Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Der Ukraine Sammelthread

Putins strategische Zerstörung
Warum zerstört die russische Armee im Ukraine-Krieg ausgerechnet Mariupol? So grausam das auch klingen mag, aus Sicht der russischen Strategie und von Kreml-Chef Wladimir Putin ergibt die Zerstörung der vorwiegend russischsprachigen Stadt mit ehemals 440.000 Einwohnerinnen und Einwohnern militärstrategisch und auch für einen möglichen „Plan B“ Sinn, wie etwa englischsprachige Medien schreiben.

Die drastische Demolierung durch die russischen Streitkräfte passt zur derzeitigen Neugruppierung der russischen Armee ob der offenbar hohen Verluste und diverser anderer Schwierigkeiten, etwa bei den derzeitigen Nachschub- und Versorgungslinien. Die Bilder von Mariupol zeigen eine so gut wie zerstörte Stadt. Für internationale Kritik und Empörung sorgten auch die Attacken und Zerstörung eines Kinderkrankenhauses und des Theaters von Mariupol, wo laut ukrainischen Angaben rund 300 Menschen starben.

Seit Beginn der Belagerung sind einem Sprecher des Bürgermeisters von Mariupol vom Montag zufolge mindestens 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Zahl berechnet wurde, wurde nicht mitgeteilt. Auch sind laut ukrainischen Angaben mehrere tausend Menschen nach Russland deportiert worden. Sie würden laut Kiew als Geiseln Moskaus in dem Konflikt genommen. Wie die Geiseln von Russland eingesetzt werden sollen, ist allerdings unklar.

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Menschen stellen sich im zerstörten Mariupol um Hilfsgüter an

 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
Der Krieg, der bekannt vorkommt
Sicherheitsinteressen dienen als Vorwand für einen Angriff auf eine militärisch hoffnungslos unterlegene Nation. Die allerdings wehrt sich effektiv – und wird im Ausland für ihren tapferen Widerstand gefeiert. Der Winterkrieg von 1939/40 zwischen Finnland und der Sowjetunion weist eine Reihe von Parallelen zur Gegenwart auf.
Die Geschichte wiederholt sich: Neben dem konkreten Leid, das der Krieg in der Ukraine verursacht, ist es dieser Eindruck, der viele Menschen fassungslos und besorgt macht. Denn der russische Angriff weckt im kollektiven Gedächtnis Erinnerungen an einige der verhängnisvollsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Es scheint auf den ersten Blick nahezuliegen, die aktuelle Situation mit der Spirale der Eskalation zu vergleichen, die zum Beginn des Ersten Weltkriegs führte, oder mit dem deutschen Überfall auf Polen, der den Zweiten Weltkrieg auslöste.
 
Faktencheck: Wie ist das mit den Neonazis in der Ukraine wirklich?
Für die russische Propaganda spielen das Asow-Regiment und Anhänger des NS-Kollaborateurs Bandera eine wichtige Rolle

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.

Mitglieder des Asow-Regiments in Mariupol 2019. Wie in jedem europäischen Land gibt es auch in der Ukraine Neonazis.
Foto: AFD/Evgeniya Maksymova

Am Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine versammelten sich hunderte Jugendliche vor der russischen Botschaft in Wien, um gegen den Angriffskrieg zu demonstrieren. Es wurden Reden gehalten, Parolen gerufen, und ein junger Mann schwenkte eine schwarz-rote Fahne der "Antifaschistischen Aktion". Diese wurde ihm jedoch von einem anderen Demonstranten entrissen und auf dem Boden geworfen. Warum? Die Fahne sei eine Provokation, schließlich rechtfertigte der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff auch damit, die Ukraine "entnazifizieren" zu wollen, erklärte er.

Bei anderen Demonstrierenden kam der Vorfall nicht gut an, es folgte eine verbale Auseinandersetzung. Schließlich war der Mann mit der antifaschistischen Fahne gekommen, um seine Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen, hieß es. Und: Auch der russische Präsident unterhalte Beziehungen zu rechtsextremen Parteien in halb Europa. Mehr noch, er fördere und unterstütze diese. Wie passt das alles zusammen? Dröseln wir die Gemengelage der Reihe nach auf.
....

"Der aktuelle Präsident ist russischsprachiger Jude, was das Narrativ von Nazis, die Russischsprachige unterdrücken, noch viel lächerlicher macht."
Mit der Behauptung, in der Ukraine würde eine "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis" in der Regierung sitzen, bediente der russische Präsident Putin jene Bilder, die in den vergangenen Jahren auch von reichweitenstarken russischen Medien gezeichnet wurden. Damit sollen Erinnerungen an den Überfall der Nationalsozialisten auf die Sowjetunion geweckt und westliche Regierungen, vor allem die deutsche, verunsichert werden. Diese sollen sich die Frage stellen, wen sie da eigentlich unterstützen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestreitet die russischen Vorwürfe vehement.


 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
Borrell: EU-Einrichtung in Ukraine von Russland beschossen
Eine Vertretung der EU-Beratermission in der Ukraine ist nach Angaben des EU-Chefdiplomaten Josep Borrell von Russland beschossen worden. Man habe glaubwürdige Informationen darüber erhalten, dass die Räumlichkeiten der Außenstelle Mariupol der EU-Beratungsmission in der Ukraine vor Kurzem unter russischen Beschuss geraten sei, heißt es in einer Mitteilung von gestern Abend. Das Büro und die Ausrüstung seien stark beschädigt worden. Missionsmitglieder wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.

 
Pentagon warnt vor neuer russischer Militäroffensive
Das US-Verteidigungsministerium sieht die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen im Norden der Ukraine deutlich zu drosseln, als taktisches Manöver und warnt vor einer neuen Militäroffensive in anderen Landesteilen. Man dürfe sich trotz der russischen Erklärung „nichts vormachen“, sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, gestern. Es sei bisher nur zu beobachten, dass sich „eine sehr kleine Zahl“ russischer Truppen nördlich von Kiew von der Hauptstadt wegbewege.

„Wir sind nicht bereit, die russische Begründung zu glauben, dass es ein Abzug ist.“ Es sei möglich, dass die Soldaten dort nur abgezogen würden, um in einem anderen Teil der Ukraine, etwa der umkämpften östlichen Donbass-Region, eingesetzt zu werden. „Wir glauben, dass es sich um eine Repositionierung handelt, nicht um einen Abzug, und dass wir alle vorbereitet sein sollten, eine größere Offensive gegen andere Teile der Ukraine zu erwarten“, erklärte Kirby.

 
Kein Durchbruch für Mariupol-Hilfsmission
Ungeachtet eines von Russland heute in Aussicht gestellten Teilrückzugs aus dem Norden um die Hauptstadt Kiew und der Großstadt Tschernihiw bleibt die Lage in den umkämpften Gebieten in der Ukraine weiter prekär. Weiter im Fokus steht hier die umkämpfte Hafenstadt Mariupor. Bei einem Telefonat mit Russlands Machthaber Wladimir Putin machte Frankreichs Präsident einen Anlauf für eine Hilfsmission für die weiter in der Stadt eingeschlossenen Zivilistinnen und Zivilisten. Putin habe nach Angaben aus Paris allerdings nur zugesagt, „darüber nachzudenken“.
 
Skepsis über Russlands „Rückzug“ bei Kiew
Ukrainische und westliche Militärvertreter zweifeln an der Ankündigung Russlands, die „militärischen Aktivitäten“ bei Kiew und Tschernihiw im Norden der Ukraine zurückfahren zu wollen. Der ukrainische Generalstab rechnet eher, dass mit einer „Rotation einzelner Einheiten“ die ukrainischen Streitkräfte getäuscht werden sollten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski sieht zwar „positive“ Signale aus Moskau, die Verteidigung des Landes werde aber fortgesetzt.
 
Die Briten sind da anderer Meinung
London: Offensive bei Kiew gescheitert
Die britische Militäraufklärung betrachtet die russische Offensive zur Einkesselung der ukrainischen Hauptstadt Kiew als gescheitert. Das geht aus einem Update des Verteidigungsministeriums hervor. Zudem lasse die russische Ankündigung, den militärischen Druck auf Kiew zu senken, darauf schließen, dass Russland seine Initiative in der Region verloren habe.

Britische Militärexperten sehen es nun als „höchst wahrscheinlich“, dass Russland seine Kampfkraft aus dem Norden der Ukraine in den Südosten verlege – um die Offensive in der Region Luhansk und Donezk zu verstärken.
 
Ukraine: Zwölf Tote bei Angriff auf Mykolajiw
Die Kämpfe in der Ukraine halten weiter an. Bei einem russischen Angriff auf die Regionalverwaltung in der südukrainischen Stadt Mykolajiw sind nach ukrainischen Angaben zwölf Menschen getötet und 33 weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte haben in der Westukraine demnach zudem den Militärflughafen von Starokostjantyniw beschossen und die dortigen Treibstoffvorräte vollständig zerstört.
 
Humanitäre Krise „Katastrophe auf Katastrophe“
Die humanitäre Krise in der Ukraine ist nach Ansicht des Chefs des UNO-Welternährungsprogramms, David Beasley, „eine Katastrophe auf einer Katastrophe“. Bereits vor dem Krieg habe es beispielsweise im Jemen und an einigen Orten Afrikas schlimme Hungerkrisen gegeben, wo man nur mit großen Mühen ausreichend helfen habe können. Nun sei die Krise in der Ukraine noch dazugekommen. Das Land sei innerhalb weniger Wochen „vom Brotkorb zu Brot-Schlangen“ verändert worden.
 
Zurück
Oben