Die FPÖ will, dass wir den Ukrainekrieg "rational" sehen
Können wir machen: als Expansionskrieg eines Gewaltherrschers nach historischem Vorbild
Die Abgeordnete Susanne Fürst ist eine der wesentlichen Stützen von Herbert Kickl und in einer überwiegenden Männerpartei eine der wenigen Spitzenvertreterinnen (gemeinsam mit der Impf-Rabiatin Dagmar Belakowitsch). Fürst versucht sich jetzt häufiger in Außenpolitik: Bei der Ukraine-Debatte im Nationalrat meinte sie, die EU-Kommission, die Bundesregierung und alle anderen Parteien würden sich "absolut weigern, den Krieg rational zu beurteilen".
Das ist interessant. Man soll also – im Sinne der FPÖ – "rational" beurteilen, was ein gewisser Wladimir Putin seit mindestens einem Dutzend Jahren so treibt: 2008 den unabhängigen Staat Georgien überfallen und ein Stück abschneiden. 2014 im Ostteil der Ukraine eine bewaffnete Revolte anzetteln und ein Stück abschneiden, inklusive der Krim. 2022 die Ukraine überfallen, Zehntausende umbringen und das ganze Land kassieren wollen.
Das kann man durchaus "rational betrachten". Nämlich als eiskalten territorialen Expansionismus und Terrorismus eines Gewaltherrschers nach wohlbekannten historischen Vorbildern.
Und wenn man einen Funken Rationalität hat, dann kann man todsicher davon ausgehen, dass dieser Expansionismus – auch nach historischen Vorbildern – mit der Ukraine nicht haltmachen wird. Was die Russenfreundschaftspartei FPÖ unter "rational" versteht, ist Unterwerfung. Für sie mag das passen, für die meisten nicht. (Hans Rauscher, 26.2.2025)
Können wir machen: als Expansionskrieg eines Gewaltherrschers nach historischem Vorbild
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