Zeus
Geek
Eine sehr lesenswerte Kolumne über den deutschen Corona-Alleingang:
Betrüblich war auch der Auftritt des Justizministers Marco Buschmann. Der liberale Politiker, eigentlich ein kluger Mensch, stand am Rednerpult und tat, was er konnte, um den deutschen Sonderweg kleinzureden. Er erinnerte daran, dass die «Fortschrittskoalition» schon im Frühjahr fast alle Corona-Schutzmassnahmen für beendet erklärt habe, trotz intensiver Kritik. Sodann zählte er auf, was es alles auch künftig nicht mehr gebe, etwa Lockdowns oder Betriebs- und Schulschliessungen. Als wäre ein Gesetzespaket schon deshalb vernünftig, weil es nicht mehr so drakonisch ist wie ein vorheriges.
Buschmann rechtfertigte die Weigerung der deutschen Regierung, die Pandemie für beendet zu erklären, mit der angeblichen Warnung von «fast allen seriösen Experten». Diese sagten, man müsse mit einer Verschärfung der Lage rechnen. Oder wie es im Gesetzestext heisst: «Das Auftreten von Varianten mit neuartigen Erreger- bzw. Immunfluchteigenschaften ist jederzeit möglich und nicht vorhersehbar.»
Es ist ein Satz zum Einrahmen: Weil ein Virus, das nicht mehr annähernd so gefährlich ist, wie es mal war, wieder gefährlich werden könnte, braucht Deutschland weiterhin Massnahmen, um die Freiheit der Bürger einzuschränken. Man kann nur froh sein, dass die Bundesregierung im Umgang mit der Pandemie in Europa isoliert ist. Früher waren Deutschlands nationale Alleingänge gefürchtet. Heute erwecken sie Mitleid.
Corona und kein Ende: der traurige deutsche Sonderweg
Die Bundesregierung will nicht akzeptieren, dass die Pandemie ihren Schrecken verloren hat.
www.nzz.ch
Betrüblich war auch der Auftritt des Justizministers Marco Buschmann. Der liberale Politiker, eigentlich ein kluger Mensch, stand am Rednerpult und tat, was er konnte, um den deutschen Sonderweg kleinzureden. Er erinnerte daran, dass die «Fortschrittskoalition» schon im Frühjahr fast alle Corona-Schutzmassnahmen für beendet erklärt habe, trotz intensiver Kritik. Sodann zählte er auf, was es alles auch künftig nicht mehr gebe, etwa Lockdowns oder Betriebs- und Schulschliessungen. Als wäre ein Gesetzespaket schon deshalb vernünftig, weil es nicht mehr so drakonisch ist wie ein vorheriges.
Buschmann rechtfertigte die Weigerung der deutschen Regierung, die Pandemie für beendet zu erklären, mit der angeblichen Warnung von «fast allen seriösen Experten». Diese sagten, man müsse mit einer Verschärfung der Lage rechnen. Oder wie es im Gesetzestext heisst: «Das Auftreten von Varianten mit neuartigen Erreger- bzw. Immunfluchteigenschaften ist jederzeit möglich und nicht vorhersehbar.»
Es ist ein Satz zum Einrahmen: Weil ein Virus, das nicht mehr annähernd so gefährlich ist, wie es mal war, wieder gefährlich werden könnte, braucht Deutschland weiterhin Massnahmen, um die Freiheit der Bürger einzuschränken. Man kann nur froh sein, dass die Bundesregierung im Umgang mit der Pandemie in Europa isoliert ist. Früher waren Deutschlands nationale Alleingänge gefürchtet. Heute erwecken sie Mitleid.