Paprika
Gesperrt
Der Jungfrauenwahn
Die Protagonisten des Films - der Psychologe Ahmad Mansour, die Anwältin Seyran Ates, die Femen-Aktivistin Zana Ramadani und die Studentin Arife Yalniz - geben sehr persönliche Antworten auf diese Fragen. Sie alle mussten kämpfen, um selbstbestimmt leben zu können.
Sie mussten mit ihren Familien und Freunden brechen, weil sie sich nicht an Moralvorstellungen halten wollten, die Sexualität unter Strafe stellen und noch heute in vielen Moscheen so gepredigt werden wie vor 900 Jahren, als der muslimische Philosoph Al-Ghazali sein "Buch der Ehe" schrieb. Sie alle arbeiten daran, die Gesellschaft aufzuklären und zu verändern. Ihr Anliegen ist persönlich und politisch zugleich.
Vieles von dem, was heute vor allem als Problem von muslimischen Migranten verhandelt wird, wie die Unterdrückung von Frauen, überhöhter Machismo und Gewaltbereitschaft bei Männern, Zwangsehen und Gewalt im Namen der Ehre, hat seinen Ursprung beim zentralen Thema der gesamten muslimischen Welt: die Verteufelung der weiblichen Sexualität. "Wenn der Jungfrauenwahn ein Ende hätte", sagt Protagonistin Seyran Ates, "dann wäre der Wahnsinn vorbei."
Die Filmemacherin und Journalistin Güner Yasemin Balci ist als Tochter türkischer Einwanderer in Berlin-Neukölln aufgewachsen. Es hat sie schon früh beschäftigt, warum es immer wieder ihre muslimischen Nachbarn sind, die ihren Kindern das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben verwehren, und welchen Preis die junge Generation zahlen muss, um frei zu sein.
Stab
Regie - Güner Yasemin Balci
Kamera - Yoliswa von Dallwitz, Susanna Salonen, Moritz Bauer
Autor - Güner Yasemin Balci
Musik - Martina Eisenreich
Das Video ist nicht mehr verfügbar. Deswegen teile ich es hier nochmal. Danke für diese interessante Doku Missy!