Mastakilla
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Was man aber hätte ändern können, ohne den ganzen Krieg und ohne Zerfall etc, sondern mit Reformen. Aber das kapieren Idioten nicht und zwar, weil sie es nicht kapieren wollen, um ihren zurückgebliebenen Nationalstolz lobzupreisenWie immer viele große Worte, keine leichte Kost. 2 Dinge nur als Anmerkung:
Die Yugo-Nostalgija samt Tito-Revival ist viel unpolitischer, als es scheint. Wir alle wissen ja, daß früher alles besser war (und das war schon immer so und am besten war es bei Adam und Eva im Paradies). Zu Titos Zeiten erlebte Jugoslawien einen wirtschaftlichen Aufschwung (wenn auch zum großen Teil kreditfinanziert, aber das hat die Bevölkerung ja nicht so gemerkt) und es ging "voran". Man hatte Arbeit, ein Häuschen, vielleicht ein kleines Auto und lebte einigermaßen gut zusammen. Es war bescheiden, aber ganz gemütlich, wenn man nicht aufbegehrte. Dann kam die Krise, der Zerfall, der Krieg. Tausende sind tot, verkrüppelt und/ oder traumatisiert, das mühsam erbaute Haus war ein rauchender Trümmerhaufen und ehemalige Nachbarn sind zu Feinden geworden. Man muß nicht Kommunist oder Titoist sein, um zu der Ansicht zu gelangen, daß es früher besser war, auch wenn damals vieles gar nicht sooo toll gewesen ist.
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Und das ist genau der entscheidende Punkt, was hilft mir der Nationalstolz, wenn ich Hunger habe? Was helfen mir die neuen Krichen/Moscheen? Fällt das Brot vom Himmel, oder wächst das Geld an den Bäumen?Wer in den 70er und 80er Jahren im Ausland geackert hat um in seinem Urlaub ein Häuschen fürs Alter zu bauen und jetzt mit leeren Händen dasteht ist zu Recht verbittert, da nützt ihm die nationale Selbstbestimmung auch nichts
Nein, der kluge Balkaner braucht noch mehr Fahnen, Moscheen und Krichen und vor allem KREDITE, die er nie zurückzahlen wird
Ganz genau, aber das Problem am Balkan ist, dass er von den anderen und von seinen Führungsschichten so gehalten wird, dass er ausschließlich auf die Schnauze fällt, ein Aufstieg wird er so nie schaffen.. Und wer in meinem Alter ist und seine jungen Erwachsenenjahre im Krieg vergeudet hat, statt einen Beruf zu erlernen und eine Familie zu gründen, ist genauso ins Knie gef...t, bloß mit dem Unterschied, daß er noch vielleicht die Chance hat, etwas neues aufzubauen und das Verpaßte nachzuholen. Auch wenn es in vielen Gegenden unter den herrschenden Umständen nicht einfacher geworden ist. Das war nach dem III. Reich so und jetzt in weiten Bevölkerungsschichten in der ehemaligen DDR so und eben auch in der ehemaligen Sowjetunion. Freiheit ist eben die Möglichkeit, etwas zu machen, aber eben auch dabei auf die Schnauze zu fallen.
Schiller hat sich mal zur französischen Revolution geäußert:Im Sozialismus mangelte es an Freiheit, aber er bot Sicherheit. Viele kommen mit der neuen Welt eben einfach nicht klar.
"Nicht die Verfassung muss an den Menschen angepasst werden, sondern der Mensch an die Verfassung"
Was hilft mir die tollste Freiheit und Verfassung, wenn das Volk zu blöd ist sie anzwenden
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Deswegen muss man einen halben Schritt zurück und den Menschen Sicherheit, aber auch Freiheit gewähren, eben die goldene Mitte
Exakt, es hat sich nur eine Sache geändert, die Staaten können nun auch noch auf die Fresse fliegenDer Zerfall der UdSSR ist die größte geopolitische Katastrophe. Ja, stimmt. Mit allen ihren Unzulänglichkeiten hat die UdSSR für stabile Verhältnisse gesorgt. Ihr Zerfall hat erstens zahllose ethnische Konflikte an die Oberfläche gespült, die zum großen Teil eben auch mit Gewalt ausgetragen werden. Mir ist kein einziger Teilstaat der ehem. Sowjetunion bekannt, in dem es stabile politische und wirtschaftliche Verhältnisse gibt und wenn, dann nur aufgrund eines eklatanten Demokratiemangels. Am besten hat es allenfalls noch die baltischen Staaten erwischt.
Hast ja gesehen was mit SFRJ passiert ist, als die Sowjetunion fiel, wozu einen blockfreien Staat, wenn Block oder Gegenblock fehlt, der evt. eingreifen würde, falls die Gegenseite SFRJ bedrohe.Mindestens ebenso schlimm ist allerdings, daß es keine 2. Weltmacht mehr gibt, die es mit den USA aufnehmen kann. Die Amtszeit von George Bush jr. hat einen kleinen Vorgeschmack darauf gegeben, was das bedeuten kann- und es hätte durchaus auch noch schlimmer kommen können.
Also reißt man das Land ausseinander, und das wurde und wird noch immer mit diesen Unabhängigkeitserklärungen gemacht, bei Kroatien und Slowenien wars ganz einfach zu erklären, beim Kosovo ist es schon viel schwieriger und man hats trotzdem durchgezogen.
Ganz genau, wenn wir so weiter machen, werden wir ewig in diesem desolaten Zustand bleiben und die EU wird erst dann attraktiv, wenn sie auch endlich entgültig einen eigenständigen Pol bildet und keinen arschkriechenden Verband der USANicht zuletzt deshalb wird es allerhöchste Zeit, daß aus dem zerstrittenen Haufen EU die Vereinigten Staaten von Europa werden und man sich endlich zusammenrauft, denn ich sehe im Moment niemanden, der dieses Machtvakuum sonst auffüllen könnte. Da nützt uns dann auch unsere ganze nationale Selbstbestimmung nichts, weil es in einer Welt von Großmächten wie USA, Rußland, China oder Indien einfach niemanden interessiert, was ein paar Millionen Kroaten, Serben, Ungarn, Albaner oder Deutsche denken und wollen.
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Tja, so läuft das. Kleine Staaten müssen sich an Recht halten und werden auch bestraft, falls sie es tun und nichts verbrechen, aber große starke Staaten können machen was sie wollen. Schau dir nur Tibet an, schau dir die amerikansiche Außenpolitik an.Man sieht es ja bereits jetzt: in Den Haag stehen Leute vor Gericht, die es sicher verdient haben, aber sie stehen nur deshalb da, weil ihre Heimatstaaten zu schwach sind sie zu schützen. (Ist in diesem Fall ja auch richtig so.) Die Frage ist aber: Wann beginnen die Prozesse gegen die Herren Bush, Putin u.a.? Und die Antwort lautet: nie. Weil diese Staaten sich einfach die Freiheit nehmen können, das Gericht nicht anzuerkennen und niemand kann sie gewaltsam inhaftieren.
Und Europa macht mit, weil es davon profitiert und solange das so fortsetzt werde ich gegen einen EU-Beitritt sein
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