Das sehe ich nicht ganz so!!!
Fakt ist die Arvaniten sind ab dem 12 Jahrundert in Grichenland eingewandert somit haben sie alb. Wurzeln.
Wie du schon richtig erwähnt hast stellt sich die Frage wieso sie an der Seite der Grichen gekämpft haben gegen die Osmanen die auch alb. muslimische Soltaten in ihren Reihen hatten???
Damals am Balkan waren die muslime dasFeindbild Nummer eins am Balkan die Osmanen sowie als Besatzer die Albaner und Bosnier als übergelaufene Verräter.
So dass das wichtigst Indentifikationsmerkmal die Religion wurde kurz gesagt Religion war wichtiger als die Ehtnie.
Das ist meiner Meinung nach der Grund warum die Arvaniten die ja keine Muslime wRen an der Seite der Grichen gekämpft haben .
Aber zur Zeit der Revolution konnten die aller wenigsten Arvaniten grichisch.
Also wenn du mich fragst waren Arvaniten in erster Linie ortodohxe Christen und dann waren sie erst Albaner.
Dannach als die Ehtnien im Laufe der Zeit wichtiger wurden als die Religion wurden die Arvaniten assimiliert, auch auf Druck der Grichen mit der Begründung es sei die Sprache der muslimischen Albaner .
Heute sind die meisten von ihnen fast zur gänze assimiliert.
Nur noch wenige können den arvanitischen Dialekt .
Ein Freund von mir ist mir einer Frau aus Grichenland verheiratet die einen Arvanit als Vater hat .
Wir haben uns mal über dieses Thema unterhalten und ich fragte sich als was sich ihr Vater nun sieht Als Albaner oder als Griche ?
Sie antwortete als keines von beiden er sieht sich als Arvanite !
Sie hat mir erzählt bis zu seinem 20 Lebensjahr konnte ihr Vater kein Grichisch.
Erst ab den frühen 70ern begann die grichische Sprache die Überhand zu gewinnen bei den Arvaniten trotzdem gibt es heute noch einige die sich als albanischstämmig sehen und auch so fühlen !
Es bleibt aber noch die offene Frage, warum sie kulturell Albaner waren. Da sie geographisch lange Zeit weder von Albanern, noch von Griechen getrennt waren, muessten sie eigentlich beide Kulturen angenommen haben.
Ein weiterer Punkt: Der Unabhaengigkeitskrieg war ein Krieg der wegen des erwachten Nationalbewusstseins gefuehrt wurde. Es war kein Kreuzzug. Die Serben, Rumaenen (...) haben alle zusammen auf Seiten der Griechen gegen die osmanischen Herren gekaempft - und dennoch auf eigenen Rechnung, fuer den eigenen Nationalstaat.
Dort wo, es ein starkes nationales Bewusstsein/eigene Ethnien gab entstanden auch entsprechende neue Staaten.
Ginge es nur nach der Religion, haetten die Serben, Bulgaren, Griechen, Rumaenen (...) problemlos einen Staat bilden koennen (darauf hat ja der Zar hingearbeitet...). Haben sie nicht.
Die Arvaniten (zumindest ein grosser Teil der Arvaniten) scheinen sich damals schon als Griechen gesehen zu haben. Und der Grossteil duerfte mit einem griechischen Staat kein Problem gehabt haben - sonst haette es Unruhen gegeben.
Was aber wahrscheinlich ist, ist folgendes: Nach 100Jahren im Gr. Staat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass viele der Arvaniten sich als Griechen sahen.
"Gemeinsam bluten/leiden" und "gemeinsam siegen" erhoeht das Zusammengehoerigkeitsgefuehl (hat ja auch andernort - z.B. in DE nur so geklappt), und nebeneinander leben sorgt fuer mehr Gemeinsamkeiten (je laenger das dauert, desto aehnlicher werden sich auch die unterschiedlichsten Voelker... und mal ehrlich sooooo gealtig gross sind die kulturellen Unterschiede zwischen den Griechen und euch ja nicht gewesen...).
Zur Sprache: Es gibt/gab in GR eine Vielzahl von "Sprachen". Diese sterben seit einem Jahrhundert mit fortschreitender Urbanisierung (zeitgleich) aus (in der Stadt versteht keiner den Kauderwelsch, den du in deinem Dorf sprichst). Das gilt nicht nur fuer das arvanitische, sondern auch fuer alle anderen Akzente.
Die Regierung in Athen tut nichts um dem entgegen zu wirken, v.a. deshalb, weil es die gar nicht interessiert. Zudem wurden/(eingeschraenkt auch heute noch ) werden Albaner in GR eher als "Trottel" betrachtet - das Ansehen eines alb. Woerter enthaltenden Dialektes
Ein weitere Punkt zu den "Sprachen": Eine Bekannte hat mir erzaehlt, dass ihre Ururgrosseltern (vielleicht auch ein "Ur" weniger, genau weiss ichs nicht mehr), ihre 3 von 4 Soehne auf unterschiedliche Schulen schickten (1einen auf eine Bulgarische, einen auf die "Tuerkische" und einen auf die Griechische, wenn ich mich recht entsinne) um 3 in jeder Region (je nachdem wer sie gerade kontrollierte) die passenden Papiere parat zu haben (Haendler).
Dennoch waren sie (dem Selbstverstaendnis und der Kultur nach) Griechen.
Ein weitere Punkt ist der, dass viele Griechen die Sprache ihrer Mitmenschen sprechen (einige regionale Akzente sind deutlich mit allerlei Lehnwoerter der Nachbarvoelker durchsetzt) - ich kenne viele in DE geborene, die kaum griechisch reden koennen (also nur Deutsch sprechen), die aber toedlich beleidigt waeren, wenn man sie als Deutsche bezeichnet (und sich in Art und Gebaren auch problemlos als Nicht-Deutsche identifizieren lassen).
Selbst unter denen, die noch Griechisch koennen, finden sich bisweilen einige Lehnwoerter. Schon jetzt merkt ein Gr-Grieche schnell, ob ein andere Grieche in DE
geboren wurde... Das wird sich eher noch verstaerken.
Kurz: Die Sprache der Arvanites duerfte schon vor dem Unabhaengigkeitskrieg derart viel aus dem Griechischen uebernommen haben, dass sie (unabhaengig von der Herkunft) problemlos auch als griechischer Dialekt durchgehen koennte...
Insofern ist die Sprache allein(!), erstmal kein Gegenargument.
Und auch ich habe dort hin und wieder "Arvanites" getroffen, diese hielten sich selbst aber so gar nicht fuer Albaner. (Gibt es vielleicht verschiedene (eher griechische und eher albanische, oder so?) Arvaniten? - das wuerde unsere unterschiedlichen Beobachtungen erklaeren.)
Zudem heiraten die Griechen (Arv. dazugenommen) querbeet, und eher nicht nach Region. "reine" Regionale Abstammung ist extrem selten (und mir noch nie begegnet...).
Und eine gezielte Assimilationspolitik von Seiten des Gr-Staates ist mir ehrlich gesagt nicht bekannt - wann soll das denn geschehen sein/wer soll das durchgefuehrt haben? Die paar Diktatoren duerften wohl zu hohl gewesen sein, um ein derart Langwieriges Ziel erreichen zu koennen...
Die Arvantien, die Ponten, die Kleinasiaten, Die Russl-Ponten(offenbar andere Ponten), die Vlachen, die Thraker, die Dopii (Eingeb.) (...) alle verlieren und vergessen sie ihre Akzente - gleich schnell (siehe Verstaedterung).
Im Ausland (z.B. hier) vergessen die ihre lokalen Akzente sogar noch schneller als in GR. Zudem sind die Auslandsgriechen (egal ob Arvanite, Kleinasiate oder sonstwer) die heftigsten Nationalisten und fast 100%tig pro-Griechisch (mit deutlich Historienfixierung und Romantisierungs/Idealisierungstendenz was die Antike angeht).
Mein Fazit: Ich glaube nicht, dass man ueber die Arvaniten eindeutig sagen kann, dass sie entweder Albaner oder Griechen waren. Ich schaetze sie eher (unabhaengig vom Start) als eine Art Mischvolk ein, dass sich sehr lange Zeit nicht als eigene Ethnie gesehen haben duerfte.
Weiterhin konnte ich keine Anzeichen von staatlicher Assimilierungspolitik erkennen. Die Assimilierung duerfte wohl eher nach und nach mit der Zeit erfolgt sein (100 Jahre sind problemlos ausreichend), und mehr damit zu tun haben, dass die albanische Kultur in der griechischen Bevoelkerung lange Zeit sehr wenig Ansehen genossen haben duerfte...