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Die Manioten.

Gibt es bei den Griechen sowas wie Blutrache? Bei den Albanern war bis vor 30 Jahren überall Present, in Kosovo, in MOntenegro, in Albanien und Mazedonien, heute nur noch im Norden Albaniens und einigen abgelegenen Dörfer im Süden und Mittelalbnien wo das kommunisischtie Regime nicht ganz eingreifen konnte und so die archaische Formen erhalten blieben.



Ja stimmt im Süden auch und MIttel aber nicht so wie im Norden aber der Kanun erxistiert nur im Norden
 
Der Konon existiert nur dort, wo Albaner leben, in Gegenden, wo es keine Albaner gibt, existiert auch kein Kanan.
So ist leicht zu erkennen, wer kein Kinin braucht, also kein Albaner ist.


Die Nordalbaner leben in den dörfern leben meistens nach dem kanun sonst in albanien nicht mehr und blutrache gibt meisten nur dort in süden auch aber nicht so viel... und jetzt willst du mir sagen ich bin kein albaner ? LÄCHERLICH! ich weiss worauf du hinaus willst
 
Mani – der “harte” Süden
Siehe auch folgende Seiten: Mani – Vathia und Vathia-Gästehäuser



Wer über den harten und sonnenverbrannten Süden des Peloponnes schreibt, sollte nicht mit einem heiteren Frühlingsbild und blühender Natur beginnen. Aber schön ist es doch …! Na gut, zweiter Versuch, vielleicht kommt das Gefühl für Härte so besser rüber:



Mani, klerikaler Recyclingbau aus dem Mittelalter …

Die Mani ist “der Mittelfinger” im Süden der Peloponnes. Das Südende (Kap Matapan; auch Kap Tainaron) ist nach Tarifa in Spanien der südlichste Punkt des europäischen Festlandes. Die Unzugänglichkeit des Landes (mit dem Taygetosgebirge im östlichen Rücken) machte das karge Land von je her zum Rückzugsgebiet von Flüchtlingen. Und … die vielbefahrene Schiffsroute um das Kap Matapan herum machte die Gegend sehr attraktiv für Piraten.

Immer wieder wurde von außen versucht, den Landstrich der Mani zu unterdrücken, aber Dorer, Slawen, Venezianer, Türken, sie scheiterten alle. Auch zur osmanischen Zeit hatte das Land noch viele Vorrechte. Gerade deshalb reifte besonders hier der Gedanke zur gewaltsamen Errichtung eines Nationalstaats von Griechenland am Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Befreiungsarmee griff gerne auf die (auch untereinander) hart kämpfenden Manioten zurück, was nach dem griechischen Sieg jedoch prompt zum Bürgerkrieg führte. Die Manioten hatten in erster Linie gekämpft, um von allem frei zu sein, und eine Unterordnung unter die Gesetze des aus Bayern “importierten” König Otto paßte ihnen absolut nicht. Die Regierung des neuen Königs scheiterte dreimal beim Versuch, die Mani gewaltsam zu unterwerfen, zuletzt mit einer Truppe von 6.000 Soldaten.



Petros Mavromichalis, Petrobey (1765-1848), der maniotische Führer im Befreiungskrieg

Der erste griechische Ministerpräsident, Joannis Kapodistria, ein ehemaliger Beamter des zaristischen Rußlands, verfolgte die gesamte unberechenbare Familie des Maniotenführers mit besonderem Eifer. Nachdem Kapodistria sogar den Mavromichalis-Clan-Chef Petrobey ins Gefängnis gebracht hatte, wurde er von dessen Söhnen Konstantinos und Georgios Mavromichalis am 09.10.1831 in Navplio ermordet.

1833 beschloß die Regierung des Königs, alle “Wehrtürme” auf dem gesamten unruhigen Peloponnes zu zerstören, besonders, um den Widerstand der Anarchisten zu brechen. Dummerweise wurde dabei vergessen, daß in der Mani ausschließlich in Wehrtürmen gewohnt wurde. Ehe die Manioten solche Massen-Obdachlosigkeit und Verelendung hinnahmen, schlugen sie in kurzer Zeit dreimal die Truppen Ottos mit verzweifelter Entschlossenheit zurück. Erst der folgende Versuch, die Rebellen mit besonderen Vergünstigungen zu kaufen und ihnen lokale Regierungsaufgaben (inklusive einer Mani-Miliz) zu übertragen, brach langsam den Widerstand gegen die neue Regierung.

Die Konkurrenz um die neugewonnenen Rechte förderte wiederum die seit Generationen gepflegten Familienfeindlichkeiten der Manioten untereinander … und so mancher in mittelalterlicher Wut ausartende Familienstreit mußte im Laufe des 19. Jahrhunderts noch mit dem Militär beendet werden …

Im Jahr 1805 bewegte sich der englische Oberst William Martin Leake (“Travels in the Morea”) mit äußerster Vorsicht im Land. (Nicht nur, weil er für das Britische Imperium im Osmanischen Staat spionierte …) Das Dorf Vathia konnte er nicht betreten. Er berichtet über die Ritualisierung der Familienkämpfe, die in der Regel mit Waffenstillständen für Saat- und Ernte-Zeiten und zum Widerstand gegen äußerliche Eindringlinge unterbrochen wurden, was er amüsant findet.



Kardamili, Zeichnung von Otto Magnus von Stackelberg, 1834

Die alten Wohntürme, die byzantinische Kirchen mit ihren Fresken und die umfangreichen Höhlen sind heute noch eine Attraktion für die (recht wenigen) Touristen in dieser Gegend. Das winzige Porto Kagio im Süden ist ein beliebter Haltepunkt für den privaten Yachtverkehr.

NACHTRAG: Vielleicht noch ein schneller Blick auf ein renoviertes, traditionelles Familienhaus in der Nähe von Stoupa, das kürzlich zum Verkauf stand (Greek properties for sale - The O' Connor Real Estate in Greece). Das ist zwar schon in Messenien, aber die Bauweise stimmt. (Ich hoffe, ich entschädige mein dortiges Fotoklauen mit dem Hinweis auf die Netzadresse des Immobilienhändlers! Ja, er hat noch mehr Häuser dort …!) Das Haus hätte ich sehr gerne genommen, wenn ich das Geld hätte, das heute für Häuser auf dem Land in Griechenland verlangt wird …
 
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