[h=3]Ablehnung des IStGH[/h] Härtester Gegner des IStGH sind die
Vereinigten Staaten. Die
US-Regierung hat im Jahr 2000 das Statut des IStGH unterzeichnet, aber noch im selben Jahr die völkerrechtlich unübliche, jedoch zulässige Rücknahme der Unterzeichnung erklärt. Bill Clinton erklärte dazu, dass er das Rom-Statut nicht ratifizieren wollte, solange den Vereinigten Staaten keine ausreichende Möglichkeit geboten wird, den Internationalen Strafgerichtshof und dessen Funktionsweise über einen längeren Zeitraum zu überprüfen.[SUP]
[42][/SUP] Durch den Abschluss
bilateraler Verträge mit IStGH-Vertragsparteien und anderen Staaten versuchen die USA, eine Überstellung von US-Staatsangehörigen an den IStGH vorsorglich auszuschließen. 2002 wurde der
American Service-Members’ Protection Act rechtskräftig, der den
US-Präsidenten implizit dazu ermächtigt, eine militärische Befreiung von US-Staatsbürgern vorzunehmen, die sich in Den Haag vor dem IStGH verantworten müssten. Eine Zusammenarbeit mit dem Gericht wird US-Behörden verboten. Zudem kann allen Staaten, die nicht Mitglied der
NATO sind und das Statut ratifizieren, die US-
Militärhilfe gestrichen werden.
Weitere Staaten, die das Rom-Statut nicht ratifiziert haben, sind die
Volksrepublik China,
Indien,
Irak,
Iran,
Israel,
Kuba,
Nordkorea,
Pakistan,
Russland,
Syrien,
Saudi-Arabien,
Sudan und die
Türkei.
Tschechien, das sich lange gegen eine Ratifizierung gesträubt hatte, führte diese im Vorfeld ihrer
EU-Ratspräsidentschaft im Oktober 2008 durch.[SUP]
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