Trofim Lyssenko
Spitzen-Poster
Wie kommen weisse Mittelstandskinder dazu, Usama bin Ladin zu feiern? Es sei der Hass auf die eigene Kultur, sagt der Philosoph Benedict Beckeld
Seit der Antike ist Selbsthass ein wiederkehrendes Symptom dekadenter oder schwächelnder Gesellschaften. Ein Essay
«Death to America» hallte es durch die Häuserschlucht von Manhattans Wall Street. Am Tax Day, dem 15. April, wünschten Teilnehmer einer Pro-Palästina-Demo vor der Börse, dass die USA abbrennen sollen. Auf amerikanischem Boden, in der kreativen und multikulturellen Metropole, unweit der 9/11-Gedenkstätte, priesen Extremisten Usama bin Ladin und verbrannten US-Flaggen.
Videos in den sozialen Netzwerken wiesen einen namhaften Teil der Demonstranten als weisse US-Angloamerikaner aus – jene privilegierte Kaste also, die von der Freiheit von Märkten und Menschen in New York City ganz besonders profitiert. Dies nicht zuletzt, um politischen Protest äussern zu können.
Verachtung der eigenen Kultur im Westen: Was steckt hinter der Oikophobie?
Seit der Antike ist Selbsthass ein wiederkehrendes Symptom dekadenter oder schwächelnder Gesellschaften. Ein Essaywww.nzz.ch
Das zieht sich im Westen seit Ewigkeiten. Schon als Kind musste ich mir von ganz schlauen Freunden anhören dass "Wir" an allem Schlechten der Welt schuld seien.