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Der Ukraine Sammelthread

Kampf um eine Stadt mit Symbolkraft
Sieben Wochen lang ist die Hafenstadt Mariupol inzwischen belagert worden, nun ist sie vollständig zerstört. Der Kampf um die Stadt ist symbolisch höchst aufgeladen, ist sie doch vorwiegend russischsprachig. Rund acht Jahre lang war Mariupol zwischen der illegal annektierten Krim und den Speratistengebieten Donezk und Luhansk eingebettet. Nun soll die Stadt zum Propagandaerfolg des Kremls werden – aus mehreren Gründen.

Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr, sie ist fast vollständig zerstört. Schon von Beginn des Krieges im Februar an stand die Hafenstadt unter heftigstem Beschuss, die Angriffe auf eine Kinderklinik und ein Theater voll mit Schutzsuchenden hatten international Entsetzen ausgelöst. Wer konnte, ist längst geflohen. Zu befürchten ist, dass es nur wenige sind.

Vor dem Krieg war das historisch stark griechisch geprägte Mariupol von knapp einer halben Million Menschen bewohnt – vorwiegend von Russischsprachigen. Schon die völkerrechtswidrige Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014 hatte Mariupol in eine Zwangslage gebracht. Zeitweise war die Stadt bei damaligen Kämpfen kurzfristig von prorussischen Separatisten eingenommen worden, wurde dann aber von der ukrainischen Armee zurückerobert.

Zerstörung nach Widerstand
Seither war Mariupol mit der Krim auf der einen Seite und den prorussischen Separatisten in Donezk und Luhansk auch geografisch im Dilemma. Der Kreml dürfte sich nach Ansicht von Fachleuten mit der Stadt verkalkuliert haben. Geplant war ursprünglich – ähnlich wie bei Kiew –, Mariupol mit einem schnellen Vorpreschen einzunehmen. Offenbar hatte die russische Militärführung speziell hier angenommen, dass man von der russischsprachigen Bevölkerung als Befreier begrüßt würde. Nachdem das jedoch nicht so gewesen war, setzte die russische Armee auf die Zerstörung der Stadt.

 
Wer ist nach der Ukraine dran?
Eine Reise durch das Baltikum
Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist auch in Russlands baltischen Nachbarstaaten die Angst vor einer militärischen Auseinandersetzung gewachsen. Zumal man sich hier noch lebhaft an die Zeit unter russischer Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. In Estland, Lettland und Litauen, wo eine große russischsprachige Minderheit lebt, schließen sich immer mehr Menschen den Nationalgarden an – für den Fall der Fälle. Wie groß ist die Bedrohung durch Russland für das Baltikum? Und wie gehen die Menschen vor Ort mit der angespannten Lage um? Eine Reise durch die Drillingsländer.
 
Die Aufklärer von Kiew
Ukrainische Journalisten berichten
Unweit von Kiew beobachtet eine Gruppe ukrainischer Aufklärer den Vormarsch der russischen Panzer, die sich im nahegelegenen Wald versteckt halten. Videos der ukrainischen Soldaten sollen zeigen, welche verheerenden Schäden die russischen Panzer bereits angerichtet haben. Diese Reportage wurde am 15. März von den ukrainischen Journalisten Oleksandr Zahorodnyi und Ivan Holovach für TSN 1+1 gedreht.
 
Ukraine: Die nicht fliehen können
ARTE Reportage
Die Stadt Irpin, nahe Kiew, mit ihrer zerstörten Brücke, hat sich innerhalb weniger Tage in eine Geisterstadt verwandelt.
Einige aber sind trotz der Gefahr durch die anrückende russische Armee geblieben, sie haben sich in ihren Häusern verschanzt, ohne fließendes Wasser oder Strom, und warten auf den Tod. Es sind viele alte Menschen darunter und auch Kranke, die lieber geflohen wären. Eine Handvoll Freiwilliger helfen ihnen. Sie sind die Schutzengel der Menschen, die nicht fliehen können.
 
Sehr vielsagend:
Kein Krieg im russischen TikTok-Feed

TikTok-Nutzer:innen in Russland bewegen sich in einer Blase ohne Krieg. Was was bedeutet, veranschaulicht ein Versuch von Journalisten aus Norwegen. Sie haben zwei Bots auf die Reise durch einen ukrainischen und russischen TikTok-Feed geschickt.

 
Neue russische Angriffe auf Mariupol
Das russische Militär hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht die Angriffe auf die Stadt Mariupol fortgesetzt. Dabei sei auch ein Überschallbomber vom Typ Tu-22M3 zum Einsatz gekommen, berichtete der ukrainische Generalstab. Im Stahlwerk Asowstal, wo sich ukrainische Truppen verschanzt haben, sollen sich auch zahlreiche Zivilpersonen verstecken, heißt es seitens der Polizei in der Hafenstadt.
 
Selenskyj warnt vor Offensive im Donbas
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt, dass das russische Militär für die nächste Zeit eine Offensive in der Industrieregion Donbas im Osten der Ukraine vorbereite: „So wie die russischen Truppen Mariupol zerstören, wollen sie auch andere Städte und Gemeinden in den Gebieten Donezk und Luhansk dem Erdboden gleichmachen.“

Man sei den Partnern dankbar, die helfen. „Aber diejenigen, die von uns benötigte Waffen und Munition haben und ihre Hilfe zurückhalten, müssen wissen, dass das Schicksal dieser Schlacht auch von ihnen abhängt. Das Schicksal von Menschen, die gerettet werden können“, sagt Selenskyj, ohne einzelne Länder beim Namen zu nennen.
 
Polizei: Zivilpersonen in Stahlwerk
Besonders umkämpft in Mariupol ist das riesige Stahlwerk Asowstal. Dort sollen sich nicht nur Tausende Verteidiger, sondern auch zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten befinden, sagt der Chef der Streifenpolizei von Mariupol, Michajlo Werschinin.

Die Menschen hätten sich in dem Werk, zu dem auch unterirdische Anlagen gehören, vor Beschuss während der wochenlangem Belagerung der Stadt durch das russische Militär versteckt, so Werschinin. „Sie trauen den Russen nicht. Sie sehen, was in der Stadt vor sich geht, und bleiben deswegen auf dem Werksgelände.“ Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Große Teile von Mariupol werden mittlerweile vom russischen Militär kontrolliert. In Mariupol hielten sich noch rund 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf, sagt Werschinin.
 
EU-Mitgliedschaft: Fragebogen laut Kiew ausgefüllt
Die Ukraine hat den von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen überreichten Fragebogen für den Antrag auf EU-Mitgliedschaft nach Regierungsangaben vollständig ausgefüllt.

Wie der stellvertretende Leiter des Büros von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Ihor Schowkwa, in einem TV-Interview sagt, muss die EU-Kommission nun klären, ob die Ukraine die Beitrittskriterien erfüllt.

„Wir erwarten, dass die Empfehlung positiv ausfallen wird und dann liegt der Ball bei den EU-Mitgliedstaaten“, sagt Schowkwa mit Blick auf die Zuständigkeit der 27 EU-Regierungen.

Diese müssen alle Schritte im Zusammenhang mit Beitrittsgesprächen einstimmig beschließen. Der Selenskyj-Berater sagt, dass die Ukraine davon ausgehe, während der geplanten Sitzung des Europäischen Rates am 23. und 24. Juni den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu erhalten.
 
Raketeneinschläge in mehreren Städten
Aus mehreren ukrainischen Städten und Regionen werden Raketenangriffe gemeldet. In Kiew sind laut einem Reuters-Reporter mehrere Explosionen zu hören gewesen, ebenso in den Regionen Lwiw im Westen der Ukraine und Dnipropetrowsk.

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, teilt mit, in der Stadt seien fünf Raketen eingeschlagen. Der Sender Suspilne berichtet, bei Luftangriffen in der Region Dnipropetrowsk seien zwei Menschen verletzt worden.
 
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