Der groß angelegte krankhafte Kreuzzug gegen den Islam
Von Max Blumenthal
THE HUFFINGTON POST, 22.12.10
( Max Blumenthal: The Great Islamophobic Crusade )
Der US-Journalist Max Blumenthal weist nach, dass die wachsende Islamophobie in den
USA und in Europa von einflussreichen Israel-Lobbyisten geschürt wird.
Neun Jahre nach den Anschlägen am 11.9.2001 ist die US-Gesellschaft wegen der Muslime in ihrer Mitte in Hysterie verfallen. Diese äußert sich in einer Reihe von Brandanschlä-
gen auf Moscheen, in Kampagnen gegen die Errichtung neuer Moscheen (s. Tomgram: Stephan Salisbury, Extremism at Ground Zero (Again) | TomDispatch ) und in der Diffamierung der US-amerikanischen muslimischen Gemeinde – die in ihrer übergroßen Mehrheit sehr gemäßigt ist – als Brutstätte für potenzielle Terror-Rekruten.
Diese krankhafte Islamfeindlichkeit wütet vom ländlichen Tennessee bis nach New York City,
und in Oklahoma haben die Bürger sogar per Abstimmung die Einführung der Scharia
(des islamischen Rechtes, s. Scharia ) an US-Gerichten abgelehnt, obwohl das überhaupt niemand beabsichtigt hatte (s. In Banning Sharia Law, Oklahoma Voters May Have Voted Against Native American Rights, Too | ThinkProgress ). Diese islamfeindliche Kampagne hat auch dem Präsidenten Obama politisch geschadet, weil einer von fünf US-Amerikanern die unzutreffenden Gerüchte, er sei insgeheim Muslim, geglaubt hat (s. Growing Number of Americans Say Obama is a Muslim - Pew Forum on Religion & Public Life ).
Sie hat sich auch negativ auf das Ansehen der Muslime im Allgemeinen
ausgewirkt; nach einer im August 2010 durchgeführten Umfrage des Pew Research Centers ist die positive Einstellung zum Islam seit 2005 um 11 Prozent zurückgegangen (s.
Public Remains Conflicted Over Islam - Pew Forum on Religion & Public Life ).
So viele Jahre nach dem Trauma des 11. September (2001) ist dieser plötzliche Ausbruch
islamfeindlicher Hetze zwar schwer zu erklären, er scheint aber trotzdem unerwartet spontan zu sein. Wer etwas nachdenkt, wird bald erkennen: Die Islamfeindlichkeit ist die Frucht
einer organisierten, langfristig angelegten Kampagne eines Grüppchens rechtsradikaler
Aktivisten und Funktionäre, die schon kurz nach den Anschlägen am 11. September die
Islamophobie zu schüren begannen, aber erst nach Obamas Amtsantritt den erhofften Zulauf erhielten, Erst dann versuchten auch enttäuschte konservative Kräfte, die 2008 abgewählt worden waren, mit bemerkenswerten Erfolg aus kulturellen Ressentiments (gegen
Muslime) parteipolitisches Kapital zu schlagen.
Dieses (rechte) Netzwerk ist besessen von der Angst vor einer angeblichen Zunahme des
Einflusses der Muslime auf die (Politik der) USA. Es verbindet Kontinente und reicht von
den Aktivisten der Tea Party in den USA (s. Tea-Party-Bewegung ) bis zur äußersten Rechten in Europa. In puncto Islamfeindlichkeit machen ultrarechte Zionisten, christliche Evangelikale und rassistische britische Fußball-Hooligans gemeinsame Sache. Dieses Netzwerk wird auch durch eine aggressive Parteinahme für Israel zusammengehalten, und seine Schlüsselfiguren bewundern den jüdischen Staat als
"Fort-Apache" des Mittleren Osten, das im globalen Krieg gegen den Terror an vorderster
Front kämpft und sowohl die USA als auch verschiedene europäische Mächte dazu zwingt, sein brutales Vorgehen zu unterstützen. (Erläuterung der Bezeichnung "Fort Apache" unter Bis zum letzten Mann )
Weiter: http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP00111_010111.pdf
Von Max Blumenthal
THE HUFFINGTON POST, 22.12.10
( Max Blumenthal: The Great Islamophobic Crusade )
Der US-Journalist Max Blumenthal weist nach, dass die wachsende Islamophobie in den
USA und in Europa von einflussreichen Israel-Lobbyisten geschürt wird.
Neun Jahre nach den Anschlägen am 11.9.2001 ist die US-Gesellschaft wegen der Muslime in ihrer Mitte in Hysterie verfallen. Diese äußert sich in einer Reihe von Brandanschlä-
gen auf Moscheen, in Kampagnen gegen die Errichtung neuer Moscheen (s. Tomgram: Stephan Salisbury, Extremism at Ground Zero (Again) | TomDispatch ) und in der Diffamierung der US-amerikanischen muslimischen Gemeinde – die in ihrer übergroßen Mehrheit sehr gemäßigt ist – als Brutstätte für potenzielle Terror-Rekruten.
Diese krankhafte Islamfeindlichkeit wütet vom ländlichen Tennessee bis nach New York City,
und in Oklahoma haben die Bürger sogar per Abstimmung die Einführung der Scharia
(des islamischen Rechtes, s. Scharia ) an US-Gerichten abgelehnt, obwohl das überhaupt niemand beabsichtigt hatte (s. In Banning Sharia Law, Oklahoma Voters May Have Voted Against Native American Rights, Too | ThinkProgress ). Diese islamfeindliche Kampagne hat auch dem Präsidenten Obama politisch geschadet, weil einer von fünf US-Amerikanern die unzutreffenden Gerüchte, er sei insgeheim Muslim, geglaubt hat (s. Growing Number of Americans Say Obama is a Muslim - Pew Forum on Religion & Public Life ).
Sie hat sich auch negativ auf das Ansehen der Muslime im Allgemeinen
ausgewirkt; nach einer im August 2010 durchgeführten Umfrage des Pew Research Centers ist die positive Einstellung zum Islam seit 2005 um 11 Prozent zurückgegangen (s.
Public Remains Conflicted Over Islam - Pew Forum on Religion & Public Life ).
So viele Jahre nach dem Trauma des 11. September (2001) ist dieser plötzliche Ausbruch
islamfeindlicher Hetze zwar schwer zu erklären, er scheint aber trotzdem unerwartet spontan zu sein. Wer etwas nachdenkt, wird bald erkennen: Die Islamfeindlichkeit ist die Frucht
einer organisierten, langfristig angelegten Kampagne eines Grüppchens rechtsradikaler
Aktivisten und Funktionäre, die schon kurz nach den Anschlägen am 11. September die
Islamophobie zu schüren begannen, aber erst nach Obamas Amtsantritt den erhofften Zulauf erhielten, Erst dann versuchten auch enttäuschte konservative Kräfte, die 2008 abgewählt worden waren, mit bemerkenswerten Erfolg aus kulturellen Ressentiments (gegen
Muslime) parteipolitisches Kapital zu schlagen.
Dieses (rechte) Netzwerk ist besessen von der Angst vor einer angeblichen Zunahme des
Einflusses der Muslime auf die (Politik der) USA. Es verbindet Kontinente und reicht von
den Aktivisten der Tea Party in den USA (s. Tea-Party-Bewegung ) bis zur äußersten Rechten in Europa. In puncto Islamfeindlichkeit machen ultrarechte Zionisten, christliche Evangelikale und rassistische britische Fußball-Hooligans gemeinsame Sache. Dieses Netzwerk wird auch durch eine aggressive Parteinahme für Israel zusammengehalten, und seine Schlüsselfiguren bewundern den jüdischen Staat als
"Fort-Apache" des Mittleren Osten, das im globalen Krieg gegen den Terror an vorderster
Front kämpft und sowohl die USA als auch verschiedene europäische Mächte dazu zwingt, sein brutales Vorgehen zu unterstützen. (Erläuterung der Bezeichnung "Fort Apache" unter Bis zum letzten Mann )
Weiter: http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP00111_010111.pdf