Schiptar schrieb:
Tja, für England war wohl die Beherrschung der Weltmeere wichtiger als direkte Macht auf dem Kontinent, aufgrund dieses mythisch-geographischen Selbstverständnisses als Inselvolk, das mit den Leuten auf dem Kontinent nichts zu tun habe.
Außerdem ist aufgrund der großen historischen Eroberungen bzw. Mischungen zwischen keltischen Briten, westgermanischen Angelsachsen, skandinavischen Dänen und romanisierten Normannen einfach eine größere Distanz zu ethno-nationalistischen Abstammungsmythen natürlich, auch wenn sich bei nationalistischen englischen Dumpfbacken ebenfalls eine gewisse Verengung auf die (Angel-)Sachsen als die direkten Vorfahren antreffen läßt...
Soweit ich das mitbekomme, sind in England heutzutage so Gentests populär, die das Y-Chromosom untersuchen und feststellen sollen, von wem die Bevölkerung abstammt. Hab mal vor längerer Zeit in der Zeitung gelesen, dass in der englischen Presse ein Artikel mit dem Titel "Wie deutsch sind wir?" erschien, der so eine Studie populär aufarbeitete. Habe noch in Erinnerung, dass das Ergebnis regional ziemlich unterschiedlich ausfiel, auch wenn die männliche Bevölkerung schon recht sächsisch sein soll. Ich weiß zwar nicht, wie aussagekräftig oder anfechtbar sowas ist, aber eine Theorie geht davon aus, dass die Sachsen (und Friesen und Angeln und ein paar Franken und bla) zwar nicht sooo zahlreich waren, sich aber recht rücksichtslos die einheimischen Frauen schnappten. Daher auch "Hengist" und "Horsa".