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Der Ukraine Sammelthread

Odessa nun auf UNESCO-Liste gefährdeten Welterbes
Die Altstadt der ukrainischen Hafenstadt Odessa gilt nun als gefährdetes Welterbe. „Odessa, eine freie Stadt, eine weltoffene Stadt mit einem berühmten Hafen, die Filme, Literatur und die Kunst geprägt hat, steht nun unter verstärktem Schutz der internationalen Gemeinschaft“, erklärte UNESCO-Generalsekretärin Audrey Azoulay gestern. Die Aufnahme in die UNESCO-Liste des gefährdeten Welterbes bedeutet besseren Zugang zu technischer und finanzieller Unterstützung.

 
Scholz rechnet mit langem Krieg
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz erwartet einen eher langen Krieg in der Ukraine. Man müsse davon ausgehen, „dass der Krieg leider nicht schnell zu Ende gehen wird“, sagte Scholz gestern Abend im ZDF. Der russische Präsident Wladimir Putin habe sich verrechnet in seiner Erwartung, dass der Westen die Ukraine nicht lange unterstützen werde.

„Russland muss scheitern im Ziel, sich die Ukraine untertan zu machen“, sagte Scholz und warf Putin erneut vor, einen völlig überflüssigen und brutalen Krieg für seine imperialen Ziele und einen Landraub begonnen zu haben. Man werde der Ukraine helfen, ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen. Es liege an Putin, diesen Krieg zu beenden, indem er die russischen Truppen zurückziehe.

 
Politologe Mangott zu Panzerlieferungen (Videobericht im Link)

Gerhard Mangott, Politikwissenschafter an der Universität Innsbruck, kommentiert die NATO-Panzer-Lieferungen an die Ukraine.

 
Selenskyj bittet Verbündete um Raketen und Kampfjets
Nur kurz nach der Entscheidung zur Lieferung von Kampfpanzern sehen sich Deutschland und die anderen Unterstützer der Ukraine mit neuen Waffenforderungen konfrontiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat die Verbündeten seines Landes am Mittwochabend auch um Langstreckenraketen und Kampfflugzeuge.

Am Tag der Zusage von Kampfpanzerlieferungen seitens Deutschlands und auch der USA sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache: „Je mehr Unterstützung unsere Helden an der Front von der Welt erhalten, desto schneller wird die russische Aggression beendet.“ Es sei wichtig, dass der Westen auch „die Lieferung von Langstreckenraketen auf den Weg“ bringe. Kiew und seine Verbündeten müssten zudem „unsere Zusammenarbeit bei der Artillerie ausweiten“ und die „Entsendung von Kampfflugzeugen“ ermöglichen.

 
Opferzahlen im „Nebel des Krieges“
Seit rund elf Monaten tobt der Krieg in der Ukraine – und mit ihm kam Zerstörung, Leid und Tod. Doch wie viele Menschen tatsächlich ums Leben gekommen sind, ist völlig unklar. Je genauer die Opferdokumentation ist, desto größer ist die Dunkelziffer. Die UNO sprach zuletzt von rund 7.000 getöteten Zivilistinnen und Zivilisten. Die Verluste bei den Armeen liegen wohl jeweils im sechsstelligen Bereich – doch diese Daten werden von den Kriegsparteien für ihre Propaganda verwendet.

Sowohl Russland als auch die Ukraine betonen die Verluste der Gegenseite – über die eigenen hüllen sie sich zumeist in Schweigen: Denn der Krieg wird auch mit Informationen geführt, und die Opferzahlen sind zu einem Teil des Infokriegs geworden. Gesicherte Fakten gibt es im „Nebel des Kriegs“ aber auch aus anderen Gründen nicht: Unabhängige Berichte sind aus den umkämpften Gebieten kaum zu bekommen.

Aufhorchen ließ zuletzt der norwegische Generalstabschef Eirik Kristoffersen in einem Interview mit dem norwegischen Sender TV2. Er meinte, dass bisher fast 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien. Auf ukrainischer Seite seien vermutlich mehr als 100.000 Soldaten tot oder verwundet, sagte er. Zudem seien bisher 30.000 ukrainische Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. Auf welchen Quellen die Zahlen beruhen, sagte er nicht.

Ukraine veröffentlicht täglich Zahlen
Diese Daten sind jedenfalls deutlich höher als die meisten anderen Schätzungen. Nur die britische Boulevardzeitung hatte zuletzt von 188.000 toten oder verwundeten Russen berichtet – ebenfalls mit vager Beschreibung ihrer Quellen. Sie zitierte US-Armeegeneral Mark Milley, der davon sprach, dass die Verluste nun „deutlich über 100.000“ liegen würden – ohne aber eine genaue Zahl zu nennen. Im November hatte Milley noch die Zahl 100.000 für beide Seiten genannt.

Das ukrainische Militär veröffentlicht täglich neue Zahlen, wie viele russische Soldaten außer Gefecht gesetzt worden seien – und eine ganze Reihe an anderen Daten von Militärgerätschaft, die die Verluste des Gegners dokumentieren sollen. Derzeit hält man bei rund 123.000 „liquidierten“ russischen Soldaten – eine Zahl, die von allen Beobachtern als für Propagandazwecke absichtlich überhöht eingeschätzt wird.

 
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Wie viele Tote, wie viele Verletzte?
Zudem wird nicht zwischen Toten und Verwundeten unterschieden. Über diesen Fehler stolperte Ende November auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die in einer Rede von 100.000 Toten in der ukrainischen Armee sprach – und sich nach großen Irritationen in Kiew korrigieren musste.

Bei Militärexperten gibt es unterschiedliche Annahmen, wie das Verhältnis von Toten und Verletzten von beiden kursierenden Daten sein könnte. Auf Basis früherer Kriege geht man von einem Verhältnis von drei zu eins aus, das heißt auf einen Toten kommen drei Verletzte. Entscheidend ist unter anderem, wie gut die medizinische Versorgung der Verwundeten funktioniert – und da gehen die Einschätzungen auseinander. Einige Experten sprechen von einem Verhältnis zwei zu eins, andere eher vier oder fünf zu eins.

Wenige gesicherte Informationen
Wie viele russische Soldaten tatsächlich gefallen sind, ist unklar: Russland selbst hüllt sich in Schweigen. Im September sprach Verteidigungsminister Sergej Schoigu von 5.937 Toten in den eigenen Reihen. Das war aber lange vor den verlustreichen Kämpfen um Bachmut und Soledar. Zudem wurden zuletzt auch nach der Teilmobilmachung im Herbst eher schlecht ausgebildete Rekruten eingesetzt. Und die Söldnertruppe Wagner schickte russische Strafgefangene in den Krieg. Militärexperten sprachen dabei oft von einer menschenverachtenden Praxis, „Kanonenfutter“ an die vorderste Front zu senden.

Von den 50.000 in russischen Gefängnissen angeworbenen Rekruten für den Krieg in der Ukraine sind nach Schätzungen von Bürgerrechtlern nur noch 10.000 bei der Truppe. „Die restlichen sind getötet, verletzt, verschollen, haben sich ergeben oder sind desertiert, unter anderem nach Russland mit der Waffe in der Hand“, teilte die Nichtregierungsorganisation (NGO) "Rus Sidjaschtschaja („Russland hinter Gittern“) am Montag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Woher die NGO die Angaben hat, ist nicht ausgewisen.
 
Schwierige Zählung
Die im litauischen Exil arbeitende russische Nachrichtenwebsite Mediasona durchforstet gemeinsam mit dem russischen Service der BBS Lokalmedien und soziale Netzwerke, um gefallene russische Soldaten zu identifizieren. Mit Stand Mittwochnachmittag kam man bisher auf 11.662 Tote – betont aber, dass man bei Weitem nicht alle Gefallenen erfassen könnte. Die Zahl der Vermissten liege ganz im Dunkeln. Das Dupuy Institute, eine private US-Militärforschungseinrichtung, geht von rund 16.000 bis 19.000 getöteten und zwischen 64.000 bis 76.000 verwundeten Russen aus.

Ukrainische Verluste als Staatsgeheimnis
Besonders unklar sind die Verluste auf ukrainischer Seite. Aus Regierungskreisen war Anfang Dezember die vage Aussage von 10.000 bis 13.000 getöteten Militärangehörigen zu vernehmen. Das Dupuy Insitute schätzt 13.500 bis 16.500 Gefallene und zwischen 54.000 und 66.000 Verwundete bei der Ukraine – plus rund 6.000 in russischer Gefangenschaft.

Der US-Militärexperte Douglas Macgregor sprach vor Kurzem von 122.000 getöteten und 33.000 vermissten ukrainischen Soldaten – eine Zahl, die wohl politisch motiviert ist und keinem Faktencheck standhält. Macgregor war Berater von Ex-US-Präsident Donald Trump und ist ob seiner prorussischen Haltung umstritten.

Je genauer die Zählung, desto höher die Dunkelziffer
Als eine der besten Quellen zu Konfliktherden gilt die US-Non-Profit-Organisation ACLED (Armed Conflict Location & Event Data Project), die weltweit Daten zu Konflikten sammelt und aufbereitet. Nach ACLED-Zählung forderte der Krieg seit dem russischen Angriff in der Ukraine insgesamt rund 30.000 Todesopfer. Auch hier betont man, nur Fälle aufzunehmen, bei denen die Information gesichert ist – dementsprechend hoch sei die Dunkelziffer. Vor allem aus Gebieten, die noch umkämpft sind, sei es schwierig, Informationen zu bekommen.

 
Bericht: Europäisches Land erwägt Lieferung von Streumunition
Ein europäisches Land will der Ukraine offenbar Streumunition zur Verfügung stellen – und Deutschland dafür um eine Liefergenehmigung bitten. Sein Land wolle die umstrittene Munition an Kiew liefern, sagte AFP-Angaben zufolge ein offizieller Vertreter eines europäischen Landes gestern in Washington. Seine Regierung habe die Lieferung bereits beschlossen und wolle nun nach der Zustimmung Deutschlands wegen dessen Produktionsbeteiligung suchen.

Der Vertreter wollte anonym bleiben und auch den Namen seines Landes nicht nennen lassen. Streumunition ist international geächtet. Sie setzt in der Luft dutzende kleinere Sprengsätze frei, die sich über ein Gebiet von hunderten Quadratmetern verteilen und wahllos Menschen töten oder verletzen. Russland wird vorgeworfen, in seinem Angriffskrieg in der Ukraine auch Streumunition einzusetzen.

 
Ukraine meldet Abwehr von 24 russischen Drohnen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 24 russische Drohnen zerstört. Russland habe in der Nacht erfolglos versucht, mit den Flugkörpern vor allem Regionen in der Zentralukraine und die Hauptstadt Kiew anzugreifen. Dies sei von Flugabwehrwaffen verhindert worden, teilt das militärische Kommando der Ukraine mit.

Es bestehe eine große Gefahr von weiteren Luft- und Raketenangriffen. Der Regionalverwaltung von Kiew zufolge seien 15 der 24 Drohnen rund um die Hauptstadt abgeschossen worden, es sei kein Schaden entstanden.

 
Schlecht für Deutschland, nach 1941, Deutschland schickt wieder Panzer auf Russland

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