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Ferdydurke
Guest
Es ging um eine geopolitische Katastrophe. Du mußt da mal zwei Dinge trennen:
- Da ist zum Einen das, was die betroffenen Bevölkerungen empfinden, von denen vermissen sicherlich nur wenige den Genossen Stalin. Und die Konflikte zwischen den Völkern der Sowjetunion gab es sicher auch vorher schon. Aber:
- Es waren eben innenpolitische Probleme der UdSSR und es konnte dem Rest der Welt relativ schnurz sein, jedenfalls was die Auswirkung auf das eigene Land anging. Die Sowjetunion als Machtblock, als Gegenstück zu Amerika, hat innerhalb ihres Einflußbereiches alles unter Kontrolle behalten und war relativ berechenbar. Heute mischen irgendwelche Potentaten in Ländern, die kaum einer kennt, in Dingen mit, von denen sie keine Ahnung haben. Ich nenne mal als Beispiel Georgien, man könnte aber genauso gut andere nennen. Jedes kleine Völkchen will unabhängig sein. Es geht um Stabilität, Kontinuität, Berechenbarkeit und um eine gewisse Größe und Macht. Nicht um Gerechtigkeit, Menschenrechte oder andere ethische Werte. Politik ist nicht ethisch. Und so kann es auch leicht divergieren, was politisch eine Katastrophe ist, kann für die Menschen durchaus eine Erlösung sein- und umgekehrt. Ist es jetzt klarer?![]()
Geopolitik ist also Politik ohne Menschen????? Das Gleichgewicht des Schreckens als Ideal? Sorry, da ziehe ich nicht mit. Und nochmal - in der Sowietunion wurde fast jedes Volk durch Deportationen tiefgreifend traumatisiert- diese Art von Konflikten ist hausgemacht. Das Zusammenleben der Völker wird sich schwer normalisieren.