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Deutschlands Schande

Sicher haben viele von den Plänen Hitler's gewusst oder zumindest geahnt.
Leider war es nicht so einfach, vor allem für die "kleinen Leute", Helden zu spielen. Ich denke auch, dass das gesamte Ausmass der Verbrechen der NSDAP erst nach dem Krieg wirklich dem Großteil der deutschen Bevölkerung bewusst wurde. Es gab keine Partisanen oder größere Widerstandsbewegungen wie in anderen Ländern und die Stahlhelmfraktionen waren jederzeit und überall präsent. Kaum jemand hatte die Möglichkeiten eines Schindler. Wie ein "Mitmachen" bei solchen Verbrechen von statten gehen kann, leider auch heute noch, hat der Film "Die Welle" eindrucksvoll gezeigt. Auch glaube ich nicht, dass damals der Antisemitismus in Deutschland größer war als in anderen Ländern.
Zu den "einfachen" Soldaten: Ihnen blieb eigentlich nur die Wahl zu töten oder selber getötet zu werden. Desertieren war da nicht immer so einfach, man brachte auch seine Familie (verstecken, helfen) damit in größte Gefahr.
Heute können wir großartig "Gutmensch" spielen und Unverständnis zeigen , auch ich mach es gelegentlich, aber ich weiss nicht wieviel ich wirklich riskiert hätte, wäre ich in der Situation eines "normalen" Deutschen damals gewesen. Deswegen maße ich es mir nicht an, über den Großteil des damaligen "deutschen Volkes" zu urteilen

danke für dein posting.

hier, wo ich jetzt wohne kann ich davon ausgehen, daß sie sogar von einem "sauberen krieg" ausgegangen sind.
als erstes kamen polnische gefangene in den ort.
sie wurden aber nicht eingesperrt, wie man sich das vorstellt.
nein, sie haben auf den feldern gearbeitet und im stall bei den bauern übernachtet.
ich hab auch immer gedacht, warum sind sie nicht geflohen?
einige sind da geblieben und haben sich ein leben hier aufgebaut.
das sind die "zucholksky`s , puschinky´s und wie sie alle heissen.
einige haben ihre namen ändern lassen.
ich persönlich glaube, daß einige in ihrer heimat als vermisst gelten.
sind ganz normale deutsche, die hauptsächlich bei uns in der rosenstr. ihr häuschen haben.
es wurde noch nie irgendwo darüber gesprochen.
lediglich meine neugier trieb meine schwiegereltern darüber zu erzählen.

im übrigen hat die ganze welt gewusst oder geahnt was AH`bestreben war.
 
in der hysterie der damaligen zeit, aber auch heute, ist man sich gewisser dinge nicht bewusst, zumindest 99% der betroffenen nicht... oder man schaut auf das ganze aus einem anderen winkel... vielleicht werden in paar jahren die neuen generationen ähnlich reagieren udn sagen: die penner, wie konnten sie nur das und das zu lassen (beispielsweise aktuelle ereignisse in der finanzwelt), wir das zwar auch realisiseren, aber einfach mal so hinnehmen, keinen handlungsbedarf sehen oder uns nur proformamässig wehren...

wie paar schon erwähnten, es ist leicht, im nachhinein mit dem finger auf leute zu zeigen... aber wenn man nonstop von propaganda bombardiert wird und zudem noch grosser druck in form eines polizeistaates, repression und verfolgung besteht... ja, dann wird man halt schnell zum opportunisten... desswegen einer nation eine kollektivschuld zuzuschreiben und meinen neue generationen immer noch anschwärzen zu müssen ist aber grundlegend falsch...

was das desertieren angeht... ja, es ist doch sooo einfach zu sagen: ha, ich hätte das gewehr weggeworfen und hätte da nicht mitgemacht... glücklicherweise befand sich (vermutlich) von euch noch niemand in der situation, wo der körper und der geist auf überlebensmodusschaltet und du nur noch überleben willst... und desertieren hiess damals sterben, wenn du pech hattest deine ganze familie mit... die knochen der mehrzahl der deserteuere verfault irgendwo paar meter unter der erde und paar wenige widerstandskämpfer sind heute volkshelden... zurecht... held ist man, wenn man die ausnahme der regel ist... diese leute soll man sich als vorbild nehmen, aber keinenfalls zum normalfall hochstilisieren, 0815 menschen funktionieren anders...

es wurde auch ein vergleich zum balkankrieg gemacht... auch da wurden deserteure nicht anders behandelt ;) vor allem in den "schlimmen" regionen, wo wild-west verhältnisse herrschten waren vielfach die "ausführenden" soldaten, die am schlimmsten davon kamen, psychisch und physisch maltretiert, kaputt gemacht, ohne die chance etwas dagegen unternehmen zu können... es gibt da paar bekannte geschichten, die auch mich indirekt betreffen, aber die erspar ich euch weils einfach einen schritt weiter geht als die "normalen" schaudergeschichten des krieges...

zivilcourage ist halt immer so ein ding...
 
Von detailliert hab ich nie gesprochen ;)

Muss man detaillierte Informationen haben um zu wissen, dass etwas nicht stimmt?

Nun, für mich stellt es durchaus einen Unterschied dar, ob man "nur" weiss, dass Juden stigmatisiert/diskriminiert werden (was ich auf keinen Fall verharmlosen möchte) oder ob man weiss, dass sie zu Millionen getötet werden.

Aber wie bereits geschrieben, glaube ich nicht, dass es grundlegend etwas geändert hätte, selbst wenn sie es gewusst hätten.
 
ja, bata ich befand mich auf einer bequemen couch, weit weg vom geschehen und könnte jetzt behaupten " warum habt ihr mit gemacht"

jedoch, auch wenn keine kriegshandlungen, in dem gebiet meiner geburtsstätte statt fanden, hat man mich gesucht.

meine eltern waren kaum eine stunde da unten, standen sie vor der tür.

da möchte ich wirklich nicht wissen, was mit denen passiert wäre, die unten waren und "nein" gesagt hätten.

jetzt im nachhinein ist alles sehr einfach
 
in der hysterie der damaligen zeit, aber auch heute, ist man sich gewisser dinge nicht bewusst, zumindest 99% der betroffenen nicht... oder man schaut auf das ganze aus einem anderen winkel... vielleicht werden in paar jahren die neuen generationen ähnlich reagieren udn sagen: die penner, wie konnten sie nur das und das zu lassen (beispielsweise aktuelle ereignisse in der finanzwelt), wir das zwar auch realisiseren, aber einfach mal so hinnehmen, keinen handlungsbedarf sehen oder uns nur proformamässig wehren...

wie paar schon erwähnten, es ist leicht, im nachhinein mit dem finger auf leute zu zeigen... aber wenn man nonstop von propaganda bombardiert wird und zudem noch grosser druck in form eines polizeistaates, repression und verfolgung besteht... ja, dann wird man halt schnell zum opportunisten... desswegen einer nation eine kollektivschuld zuzuschreiben und meinen neue generationen immer noch anschwärzen zu müssen ist aber grundlegend falsch...

was das desertieren angeht... ja, es ist doch sooo einfach zu sagen: ha, ich hätte das gewehr weggeworfen und hätte da nicht mitgemacht... glücklicherweise befand sich (vermutlich) von euch noch niemand in der situation, wo der körper und der geist auf überlebensmodusschaltet und du nur noch überleben willst... und desertieren hiess damals sterben, wenn du pech hattest deine ganze familie mit... die knochen der mehrzahl der deserteuere verfault irgendwo paar meter unter der erde und paar wenige widerstandskämpfer sind heute volkshelden... zurecht... held ist man, wenn man die ausnahme der regel ist... diese leute soll man sich als vorbild nehmen, aber keinenfalls zum normalfall hochstilisieren, 0815 menschen funktionieren anders...

es wurde auch ein vergleich zum balkankrieg gemacht... auch da wurden deserteure nicht anders behandelt ;) vor allem in den "schlimmen" regionen, wo wild-west verhältnisse herrschten waren vielfach die "ausführenden" soldaten, die am schlimmsten davon kamen, psychisch und physisch maltretiert, kaputt gemacht, ohne die chance etwas dagegen unternehmen zu können... es gibt da paar bekannte geschichten, die auch mich indirekt betreffen, aber die erspar ich euch weils einfach einen schritt weiter geht als die "normalen" schaudergeschichten des krieges...

zivilcourage ist halt immer so ein ding...


Ich rede nicht von Zivilcourage; ich rede davon, Geschehenes nicht achselzuckend entgegen zu treten mit dem Einwand "Ja mei, hamma nix von mitbekommen". Allein an dieser Aussage stosse ich mich.

Und ich zeige auch nicht mit dem Finger auf die dt. Bevölkerung dieser Zeit. Ich halte lediglich fest, dass es eine Bullshit-Behauptung ist, wenn man sagen will, dass ein Großteil der Bevölkerung von nichts wusste, und -hätten sie es doch gewusst- sicher nicht so weit kommen lassen hätten. Die Menschen damals -nicht wenige von ihnen- haben klipp und klar nicht gehandelt, auch wenn sie hätten handeln können. Das ist kein Fingerzeig, das ist eine Feststellung. Und Geschichte ist vor allem deshalb wichtig, weil man aus ihr lernen kann. Oder zumindest sollte.

Klar; im Nachhinein ist es einfach zu sagen, man hätte vieles anders oder besser machen können. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass Dinge geschehen sind. Und das man daraus lernt und Schlüsse zieht.

Deutschland hat sich heute -als Volk und als Staat- bezüglich des 2. WK´s nichts mehr vor zu werfen. Jedoch hat das Land gelernt und sich weiter entwickelt. Neue Fehler (teilweise aus alten Mustern entstanden -nicht zwingend jene Muster des NS) werden gemacht, nicht nur von Deutschland, sondern überall auf der Welt. Und morgen wird man auch daraus wieder lernen.

So läufts nun mal im Lauf der Dinge.
 
ja, bata ich befand mich auf einer bequemen couch, weit weg vom geschehen und könnte jetzt behaupten " warum habt ihr mit gemacht"

jedoch, auch wenn keine kriegshandlungen, in dem gebiet meiner geburtsstätte statt fanden, hat man mich gesucht.

meine eltern waren kaum eine stunde da unten, standen sie vor der tür.

da möchte ich wirklich nicht wissen, was mit denen passiert wäre, die unten waren und "nein" gesagt hätten.

jetzt im nachhinein ist alles sehr einfach

du kannst nicht nein sagen, du wirst einfach mitgenommen...

hey, das ist so bei normaler wehrpflicht... zack, an der grenze wirst aufgegabelt und landest in der nächsten kaserne... zu friedenszeiten... während dem krieg ist die militärpolizei überall, wirst auf schritt und tritt kontrolliert wenn wie jemand ausschaust, der im wehrpflichtigen alter ist... studierende aus der hercegovina und bosnien wurden an den unis eingesammelt und in büssen nach bosnien verfrachtet... darum gabs dann auch die "studentska bojna" und so... oder ganze bataillone, die nur aus deserteuren und drückebergern bestand... so funktioniert das halt...
 
du kannst nicht nein sagen, du wirst einfach mitgenommen...

hey, das ist so bei normaler wehrpflicht... zack, an der grenze wirst aufgegabelt und landest in der nächsten kaserne... zu friedenszeiten... während dem krieg ist die militärpolizei überall, wirst auf schritt und tritt kontrolliert wenn wie jemand ausschaust, der im wehrpflichtigen alter ist... studierende aus der hercegovina und bosnien wurden an den unis eingesammelt und in büssen nach bosnien verfrachtet... darum gabs dann auch die "studentska bojna" und so... oder ganze bataillone, die nur aus deserteuren und drückebergern bestand... so funktioniert das halt...

bata, ich kann da nicht mit reden.
für mich waren schon die drei tage musterung in zagreb schlimm.
eingesperrt in einer kaserne umgeben von stacheldraht.
es war kein krieg.
man, im nahinein gesehen war ich ja wie in einem hotel.
und ich beklag mich auch auch noch.

wie schlimm es bei dir war, werde ich niemals ermessen können.
 
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