wetterlage begünstigt. Am 24. Oktober hingen die Wolken über dem Tal so tief, dass die italienischen Einheiten auf den Berghängen keine Sicht ins Tal hatten. Auch die ersten Meldungen ans italienische Hauptquartier in Udine sprachen lediglich von unwirksamen Artilleriefeuer.
Kurz darauf hatten die Truppen der Mittelmächte das Tal erobert ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen. Die italienischen Verteidiger waren entweder durch Gas getötet oder geflohen. Eilig kappten die Angreifer die Kommunikationsverbindungen und stürzten damit die italienische Führung, die über den erfolgreichen Durchbruch immer noch im Unklaren war, vollends ins Chaos. Die Mittelmächte schafften es bereits am ersten Tag der Schlacht, auf 30 km Breite 4-9 km tief vorzustoßen und alle drei italienischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.
25. Oktober Die Mittelmächte eroberten oder zerstörten alle italienischen Verteidigungslinien zwischen Kambresko und dem Rombon, mit Ausnahme des Monte Matajur. Am Abend erreichten sie die Linie Prestreljenek – Kanin – Skutnik – Uccea – Stol – Monte Mia – Prapotnizza – Globočak – Kambresko – Ronzina – Kanalski vrh – Bate und damit auch die österreichisch-italienische Staatsgrenze im oberen Isonzotal, was das erste operative Ziel dieser Offensive gewesen war. Nun erging auch an die k.u.k. Armee im Südabschnitt (unter dem Kommando von Boroević) der Angriffsbefehl.
26. Oktober Die Mittelmächte stießen an diesem Tag bereits in die Ebene von Friaul vor. Am Abend erreichten die deutschen und k.u.k. Truppen die Linie Prevala – Rombon – Kanin – Stolvizza – Nizki vrh – Passo di Tanamea – Monte Maggiore – Monte Cavallo – Platischi, Prosenico, Robedišče – Clenia – San Leonardo – San Giovanni – Zapotok. Auch Cividale konnte eingenommen werden.
27. Oktober Am letzten Tag der Schlacht brach die italienische 2. Armee komplett zusammen. Die Mittelmächte konnten ungehindert Udine einnehmen. Dort hatte sich das Hauptquartier der italienischen Armee befunden; Cadorna und seine Stabsoffiziere waren erst ein paar Stunden zuvor Hals über Kopf geflohen. An die italienische 3. Armee erging der Rückzugsbefehl, da sie sonst Gefahr lief, eingekesselt zu werden. Dadurch konnten jetzt auch die k.u.k. Verbände im Süden ungehindert vorrücken und nahmen Görz ein, ohne auf Widerstand zu stoßen.
Folgende Tage In den darauffolgenden Tagen spielte sich die wohl größte Niederlage in der Geschichte des italienischen Heeres ab. Auch die Hoffnung, eine neue Front am Tagliamento aufbauen zu können, erfüllten sich nicht, da österreichische Pioniereinheiten rasch einen Übergang bauten. Erst am Piave gelang es den Italienern, den Vormarsch der Mittelmächte abzubremsen.
Die Truppen der schlecht versorgten Mittelmächte konnten gut gefüllte Depots der Italiener erbeuten. Insgesamt gingen 300.000 italienische Soldaten in die Gefangenschaft und 3.000 Geschütze wurden zusammen mit Unmengen an Verpflegung, Munition und Ausrüstung erbeutet. Es wurden auch italienische Kriegsgefangene zum Abtransport der erbeuteten Lebensmittel eingesetzt. Die italienischen Soldaten waren kriegsmüde, viele von ihnen ergaben sich unter dem Ruf "Eviva Germania". So warfen 400.000 italienische Soldaten einfach ihre Waffen weg und desertierten ins Landesinnere, weitere 300.000 wurden gefangen genommen. Vor der Offensive hatte die italienische Armee 1,3 Millionen Mann unter Waffen, nach der Schlacht verfügte sie gerade noch über 500.000 einsatzbereite Soldaten. Dass die kopflose Flucht der italienischen Armee mehr auf Panik als auf eine reelle Bedrohung zurückzuführen war, veranschaulicht auch die im Verhältnis zur Größe der Offensive relativ geringe Zahl der Toten. So gab es auf italienischer Seite 10.000 Tote, während bei den Mittelmächten ca. 1.000 Tote zu beklagen waren. In den folgenden Wochen gelang es Österreich-Ungarn, bis zur Piave vorzustoßen. Zur Unterstützung der Italiener wurden mehrere britische und französische Divisionen nach Italien verlegt. Das italienische Heer konnte durch diese Hilfestellung reorganisiert und ein Ausscheiden Italiens aus dem Krieg verhindert werden (hierzu vgl. "Erste Piaveschlacht").

Allgemeines [Bearbeiten]

Die Schlachten am Isonzo unterschieden sich kaum. Tagelange Artillerievorbereitung auf engstem Raum, Angriffe der Infanterie, teilweise erbitterte Kämpfe bis auf Nahkampfentfernung, Gegenangriffe. Größere Geländegewinne gelangen keiner Seite. Auch im Hochgebirge wurde der Kampf trotz des ungeeigneten Geländes nicht minder heftig ausgetragen. So kam es mehrfach vor, dass Pioniereinheiten Stollen unter einen Gipfel gruben, der von feindlichen Soldaten besetzt war. Diese wurden mit Sprengstoff gefüllt und der ganze Berggipfel mitsamt der feindlichen Besatzung gesprengt. Die Natur tat ein übriges. Im Kriegswinter 1916/17 starben mehr Soldaten durch Lawinen als durch feindlichen Beschuss. Allerdings halfen beide Seiten nach, indem sie gezielt Lawinen über den feindlichen Stellungen (durch Artilleriebeschuss) auslösten.
Noch heute kann man den Wahnsinn dieses Kriegsschauplatzes nachempfinden. So sind zahlreiche von den Soldaten in den Fels gesprengte Kavernen, Bunker und Versorgungsschächte erhalten geblieben. Einige der damaligen Verteidigungsanlagen wurden als Anschauungsobjekte restauriert, so sind vor allem die Anlagen am kleinen Pal und am Cellon sehenswert. Am Cellon konnte auch der österreichische Nachschubsweg von den Italienern eingesehen und mit Artillerie angegriffen werden, deshalb bauten hier österreichische Pioniereinheiten einen fast senkrecht emporsteigenden und mit Holztreppen versehenen Nachschubschacht im Berg, den sogenannten "Cellonstollen". Manche heutigen Klettersteige, Wanderwege oder Straßen wurden damals während der Kriegszeit u.a. auch von russischen Kriegsgefangenen erbaut. Im karstigen Kampfgebiet gibt es Stellen, wo man auch heute noch Knochen, verrostete Gürtelschnallen, Bajonette, Stacheldraht u.ä. finden kann. Unter anderem ist auch der Berg Krn heute um ein paar Meter niedriger als noch vor dem Ersten Weltkrieg, da ihm durch die Artillerie- und Pionierattacken schlicht der Gipfel weggeschossen und -gesprengt wurde.
Die Grausamkeit der Kampfhandlungen veranschaulichen auch die "Spitznamen" die unter den damaligen Soldaten verwendet wurden. So wurden einige Gebiete von österreichisch-ungarischen Soldaten "Todeskuppe" oder "Todesberg" genannt. Während bei den Italienern z.B. der Monte Santo "Santo Maledetto" (verdammter Heiliger) genannt wurde, oder Lieder gesungen wurden, mit Texten wie "O Monte Nero...Verräter meiner Jugend".
Allein in den ersten vier Isonzoschlachten des Jahres 1915 verloren die Italiener etwa 175.000 Mann. Die österreichischen Verluste betrugen rund 123.000 Soldaten. Bis 1917 sollten insgesamt 12 dieser Materialschlachten stattfinden. In der 12. und letzten Schlacht am Isonzo gelang der vom deutschen Alpenkorps unterstützten Armee der k.u.k.-Monarchie der Durchbruch. Aber an der Hochwasser führenden Piave fraß sich die Offensive dann doch fest. Die italienische Armee konnte sich gerade noch stabilisieren; dazu trug auch die langsam anlaufende Unterstützung durch England, Frankreich und die USA bei. Kriegsentscheidend für Italien waren die Isonzoschlachten nicht. Als entscheidender italienischer Sieg gilt vielmehr (jedenfalls aus italienischer Sicht) die Schlacht von Vittorio Veneto kurz vor Kriegsende, die zum Waffenstillstand von Villa Giusti führte. Diese Schlacht sowie das Fronterlebnis und die riesigen Verluste nährten in der Nachkriegszeit den italienischen Mythos vom "Verlorenen Sieg"; denn dem Königreich Italien wurden in den Pariser Vorortverträgen nach dem Ersten Weltkrieg eben nicht alle erhofften Gebiete (in Dalmatien) zugesprochen. Ein Umstand, der neben dem "Caporetto des italienischen Sozialismus", wie Benito Mussolini unter Anspielung auf die "Battaglia di Caporetto" das Scheitern des italienischen Generalstreiks 1922 nannte, dem Sieg des Faschismus und der Machtübernahme durch Mussolini mit den Weg bereitete.


Bericht eines verwundeten ungarischen Offiziers vom 10. Juli 1915:

Die eine Seite des Höhenzuges halten die Italiener, die andere wir, und mit solcher Erbitterung wird gekämpft, dass ein und derselbe Laufgraben wochenlang immer wieder den Besitzer wechselt. Die Österreicher, Bosniaken und Serben, die, die Krnhöhe verteidigen, beweisen durchwegs hervorragende Tapferkeit und kämpfen mit Begeisterung. Dass ihnen aber die italienische Artillerie zu schaffen gibt, geht aus der Redensart hervor, die sie allgemein mit Munde führen: Der Krn ist nicht mehr so hoch wie früher, der Gipfel ist ihm abgeschossen.Schwindel kennen unsere Leute nicht. Siebentausend Fuß hoch liegen unsere Stellungen. Man kämpft hier über den Wolken in verzweiflungsvollstem Handgemenge am Rande steiler Abstürze, die von uns wie von den Italienern Gleicherweise die Todeswände genannt werden. Nachts sind Freund und Feind die Hände derart steif, dass kein Mensch an anderes denkt, als wie er sich erwärmen kann. Ein stillschweigendes Abkommen herrscht zwischen den beiden Gegnern auf dem Krn: sich nachts in Frieden zu lassen. Als Unterkunft sind natürlich nur Freilager unter Zelten möglich, da ja in dieser Region auch kein Holz mehr aufzutreiben ist.Ganz nahe liegen sich streckenweise die Laufgräben, so dass man deutlich die Unterhaltung hört, das Klappern der Schüsseln und das Stöhnen der Verwundeten vernimmt. Aber nie bahnt sich ein freundschaftlicher Verkehr an, wie er sich so häufig auf der russischen Front entwickelt hat. Unsere Leute hassen den Feind aus tiefster Seele. Wenn die Italiener mit ihrem: Avanti! vorstürzen, schreien ihnen die unseren im Chor zu: Avanti! Avanti! Heraus mit euch, ihr Halunken!



Die Bosniaken -
Elitetruppe der
k.u.k. Armee:

Diese Junaci liebten den Kampf als ein Element ihres Daseins, sie waren ihn gewohnt und dachten gewiss nicht erst viel darüber nach. Diese naturhafte Tapferkeit war jedoch mit viel Ausdauer und Klugheit in die nötige Zucht und Überlieferung der alten Armee fest eingefügt und so auch für den modernen Krieg fruchtbar gemacht. Wenn sie als Elitetruppe galten und auch meist als eine solche in schwierigen Lagen verwendet wurden, so darf man dabei nicht die Arbeit jenes Offizierskorps vergessen, das diese einheitliche und im Gefecht so vorzügliche Truppe geschmiedet hat. Es war zum größten Teil deutsch, aber auch alle anderen Nationen der alten Monarchie waren in ihm vertreten.

Junge Reserveoffiziere, die vorerst keine Ahnung von einer kroatischen Sprache hatten, wurden mit dieser schwierigen Führungsaufgabe betraut und die haben sie auch erfüllt. Klugheit, Takt und Anpassungsfähigkeit; Strenge, wo es Nottat, ein Eingehen, ja ein Aufgehen in der fremden Denkart halfen diese immerhin nicht leichte Aufgabe zu lösen, nicht zuletzt eine ehrliche Liebe zu diesem prächtigen Volke. Es wurde schon der Einjährige von den bosnischen Kameraden mit Achtung aufgenommen, der Offizier aber durfte sich in seiner Truppe wahrhaft geborgen fühlen. Er wusste, dass seine Momci ihn aus jeder noch so gefährlichen Lage heraushauen würden, er durfte auf ihre fraglose Treue rechnen, auf eine strikte bedingungslose Erfüllung seiner Befehle.

Die heldenhafte Erstürmung des stark befestigten und verteidigten Berggipfels von Meletta Fior an der italienische Südfront am 7. Juni 1916 durch die von Oberstleutnant Stevo Duic angeführten Soldaten des 2. bosnisch-herzegowinischen Regiments, war an Tapferkeit, ein Musterbeispiel dieser Elitetruppe. Das "zweite Grazer" steht heute für alle vier bosnisch-herzegowinisch Regimenter, die in vorbildlicher Treue zu ihrem Eid sowie zum Kaiser und König unter schwersten Verlusten, aber mit unverminderter Tapferkeit und Wirksamkeit bis zum letzten Tag der kriegerischen Auseinandersetzung und der Existenz der österreichischen Monarchie gedient haben.

Es muss etwas besonderes gewesen sein als 200.000 junge Männer - Muslims, Orthodoxe, Katholiken ... Kroaten, Serben oder Nur- Bosniaken - aus einer Gesamtbevölkerung von damals nicht ganz zwei Millionen Einwohnern zu einer soldatischen Einheit von unverbrüchlicher Solidarität, Kameradschaft und Zuverlässigkeit im Rahmen der k.u.k. Vielvölker-Armee zusammengeschmiedet und über alle schweren ... allerschwersten ... Prüfungen und Opfer zusammengehalten hat. Ihr Erlebnis der österreichischen Monarchie als Rahmen und als Sicherung ihrer bosnisch-herzegowinischen Heimat oder des Vaterlandes muss von ungewöhnlicher, aber starker Qualität gewesen sein.

Es war nicht nur der Fez, der einen aus der übrigen Armee heraushob, die einheitliche Mannschaft macht auch aus dem Offizierskorps eine starke und entschiedene Einheit, die bis zum Ende durchhielt. Dass diese schöne Kameradschaft auch bei der jungen Truppe des Orientkorps herrschte, war Gewiss das Verdienst des Kommandanten, Oberstleutnant Stevo Duic.

Er ist immer als ein Beispiel jener kroatischen Offiziere erschienen, die der Armee so viele und so hervorragende Führer gegeben haben. Es war da keine Wand zwischen dem Kommandanten und der Truppe und der Respekt stellte sich von selber ein und er hielt auch in den schwersten Tagen und bis in die letzten Stunden der Armee!

Der Löwe vom Isonzo

Boroevic1.jpg


Die österreichische Armee am Isonzo stand unter dem Befehl eines gebürtigen Serben (ungeachtet der Tatsache, daß sich Serbien im Kriegszustand mit Österreich befand). Dieser "k.u.k.-Serbe" orthodoxer Konfession hieß Svelozar Boroevic von Bojna, hatte den Beinamen "der Löwe vom Isonzo" und wurde bis zum Feldmarschall befördert. Seine Erinnerung wird zwischen Flitsch, Karbeit und Tolmein noch heute in Ehren gehalten.
Und auch das gehört zu den seltsam verschlungenen Zeitläufen: Als nach dem Zusammenbruch und dem Auseinanderfallen Österreich-Ungarns Serbien (später: Jugoslawien) zu den Siegern zählte, erhielt der "Löwe vom Isonzo" aus Belgrad das Angebot, als Inspekteur oder Berater eine führende Stellung in der serbischen (jugoslawischen) Armee zu bekleiden. Boroevic lehnte mit der Bemerkung ab, er habe dem Kaiser und Österreich den Fahneneid geschworen und gedenke nicht, diesen zu brechen. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges starb der "Löwe vom Isonzo" unter ärmlichen Verhältnissen in Wien.
 
Respekt Triglav.
An diesem Posting sieht man auch, dass weder die Serben, Kroaten, Bosnier und Slowenen kaum Lust auf Serbien verspürten.
 
Tolles Post Triglav , unverständlich das die Isonzoschlacht so wenig im Bewußtsein geblieben ist.
 
Mein Großvater kämpfte dort , wollte aber nie etwas darüber erzählen.

Bei ausbruch des 2 WK , wollte er den Mist nicht nochmal mitmachen und verzog sich in die Wälder.
 
Respekt Triglav.
An diesem Posting sieht man auch, dass weder die Serben, Kroaten, Bosnier und Slowenen kaum Lust auf Serbien verspürten.

Ich weiß nicht wie du das siehst,ich als Slowene beurteile die Lage von damals so.....
ohne die Niederlage der KuK,heute kein Slowenien,den die Forderung der Slowenen auf ein Kronland,was alle Slowenen unter dem Dach der KuK vereinen sollte wurde vom Kaiser abgelehnt.Dieser Traum wurde nach fast 1000 jähriger Fremdherschaft durch die SHS verwirklicht(nicht ganz) ,man sollte auch nicht vergessen das Kroaten und Slowenen die Vorreiter dieser Idee,die Vereinigung aller Südslawen waren.Was daraus letztendlich gemacht wurde ist wieder eine andere Sache.Auch sollte man beachten das am Isonzo die Südslawen ihre eigene Heimat gegen die Italiener verteidigt haben. Das,daß größere Übel als die Monarchie darstellte.Wenn man Objektiv dieses Thema behandeln will sollte man sich auch nur in diesem Zeitraum bewegen,ich weiß fällt schwer weil wir den Ausgang der Geschichte vom 1WK bis heute wissen!

Aber mich würde interresieren wieviele slowenische,kroatische und bosnische Soldaten von der KuK nach Serbien befohlen wurden.Ich bezweifle das es viele waren.
 
Aber mich würde interresieren wieviele slowenische,kroatische und bosnische Soldaten von der KuK nach Serbien befohlen wurden.Ich bezweifle das es viele waren.
Ich hab mal gelesen, kroatische Soldaten hätten im 1. Weltkrieg in Serbien übel gehaust. Ich kann dir aber nicht sagen, wo ich das gelesen hab...:(
 
Ich find es schade das die Bosnischen einheiten im 1WK sowie der rest der Balkanländer von der Geschichtsschreibung so stiefmütterlich behandelt wird.
 
Mein Großvater kämpfte dort , wollte aber nie etwas darüber erzählen.

Bei ausbruch des 2 WK , wollte er den Mist nicht nochmal mitmachen und verzog sich in die Wälder.

Du weißt aber schon wer sich damals in den Wäldern rumgetrieben hat. ^^
 
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