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DIE OSMANEN - Aufstieg und Niedergang eines Weltreiches

Das Osmanische Reich ist unter gegangen wie jedes Imperium.
 
Gökhan Aydınoğlu;3663798 schrieb:
Ich hab einen Türkischen Pass, meinst du wirklich das die ethnie in diesen Zeiten eine rolle spielte ? sie sahen sich als Osmanen und somit auch als Türken mag sein nicht alle aber schon einige....
Nein die Albaner waren neben den türkischstämmigen die 2 größte anzahl.

Sicher hat die Ethnie auch eine Rolle gespielt. So ist wissenschaftlich bewiesen, dass bspw. bei den Albanern ein Nationalbewusstsein schon im 14/15 entstanden ist. Das beweist auch die Liga von Lezha 1444, in der sich albanische Fürsten sich zusammenschloßen, um gegen die Invasion des osmanischen Reiches gemeinsam zu kämpfen. Sie war sogar bis zur Eroberung der albanischen Gebiete, fast wie eine gemeinsame Regierung der Fürsten, in der alle albanischen Fürsten gleichberetichgt waren und eine gemeinsame Kasse für die Kosten der Soldaten und alle mit den in Kampf in Zusammenhang stehenden Kosten zu tragen. Die Ethnie war damals zwar nicht wie im heutigen Sinne ausgeprägt, also nicht nationalsitsich ausgeprägt, würde ich sagen, eine klares Bewusstsein über die gemeinsame Linie hatte man schon.

Bei den Jungtürken waren auch viele Albaner dabei die eine sehr wichtige Rolle gespielt haben wie Ismail Kemal Bey ( Ismail Qemajli ) und selbst Enver Pasha war halb Albaner ..

Nun ja, um zu wissen, wieso Ismail Qelam Bey und andere albanische Intellektuele an der jungtürkischen Bewegung teilnahmen, sollte man auch die genauen Hintergründe der sowohl Jungtürkischen als auch der albanischen Bewegung kennen. Die Jungtürken waren anfangs eine sehr schwache Gruppierung und sie brauchten die Unterstützung auch anderer Völker. So versprachen sie Albanien eine Autonomie im Rahmen des jungtürkischen Reiches, wenn sie den Jungtürken bei ihren Bemühungen an die Macht zu kommen, behilflich sind. Ismail Qemal Bey ging natürlich darauf ein, weil dies den Forderungen der Liga von Prizren von 1878 entsprach, da er wusste, dass ein unabhängiger Albanischer Staat nicht überleben konnte, da die albanischen Intellektuelen damals Angst hatten, von der Übermacht der Nachbarvölker geteilt zu werden (wie sich dann später auch als eine richtige Einschätzung erwies!). Als die Jungtürken 1908 die Macht ergriffen, gingen sie aber teilweise brutaler als ihre osmanischen Vorgänger gegen die Bestrebungen der Albaner vor, sodass 1912 nichts anderes übrig blieb, als die Unabhängigkeit Albaniens auszurufen und die Risiken auf sich zu nehmen, durch Großmächte und Nachbarvölker geteilt zu werden (wie es dann auch in der Londoner Konferez von 1913 geschah!). Man kann sagen: Die Albaner waren nicht aus Begeisterung in der Bewegung der Jungtürken, sondern aus pragmatischen und eingennützigen Gründen.
 
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Sicher hat die Ethnie auch eine Rolle gespielt. So ist wissenschaftlich bewiesen, dass bspw. bei den Albanern ein Nationalbewusstsein schon im 14/15 entstanden ist. Das beweist auch die Liga von Lezha 1444, in der sich albanische Fürsten sich zusammenschloßen, um gegen die Invasion des osmanischen Reiches gemeinsam zu kämpfen. Sie war sogar bis zur Eroberung der albanischen Gebiete, fast wie eine gemeinsame Regierung der Fürsten, in der alle albanischen Fürsten gleichberetichgt waren und eine gemeinsame Kasse für die Kosten der Soldaten und alle mit den in Kampf zusammenhängenden Kosten zu tragen. Die Ethnie war damals zwar nicht wie im heutigen Sinne ausgeprägt, also nicht nationalsitsich ausgeprägt, würde ich sagen, eine klares Bewusstsein über die gemeinsame Linie hatte man schon.


Ja, ist schon richtig was du schreibst.. es haben sich viele abgespaltet aber eben nicht alle sehr viele Albaner haben mit den Türken gegen die "Albaner" wenn du verstehst was ich meine.
 
Sicher hat die Ethnie auch eine Rolle gespielt. So ist wissenschaftlich bewiesen, dass bspw. bei den Albanern ein Nationalbewusstsein schon im 14/15 entstanden ist. Das beweist auch die Liga von Lezha 1444, in der sich albanische Fürsten sich zusammenschloßen, um gegen die Invasion des osmanischen Reiches gemeinsam zu kämpfen. Sie war sogar bis zur Eroberung der albanischen Gebiete, fast wie eine gemeinsame Regierung der Fürsten, in der alle albanischen Fürsten gleichberetichgt waren und eine gemeinsame Kasse für die Kosten der Soldaten und alle mit den in Kampf in Zusammenhang stehenden Kosten zu tragen. Die Ethnie war damals zwar nicht wie im heutigen Sinne ausgeprägt, also nicht nationalsitsich ausgeprägt, würde ich sagen, eine klares Bewusstsein über die gemeinsame Linie hatte man schon.

Es stimmt, auch bei anderen Völkern ist ein sehr frühes "proto-nationales" Bewusstsein im 15. Jahrhundert beispielsweise entstanden, doch ob man dies mit dem heutigen vergleichen kann? Ich denke nicht, zu mal es ja hierbei auch um mächtige Fürsten geht, ich glaube dem albanischen oder dem türkischen Bauern hat es nicht groß interessiert ob jetzt türkisch-sprachig oder albanisch-sprachig. Da war es wohl sehr viel wichtiger, das Feld zu bestellen oder sich um das Vieh zu kümmern, aber letztlich ist das nur Spekulation, da über die Denkweise des einfachen Volkes damaliger Zeiten einfach nur wenige Quellen vorhanden sind, schon allein, weil sie ja zumeist weder lesen noch schreiben konnten und höchstens nur mündlich etwas an ihre Nachfahren hinterließen.
 
Sicher hat die Ethnie auch eine Rolle gespielt. So ist wissenschaftlich bewiesen, dass bspw. bei den Albanern ein Nationalbewusstsein schon im 14/15 entstanden ist. Das beweist auch die Liga von Lezha 1444, in der sich albanische Fürsten sich zusammenschloßen, um gegen die Invasion des osmanischen Reiches gemeinsam zu kämpfen. Sie war sogar bis zur Eroberung der albanischen Gebiete, fast wie eine gemeinsame Regierung der Fürsten, in der alle albanischen Fürsten gleichberetichgt waren und eine gemeinsame Kasse für die Kosten der Soldaten und alle mit den in Kampf in Zusammenhang stehenden Kosten zu tragen. Die Ethnie war damals zwar nicht wie im heutigen Sinne ausgeprägt, also nicht nationalsitsich ausgeprägt, würde ich sagen, eine klares Bewusstsein über die gemeinsame Linie hatte man schon.



Nun ja, um zu wissen, wieso Ismail Qelam Bey in der jungtürkischen Bewegung teilnahm, sollte man auch die genauen Hintergründe der sowohl Jungtürkischen als auch der albanisch Bewegung kennen. Die Jungtürken waren anfangs eine sehr schwache Gruppierung und sie brauchten die Unterstützung auch anderer Völker. So versprachen sie Albanien eine Autonomie im Rahmen des jungtürkischen Reiches, wenn sie den Jungtürken bei ihren Bemühungen behilflich sind. Ismail Qemal Bey ging natürlich darauf ein, weil dies den Forderungen der Liga von Prizren von 1878 entsprach, da er wusste, dass ein unabhängiger Albanischer Staat nicht überleben konnte, da die albanischen Intellektuelen damals Angst vor der Übermacht der Nachbarvölker geteilt zu werden (wie sich dann später auch als eine richtige Einschätzung erwies!). Als die Jungtürken 1908 die Macht ergriffen, gingen sie aber teilweise brutaler als ihre osmanischen Vorgänger gegen die Bestrebungen der Albaner vor, sodass 1912 nichts anderes übrig blieb, als die Unabhängigkeit Albaniens auszurufen und die Risiken auf sich zu nehmen, durch Großmächte und Nachbarvölker geteilt zu werden (wie es dann auch in der Londoner Konferez von 1913 geschah!). Man kann sagen: Die Albaner waren nicht aus Begeisterung in der Bewegung der Jungtürken, sondern auch pragmatischen und eingennützigen Gründen.

Das kannst du nicht so sagen , es war viel komplexer ..
Es gab doch auch unter den Albanern Streiterin und verschiedene Meinungen , manche die nur eine Autonomie wollten wie Isa Bolentini , Riza Bej Gjakova und andere wie Hasan Prishtina die ein unabhängiges Albanien wollten . Noch nie was von den Streit von denen gehört ?
Und von den Aufständen und Bewegungen 1914 in Mittelalbanien ganz zu schweigen die gegen Prinz Vidi kämpften und für das Rückkehr des osmanischen Reiches
 
Gökhan Aydınoğlu;3663847 schrieb:
Ja, ist schon richtig was du schreibst.. es haben sich viele abgespaltet aber eben nicht alle sehr viele Albaner haben mit den Türken gegen die "Albaner" wenn du verstehst was ich meine.

Ich verstehe schon was du meinst, nur muss die Ethnie nicht zwangsweise auch Zusammenhalt bedeutet haben. Auch damals, wie heute noch, haben Macht und Interessen eine Rolle gespielt. So riefen bpsw. das Haus der Shpata das osmanische Reich zur Hife, um sich gegen rivalisierende Fürsten durchzusetzen, später aber nahmen sie Teil an der Liga von Lezha und lehnten sich gegen die Türken auf. Auch war das Haus der Dukagjini einer der erbittertsten Feinde der Kastriotis bis auch sie vom osmanischen Reich sich extrem beroht fühlten, und sie anschließend der Liga von Lezha anschloßen. Nationalbewusstesin muss daher in der besagten Zeitperiode etwas anders betrachtet werden als heute.

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Das kannst du nicht so sagen , es war viel komplexer ..
Es gab doch auch unter den Albanern Streiterin und verschiedene Meinungen , manche die nur eine Autonomie wollten wie Isa Bolentini , Riza Bej Gjakova und andere wie Hasan Prishtina die ein unabhängiges Albanien wollten . Noch nie was von den Streit von denen gehört ?
Und von den Aufständen und Bewegungen 1914 in Mittelalbanien ganz zu schweigen die gegen Prinz Vidi kämpften und für das Rückkehr des osmanischen Reiches

Natürlich können wir jetzt nicht alle Macht- und Interessengruppen hier durchleuchten und ihre Ziele und Motive austragen. Mir ging es darum, die Ziele der Albaner, die an der Jungtürkischen Bewegung teilnahmen, zu erklären, da du das angsprochen hast. Wie die Albaner zueinander standen, ist eine andere Sache, die hier im Thread "osmanisches Reich" nichts zu suchen hat; zumal diese Streitereien nach dem Abzug des osmanischen Reiches aus Albanien stattfanden und eher persönlichen als nationalen Charakter hatten.
 
Das Osmanische Reich war ein Türkisches Reich. Wer was anderes behauptet, hat kein Plan von Geschichte. Ist das selbe auch mit dem Byzantinischen Reich. Klar waren beide Konstrukte multiethnische Reiche, dennoch hatten beide Imperien einen gewissen Kern der türkisch und griechisch war. Denn wenns danach geht, wär auch das British Empire kein wirkliches Britisches Reich, sondern ein multi kulti Reich gewesen
 
Das Osmanische Reich war ein Türkisches Reich. Wer was anderes behauptet, hat kein Plan von Geschichte. Ist das selbe auch mit dem Byzantinischen Reich. Klar waren beide Konstrukte multiethnische Reiche, dennoch hatten beide Imperien einen gewissen Kern der türkisch und griechisch war. Denn wenns danach geht, wär auch das British Empire kein wirkliches Britisches Reich, sondern ein multi kulti Reich gewesen

Da bin ich anderer Meinung, ohne die zentrale Rolle eines türkischen Elementes verneinen zu wollen. Wie gesagt, in seinem Höhepunkt war das O.R. in dem Sinne türkisch, dass die Dynastie türkisches Ursprungs war und die Amtssprache auf türkisch basiert war. Ob das Reich sich als türkisch gesehen hat, ist diskutabel. Türken waren darin kein Staatsvolk, und es gab kein türkisches Herzland, das über die anderen Gebieten dominiert hat. Der türkische Nationalismus ist dann erst gegen das Ende des Reiches aufgetaucht. British Empire war dagegen von einem britischen (quasi-)Nationalstaat gegründet, die Briten waren darin ein Staatsvolk, und zwischen GB und Überseegebiete gab es eine Beziehung zwischen Herzland und Kolonie.
 
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