Massaker in Butscha - Was wir bisher wissen
Die Bilder von getöteten Zivilisten auf den Straßen und Massengräbern in der bis vor kurzem russisch besetzten Stadt Butscha sorgen für Entsetzen.
Die Bilder von getöteten Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha haben weltweit Entsetzen ausgelöst. Die Regierung in Kiew wirft Moskau ein Massaker vor und spricht von "Völkermord". Die russische Seite wiederum spricht von einer "Inszenierung der Ukraine". Das ist bisher über die mutmaßlichen Kriegsverbrechen in Butscha bekannt:
Mehr als einen Monat umkämpft und belagert
Butscha ist eine Pendlerstadt im Nordwesten von Kiew mit rund 37.000 Einwohnern. Gleich zu Beginn des Krieges, am 24. Februar, wurde Butscha ebenso wie die Nachbarstadt Irpin angegriffen und zum Schauplatz heftiger Kämpfe. Am 26. Februar besetzten die russischen Truppen die Stadt und riegelten sie mehr als einen Monat von der Außenwelt ab. Am Donnerstag endete der Beschuss und die ukrainische Armee erlangte in den vergangenen Tagen wieder die Kontrolle über Butscha.
Die Menschen, die in der Stadt geblieben waren, mussten wochenlang ohne Strom und Wasser bei eisigen Temperaturen ausharren. Zeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP, unter den Besatzern seien auch tschetschenische Kämpfer gewesen. AFP-Journalisten sahen am Wochenende riesige Löcher, die Granaten in Wohnblöcke gerissen hatten. Die Straßen waren mit Trümmern übersät, zahlreiche Autowracks lagen herum genauso wie umgestürzte Stromleitungen.
Leichen in den Straßen
AFP-Reporter zählten am Samstag die Leichen von mindestens 22 Menschen in Zivilkleidung in einer einzigen Straße in Butscha. Eine von ihnen lag auf dem Bürgersteig neben einem Fahrrad, andere hatten Taschen mit Proviant bei sich. Bei einem Toten waren die Hände auf dem Rücken gefesselt. Ein weiteres Opfer lag tot unter einer Decke in der Nähe des Bahnhofs.
Mindestens zwei der Getöteten wiesen große Kopfwunden auf. Die Gesichter der Leichen sahen wächsern aus, was darauf hindeutet, dass sie bereits seit mehreren Tagen dort lagen. Die russischen Soldaten hätten die Zivilisten mit einem "Schuss in den Nacken" getötet, sagte der Bürgermeisters von Butscha, Anatoly Fedoruk.
Die Bilder von getöteten Zivilisten auf den Straßen und Massengräbern in der bis vor kurzem russisch besetzten Stadt Butscha sorgen für Entsetzen.
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