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Elektroautos, E- Mobilität

Branchenmesse in Schanghai
Großer Testlauf für E-Autos aus Europa
Pkws in Europa zu bauen und in China zu verkaufen, hat sich einige Jahre lang rentiert. Diese Zeit ist mittlerweile vorbei. Um überhaupt Marktanteile wiedergewinnen zu können, haben große Fahrzeugbauer ihre Strategie geändert. In China für chinesische Kunden entwickeln und bauen wird zunehmend wichtiger. Die Automesse in Schanghai, die am Mittwoch begonnen hat, gilt als erster großer Testlauf für ein Comeback auf dem weltweit größten Absatzmarkt.

Die Auto Shanghai gibt es seit 1985, sie findet alle zwei Jahre, abwechselnd mit der Auto China in Peking, im National Exhibition and Convention Center (NECC) in Schanghai statt und dauert heuer bis 2. Mai. Die Messe gilt wegen der Bedeutung des chinesischen Marktes inzwischen als die wichtigste Branchenveranstaltung.

Der Fokus liegt mittlerweile klar auf Elektromobilität und hier besonders auf Innovation und „intelligenten“ Fahrzeugen. Große Themen sind aber auch Ladekapazitäten und Reichweiten. Für die großen Hersteller ist die diesjährige Auto Shanghai die bisher vielleicht wichtigste. Wer im harten globalen Wettbewerb um Marktanteile bestehen will, kommt an China nicht mehr vorbei.

 
E-Auto Laderekord: Warum 500 Kilometer in 5 Minuten nicht nur an der Ladesäule spannend sind
Die beiden chinesischen Batteriehersteller CATL und BYD überbieten sich mit Rekorden bei den Ladeleistungen. Das hat Konsequenzen auf mehreren Ebenen.

Der chinesische Batteriehersteller CATL hat kürzlich in Shanghai eine Batterie angekündigt, die in fünf Minuten Strom für mehr als 500 Kilometer Reichweite laden können soll. Sie verträgt eine Ladeleistung von sage und schreibe 1,3 Megawatt. Das entspricht einer Laderate von 12C. (1C bedeutet: Eine Batterie kann in einer Stunde vollgeladen werden.)

Mein erster Gedanke: Wow! Irgendwelche Rekorde aus den Batterielaboren gibt es zwar ständig zu melden. Doch meist scheitern sie auf dem Weg zur Serienherstellung. Bei CATL handelt es sich allerdings um den größten Batteriehersteller der Welt. Er kennt sich mit Massenproduktion aus. Noch in diesem Jahr, verspricht der Konzern, soll die neue Batteriegeneration auf die Straße kommen.

Mein zweiter Gedanke: Braucht man das wirklich? Im März hatte Konkurrent BYD bereits eine Batterie vorgestellt, die in fünf Minuten immerhin 400 Kilometer Reichweite bunkern kann (10C Laderate). Ob 400 oder 500 Kilometer – in der Praxis dürfte das ziemlich irrelevant sein. Bei westlichen Herstellern sind es derzeit ein paar hundert Kilometer weniger, aber auch das ist längst mehr als genug, um zügig von A nach B zu kommen. Noch höhere Ladeleistungen sind reines Rekordgeklingel. Zumal man dafür auch die entsprechenden Ladesäulen braucht.

 
E-Autos umweltfreundlicher und oft billiger
Elektroautos sind nicht nur besser für die Umwelt, sondern oft auch für den Geldbeutel ihrer Benutzerinnen und Benutzer. Zu diesem Ergebnis kommen deutsche Fachleute in einer Übersicht, für die sie mehr als 70 Studien und andere wissenschaftliche Quellen ausgewertet haben.

Zuletzt hatte das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe 2020 einen solchen Überblick veröffentlicht, auch zu anderen Themen rund um die E-Autos. „Seither hat sich viel getan, gerade bei den Batterien“, sagte Studienautor Martin Wietschel, der am ISI die Abteilung Energietechnologien und Energiesysteme leitet. Das stärke die Position des Elektroautos.

Bei einer ganzheitlichen Betrachtung von der Herstellung bis zur Entsorgung attestieren die Fachleute einem heute in Deutschland gekauften Mittelklasse-E-Auto bei durchschnittlicher Fahrleistung rund 40 bis 50 Prozent weniger Treibhausgasausstoß als einem vergleichbaren Verbrenner. Höhere Emissionen während der Herstellung würden durch Vorteile im Betrieb ausgeglichen.

Im Idealfall nach drei Jahren billiger

 
7000 Euro für ein E-Auto: Zerfleischen sich Chinas Autokonzerne gegenseitig?
Massive Überproduktion führt zu einem Preiskampf, der nun vor allem Marktführer BYD auf den Kopf fällt. Erste Stimmen sprechen von einem "Evergrande"-Moment für Chinas Autoindustrie

Sie galten bislang als erfolgsverwöhnte Aufsteiger, nun müssen sie eine schwere Schlappe hinnehmen: Die Börsenkurse von Chinas großen Autokonzernen brechen ein. Beim Marktführer BYD etwa ging der Kurs am Montag um 8,6 Prozent zurück; im Frühhandel am Dienstag waren es dann weitere vier Prozent. Konkurrenten wie Geely Auto, Nio und Leapmotor erlebten Anfang der Woche ebenfalls Kursverluste zwischen drei und 9,5 Prozent.

Der plötzliche Einbruch hat mit einem tiefliegenden strukturellen Problem der chinesischen (Auto-)Industrie zu tun, das nun an die Oberfläche tritt: Es gibt zu viel Produktion und Produktionskapazität, sodass die Konzerne im harten Kampf um Marktanteile Autos zu Schleuderpreisen auf den Markt werfen – was deren geschäftlichen Erfolg immer stärker gefährdet.

 
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