[h=3]Operationen in Griechenland[/h]
Die in Bulgarien stationierte deutsche 12. Armee unter
Generalfeldmarschall Wilhelm List überschritt am 6. April 1941 die Grenze nach Griechenland. Dabei kam ihnen der Umstand zugute, dass die Infrastruktur des Hafens
Piräus am 7. April bei einem Luftangriff durch einen Zufallstreffer auf einem Munitionsschiff schwer beschädigt wurde und die britischen Truppen daraufhin Nachschubprobleme bekamen. Am 9. April durchbrach ein Wehrmachtskorps mit starker fliegerischer Unterstützung durch
Sturzkampfflugzeuge die Gebirgsbefestigungen der
Metaxas-Linie bei dem Fort Roupel im Tal des
Strymonas. Am gleichen Tag erreichten deutsche Panzerverbände
Thessaloniki und besetzten die Stadt, die somit eingeschlossene griechische 2. Armee kapitulierte daraufhin.
Frontlinien am 15. April
Gleichzeitig rückten deutsche Verbände nach der Einnahme der
Vardarska banovina im heutigen
Mazedonien entlang des
Vardar-Tals (Axios) sowie auf der Ebene
Florina-
Bitola (Monastir) nach Griechenland vor und trafen dabei auf die Westflanke der von gemischten britischen und Commonwealth-Verbänden unter dem Befehl von General
Henry M. Wilson („W Force“) gehaltenen
Aliakmonas-Linie. Am 11. April 1941 eroberten deutsche Verbände, darunter auch die
SS-Division Leibstandarte Adolf Hitler, den Klidi-Pass südöstlich von Florina sowie am 14. April
Kozani. Das gegnerische Expeditionskorps zog sich hierauf hinter den Aliakmonas sowie im Osten nach
Platamon am Fuße des
Olymp zurück. Am 16. April gab General Wilson dem griechischen Oberbefehlshaber
Alexandros Papagos seine Entscheidung bekannt, die Aliakmonas-Linie aufzugeben und bei den
Thermopylen eine neue Verteidigungsstellung aufzubauen. Parallel begannen Vorbereitungen für die Evakuierung der alliierten Truppen. Dadurch wurde den deutschen Truppen der Weg über das
Pindos-Gebirge nach Epirus freigegeben.
Am 16. April versperrten Wehrmachtsverbände der sich von der Epirus-Front zurückziehenden griechischen 1. Armee den Rückzugsweg durch den Katarra-Pass bei
Metsovo. Die vom Gebirgsmassiv eingeschlossenen griechischen Truppen wurden nun von den Achsenmächten im Westen und Osten bedrängt. Am 18. April beging Ministerpräsident
Alexandros Koryzis in Athen Selbstmord, die neue Regierung bildete
Emmanouil Tsouderos. Am 20. April entband General
Georgios Tsolakoglou in Absprache mit anderen Offizieren den Befehlshaber der Epirus-Armee
Ioannis Pitsikas seines Kommandos und präsentierte anschließend SS-Obergruppenführer
Josef Dietrich die Kapitulation. Dies erfolgte gegen den ausdrücklichen Befehl des Oberkommandierenden der griechischen Armee General
Alexandros Papagos. Nach Protesten der Italiener, welche ihre kämpferische Leistung zu wenig beachtet sahen, wurde am Folgetag eine zweite Kapitulation in Anwesenheit italienischer Offiziere in
Ioannina sowie am 23. April in Thessaloniki eine dritte, offizielle Kapitulation Griechenlands gegenüber Deutschland und Italien vollzogen. Am gleichen Tag schiffte sich König
Georg II. mit seiner Regierung nach
Kreta ein.
Balkanfeldzug (1941)