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EM 2016 - Gruppe D

Knappe Niederlage im ersten EM-Test

Die türkische Nationalmannschaft hat den ersten von drei Tests vor der Europameisterschaft verloren. Gegen England gab es in Manchester eine 2:1-Niederlage. Allerdings spielte die Milli Takim auf Augenhöhe mit der britischen Elf.
Nationaltrainer Fatih Terim überraschte in seiner Startelf mit Mehmet Topal als Innenverteidiger neben dem gesetzten Hakan Balta. Man hätte ja einen weiteren, gelernten Innenverteidiger wie Aytac Sulu nominieren können. Das hatte Terim aber nicht getan und so lagen die Hoffnungen auf ein stabiles Abwehrzentrum bei dem Defensiv-Allrounder von Fenerbahce. Daneben musste die türkische Elf auf Kapitän Arda Turan verzichten, der mit dem FC Barcelona noch am Sonntagabend das spanische Pokalfinale gegen den FC Sevilla bestreiten musste.

Türkei spielerisch besser, Engländer dynamischer

Es war ein Auftakt nach Maß für die Engländer. Nach einem Pass in die Tiefe stand Harry Kane frei vor Volkan Babacan und platzierte den Ball unhaltbar im Netz. Die Aktion hatte bloß einen groben Schönheitsfehler. Kane stand bei Passabgabe etwa einen Meter im Abseits. Das deutsche Schiedsrichtergespann um den türkischstämmigen Referee Deniz Aytekin entschied trotz türkischer Proteste auf Tor. England lag in Front. Cheftrainer Fatih Terim ist aber auch bei Testspielen ein Ehrgeizling. Und so zückte der Coach sein Smartphone und zeigte dem vierten Offiziellen Dennis Siebert die fragliche Szene. Genützt hat es freilich nichts. Und es stand da ohnehin schon 1:1. Denn im City of Manchester Stadium geschah nach 14 Minuten Historisches. Nachdem die Türkei in den ersten zehn Partien nur zwei Remis gegen England holen konnte und 31 Treffer kassiert hatte, erzielte Hakan Calhanoglu den Ausgleich.

Das Eis war gebrochen, der erste Treffer in der 93-jährigen TFF-Geschichte gegen die Insulaner erzielt. Die Vorarbeit war ein Leckerbissen. Denn Oguzhan Özyakup hatte Volkan Sen mit einem genialen Pass freigespielt. Dessen Abgabe in die Mitte konnte dann Hakan verwerten. Danach hatte die Türkei optisch mehr von der Partie und machte technisch und spielerisch den besseren Eindruck. Die Engländer wiederum zeigten ein sehr ordentliches Umschaltspiel und fuhren einige Konter, die jedoch nicht zum Erfolg führten. Die türkische Abwehr stand gut. Volkan Babacan musste nur bei einem Abschluss von Raheem Sterling eingreifen. Das 1:1 zur Pause ging in Ordnung. Die Ausgeglichenheit wurde auch durch die Statstiken bestätigt. Jedes Team hatte 50% Ballbesitz und jeweils zwei Schüsse auf den gegnerischen Kasten abgegeben.

England mit mehr Druck

Nach dem Seitenwechsel waren die Engländer das aktivere Team. Die Türkei verlor die Kontrolle im Mittelfeld. Es machte sich bemerkbar, dass Terim mit Selcuk Inan, Oguzhan Özakup und Hakan Calhanoglu eine offensive Mittelfeldformation gewählt hatte. Ein defensiv orientierter Spieler wäre hilfreich gewesen. Der junge Ozan Tufan konnte dies jedenfalls nicht mehr leisten. Und so erhöhten die Briten zusehends den Druck. Die türkische Abwehr stand aber bei den meisten Attacken gut und hatte die englischen Stürmer James Vardy und Kane meistens gut im Griff. Jedoch machten sich mit der Zeit die vielen Wechsel auf türkischer Zeit bemerkbar. Und so führte ein Fehler von Mehmet Topal in der 72. Minute zu einer brenzligen Situation. Vardy war nach einem schwachen Pass entwischt, Topal lief hinterher und holte den Angreifer im Strafraum von den Beinen. Aytekin entschied auf Elfmeter und lag damit richtig. Doch Kane trat an und schoss den Ball scharf links am Tor vorbei (72.). Rund zehn Minuten später gingen die Gastgeber aber doch noch in Führung.

Nach einer Ecke profitierte Vardy von einem Abstimmungsfehler. Der eingewechselte Ismael Köybasi stand Volkan Babacan im Weg. Dadurch lag der Ball frei vor Vardy, der problemlos aus zwei Metern einnetzen konnte (83.). Das war unglücklich, denn ein zweites Tor hätten die Engländer aufgrund ihrer zumeist ungefährlichen Aktionen nicht verdient gehabt. In den letzten Minuten mobilisierte die türkische Elf noch einmal alle Kräfte und startete einige Angriffsversuche. Kurz vor Schluss verhinderte Joe Hart im Tor mit einer Glanzparade gegen eine Direktabnahme von Olca Sahan den verdienten Ausgleichstreffer.

Kein Beinbruch

Die Türkei hat nach 13 Spielen in Folge ohne Niederlage wieder eine Pleite kassiert. Allerdings war der Test gegen die Engländer ein unglückliches Spiel, zumal bei beiden Gegentoren der Gegner von individuellen Fehlern bzw. einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters profitierte. Offensiv und technisch ist man den Engländern überlegen. Taktisch begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Am Ende waren die Engländer schlicht effizienter. Die Frage bleibt natürlich, warum der TFF vier Tage vor dem Pokalfinale zwischen Galatasaray und Fenerbahce ein solch prestigeträchtiges Duell ansetzt. Zumal keiner unserer Gruppengegner bei der EM-Endrunde (Spanien, Kroatien, Tschechien) einen ähnlichen Stil wie die Engländer pflegt. Allenfalls die Tschechen kommen der Spielweise des Teams von Roy Hodgson noch nah.

Aufstellungen
England: Hart; Walker, Stones, Cahill, Rose; Dier, Wilshere (66. Henderson), Alli; Raheem Sterling (74. Drinkwater), Kane, Vardy.

Türkei: Volkan Babacan, Gökhan, Mehmet Topal, Hakan Balta, Caner Erkin (70. İsmail Köybasi), Selcuk Inan, Ozan Tufan (87. Mevlüt), Oguzhan Özyakup (70. Mahmut Tekdemir), Hakan Calhanoglu (76. Olcay Sahan), Volkan Sen (84. Yasin Öztekin), Cenk Tosun

Tore: 3. Kane, 83. Vardy – 14. Calhanoglu

Gelbe Karten: Wilshire – Özyakup, Topal

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