Heraclius
Βασιλεύς &
Weil Makedonien kein Staat war sondern nur eine geographische Region und somit nicht am Krieg beteiligt war, soweit logisch oder?
Schau dir doch mal die Delegationen an: Bulgarien, Serbien, Griechenland, Montenegro.
Wo sind die Türken, Vlahen, Albaner und alle anderen Ethnien, wieso hatten sie keine Delegation?
Die Türken zumindest hatten damals sehr wohl einen eigenen Staat. Die Frage mit Radew hast du abgesehen davon aber noch offen gelassen. Soweit ich informiert bin brachte der Frieden von Bukarest vor allem den Serben und den Griechen Vorteile, respektive Gebietsgewinne. Anlässlich des Friedens von San Stefano 1878 hatten die Bulgaren nämlich schon einen großbulgarischen Staat mit Zugang zur Ägäis erreicht, wenn auch noch unter Oberhoheit der Osmanen. Was dann aber kurz darauf in Berlin wieder teilweise revidiert wurde.
Karte Bulgariens nach 1878:
File:FronterasDeBulgariaSegúnSanStefanoYBerlín1878.svg - Wikimedia Commons
Meine persönliche Vermutung ist, dass bis zur Integration Vardars in die SHS-Monarchie ein von den Bulgaren gesondertes Bewusstsein bei der slawischen Bevölkerung Mazedoniens so noch nicht bestand. Gesondertes Bewusstsein, was der "jugoslawischen Idee" in Hinblick auf die Abtrennung dieser Gebiete von Bulgarien natürlich entgegenkam. Weshalb dieses von jugoslawischer Seite gefördert wurde.
Makedonische Frage
Die ungelöste Makedonische Frage zog einen starken Flüchtlingsstrom aus Makedonien (makedonische Bulgaren, bulg. македонски българи[16]) mit sich. Die makedonischen Flüchtlinge organisierten sich mit den thrakischen Bulgaren. Vor allem etablierten sich jedoch die Emigranten aus Makedonien, wie Andrei Ljaptschew (Ministerpräsident Bulgariens von 1926 bis 1931), Simeon Radew (Diplomat) und Ilija Georgow, bald als eine bedeutende politische Kraft, die in den 1920er-Jahren auch über eine eigene parlamentarische Gruppe verfügte und zeitweise als „Staat im Staate“ angesehen wurde,[17] wodurch ein ständiger Druck auf die politischen Kreise des Landes ausgeübt wurde, sich mit der makedonischen Thematik zu beschäftigen.
Die zunächst nur politisch agierenden Flüchtlingsorganisationen bekamen einen militanten Flügel, die Komitadschi, der in den nicht im bulgarischen Staat eingeschlossenen Gebieten militärische Aktionen unternahm, Aufstände, unter anderem 1878 den Kresna-Raslog-Aufstand, 1902 den Gorna-Dschumaja-Aufstand sowie 1903 den Ilinden-Preobraschenie-Aufstand organisierten und durchführten. Dies trug zur zusätzlichen Radikalisierung der Politik, dem Streben nach der Verwirklichung der Idee des bulgarischen Staates in den Grenzen von San Stefano bei. Der bulgarische Staat versuchte je nach außenpolitischer Lage, diese zu unterstützen oder zu verbieten. Der Versuch, durch eine staatlich kontrollierte Organisation die Aktionen zumindest zu beeinflussen, misslang. Die radikalisierten Flüchtlingsorganisationen (wie die Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation und das Oberste Makedonien-Adrianopel Komitee) versuchten ihrerseits die bulgarische Politik zu beeinflussen, in dem sie Schlägergruppen aufstellten, Morddrohungen verschickten und Todesurteile vollstreckten, wie etwa an Stefan Stambolow, um bestimmte politische Entscheidungen im Bezug auf Makedonien durchzusetzen.[18]
In dem neuen Staat formte sich erst langsam ein kollektives Nationalgefühl aus. Er war von Anfang an mit schweren Hypotheken belastet: Die makedonische Emigration im Land bildete dauerhaft ein Unruhepotenzial. Die im San Stefano vorgesehenen Grenzen wurden von den bulgarischen Eliten als legitimer Rahmen eines bulgarischen Nationalstaates gesehen und der Bevölkerung als fester Bestandteil der nationalen Identität vermittelt.[14]
Auch in der Außenpolitik Sofias blieb ein zentraler Punkt das Streben nach einem Bulgarien in den Grenzen von San Stefano, was die Angliederung von Makedonien, Thrakiens und Ostrumeliens, die 1885 erfolgte, miteinschloss.
Geschichte Bulgariens
Heraclius