K
kenozoik
Guest
Ich rede nicht von Zivilcourage; ich rede davon, Geschehenes nicht achselzuckend entgegen zu treten mit dem Einwand "Ja mei, hamma nix von mitbekommen". Allein an dieser Aussage stosse ich mich.
Und ich zeige auch nicht mit dem Finger auf die dt. Bevölkerung dieser Zeit. Ich halte lediglich fest, dass es eine Bullshit-Behauptung ist, wenn man sagen will, dass ein Großteil der Bevölkerung von nichts wusste, und -hätten sie es doch gewusst- sicher nicht so weit kommen lassen hätten. Die Menschen damals -nicht wenige von ihnen- haben klipp und klar nicht gehandelt, auch wenn sie hätten handeln können. Das ist kein Fingerzeig, das ist eine Feststellung. Und Geschichte ist vor allem deshalb wichtig, weil man aus ihr lernen kann. Oder zumindest sollte.
Klar; im Nachhinein ist es einfach zu sagen, man hätte vieles anders oder besser machen können. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass Dinge geschehen sind. Und das man daraus lernt und Schlüsse zieht.
Deutschland hat sich heute -als Volk und als Staat- bezüglich des 2. WK´s nichts mehr vor zu werfen. Jedoch hat das Land gelernt und sich weiter entwickelt. Neue Fehler (teilweise aus alten Mustern entstanden -nicht zwingend jene Muster des NS) werden gemacht, nicht nur von Deutschland, sondern überall auf der Welt. Und morgen wird man auch daraus wieder lernen.
So läufts nun mal im Lauf der Dinge.
wenn du meinst die menschheit wird lernen, dann wohnst du auf dem falschen planeten wir sind idioten, egal wie sehr wir intellektuell voran schreiten... wenn jemand mit dem säbel rasselt, dann werden wir wieder zu tieren... schlimmer noch als tiere...
du magst recht haben, es sind dinge damals passiert und es ist schon ok, wenn man darüber spricht... ich sage auch, vieles hätte man zumindest ahnen können, aber die leute haben sich vielleicht schlichtweg keine gedanken darüber gemacht, hatten andere prioritäten (jeder ist sich selbst am nähsten, vor allem in ausnahmesituationen)... bei auseindandersetzungen, kriegen, streitereien gehen immer alle parteien von der annahme aus, sie seien im recht (oder zumindest überwiegend)... wenn man das von diesem standpunkt aus betrachtet, dann sind alle schlechten episoden und geschehnisse die seine "partei" betreffen während eines konflikts kolletarlschäden, notwenige übel... und wenn man dann ihm nachhinein (nach der niederlage) mit dem ganzen ausmass konfrontiert wird setzt entweder eine katharsis ein oder man fängt an zu leugnen, weil man so verseucht von propaganda ist, das man es schlichtweg nicht glauben kann...
vielleicht betrachte ich das zu objektiv...