Türken feierten zu laut „War eine Zumutung“
LINZ. Empörung riefen Straßenfeiern von Fußballfans nach dem Sieg der Türkei gegen Tschechien gestern Nacht im Neustadtviertel hervor. Der Polizei-Notruf war zeitweise völlig überlastet. Ab sofort gibt es ein Beschwerdetelefon.
„Was die Türken nach ihrem Sieg bei uns im Linzer Zentrum aufgeführt haben, war eine Zumutung“, beschweren sich Anrainer. Stundenlang hätten die Fußballfans geschrien, gehupt und Straßen blockiert. „Österreichische Autofahrer hielten sie mit dem Zuruf ,Hier ist die Türkei’ einfach auf“, schildert eine verärgerte Bewohnerin der Dinghoferstraße ihre Beobachtungen.
Schlimm empfand auch eine Anrainerin der Schillerstraße die Feierlichkeiten der türkischen Fußballfans: „Ich wurde geschubst und gestoßen, als ich Fotos machen wollte. Die Türken haben nicht friedlich gefeiert wie die Kroaten in der Vorwoche, sie waren richtig aggressiv.“ Enttäuscht ist diese Dame auch von der Polizei: „Im zuständigen Wachzimmer öffnete uns der diensthabende Beamte die Tür nicht, und nachdem endlich jemand beim Polizei-Notruf abgehoben hatte, hieß es, es werde nur beobachtet.“
Weil es in der Nacht zum Montag unzählige Beschwerden gab, hat die Polizei gestern ein EURO-Beschwerdetelefon unter Tel. 059 133 – 40 16 55 eingerichtet. „Wir aktivieren die Nummer in erster Linie nach den Fußballspielen“, erläutert die Polizeijuristin Bettina Kreuzhuber.
Im Ernstfall anzeigen
Sie hat Verständnis für die Beschwerden der Anrainer nach dem EURO-Spiel am Sonntag: „Die Fans feierten wirklich extrem laut, das war sicher nicht angenehm, aber um 0.20 Uhr war alles vorbei.
Aggressionen hat die Polizei bei den Feiern der türkischen Fans nicht bemerkt. „Sollte es aber Vorfälle gegeben haben, dann rate ich zur Anzeige“, sagt Kreuzhuber.