Bei aller Liebe zu Deutschland, dem Deutschland, das es heute ist, aber damals -und da verwett ich meinen Prachthintern drauf- werden die wenigsten aus der Bevölkerung tatsächlich ahnungslos gewesen sein. Unterstützung durch stillschweigendes Abnicken ist und bleibt weiterhin Unterstützung. Das Regime um Hitler wurde nicht durch die brüllenden, die Regime-Treuen gestärkt. Es waren vor allem die vielen vielen braven Bürger, die sich durch Hitler ein besseres Leben erhofften, judenfrei -versteht sich- und die nur allzu gerne hin hörten, wenn da jemand von "Herrenrasse" sprach und dabei eben jenen kleinen Bürger ansprach.
Lieber Indi, auch ohne jegliche Medien wird irgendwann jeder in Deutschland mitbekommen haben, was da vor sich ging. Was man hätte tun können? Nun ja, es gibt -zum Glück!- einige Beispiele, wie und was man hätte tun können und sollen, um menschlich nicht zu versagen. Schindler ist ein berühmtes Beispiel. Und wenn ich das Argument höre "Wir Soldaten, wir wurden gezwungen. Es hieß, entweder das, oder wir wären Deserteure", dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Man hat immer eine Wahl im Leben. Und wenn es die ist, die Waffe weg zu werfen und zu fliehen. Oder eben die Konsequenzen zu tragen für ein richtiges Handeln.
Aber stillschweigend billigen, wie hundert-tausende Unschuldige getötet wurden ... dafür gibt es keine Ausreden, keine Entschuldigungen. Das war menschlich ganz tief von einem Volk, welches sich im Laufe der letzten Jahrzehnte dessen bewusst geworden ist und noch heute versucht, dieses Manko aus vergangenen Zeiten zu rehabilitieren.