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Endlosschleife Part 2: Mazedonier vs. Griechen

UN Bericht erwähnt Unterdrückung der Mazedonier in Griechenland schon vor über zehn Jahren​


Das die Unterdrückung von Minderheiten in Griechenland alltäglich ist und nicht erst seit gestern bekannt, bestätigt auch ein offizieller Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2009. Unter dem Titel „Mission to Greece“ veröffentlichte die UN-Abgesandte und Expertin Gay McDougall ihren Bericht.


Nach ihrer „Mission in Griechenland“ im Jahr 2008 berichtet sie von deutlicher Unterdrückung von Seiten der griechischen Behörden gegenüber der mazedonischen Minderheit in Griechenland.


Wir zitieren aus dem Bericht, bzw. aus dem Addendum, veröffentlicht am 18. Februar 2009:


  • 41. Die (griechische) Regierung erkennt die Existenz einer in Zentral- und Westmakedonien lebenden mazedonischen ethnischen Minderheit nicht an. Sie bestreiten die Existenz vehement und schreiben denjenigen, die es behaupten, politische Motive zu. Aufeinanderfolgende Regierungen haben eine Politik der Verleugnung der ethnischen mazedonischen Gemeinschaft und der mazedonischen Sprache verfolgt. Viele halten dies für eine moderne Version von Titos Bemühungen, einen Mythos einer mazedonischen Nation zu schaffen, die seine expansiven Behauptungen gegen diese Region Griechenlands unterstützt. Die Reaktion früherer griechischer Regierungen bestand darin, jegliche Verwendung der mazedonischen Sprache und kultureller Aktivitäten zu unterdrücken. In jüngster Zeit hat die harte Taktik aufgehört, aber diejenigen, die sich als ethnische Mazedonier identifizieren, berichten immer noch von Diskriminierung und Belästigung. Sie halten es für entscheidend für ihren Fortbestand, dass ihre ethnische Identität und Besonderheit respektiert wird. Die mazedonische Sprache wird in Schulen nicht anerkannt oder unterrichtet.
  • 42. In den 1920er und 30er Jahren forderten die Gesetze die Ersetzung nichtgriechischer Namen von Städten, Dörfern, Flüssen und Bergen durch griechische Namen. Die Familiennamen der mazedonischsprachigen Bevölkerung mussten ebenfalls in griechische Namen geändert werden. Personen, die versuchen, mazedonische Familiennamen wieder einzuführen, wurden ihre Petitionen von den Behörden aus administrativen Gründen abgelehnt. Vertreter der Gemeinschaft stellen fest, dass traditionelle Namen weiterhin gebräuchlich sind, und fordern die Wiedereinsetzung und die offizielle Verwendung einer doppelten Nomenklatur, z.B. Florina/Lerin.

Bis heute hat dieser Bericht keine Reaktion Seitens der bekannten oder relevanten Institutionen oder Organisationen hervorgerufen. Athen darf im 21. Jahrhundert weiterhin veraltete Praktiken der Unterdrückung als EU, als auch NATO Mitglied ausleben und Menschenrechte den eignen Bürgern verwehren! Sowas könnte man als systematische Assimilation bezeichnen…


Diskriminierung entgegen EU Recht alltäglich im Mutterland der Demokratie​


Obwohl die mazedonische und die griechische Regierung das s.g. Prespa-Abkommen unterzeichnet haben, werden ethnische Mazedonier in Griechenland auch weiterhin diskriminiert. Hierbei rufen wir wieder in Erinnerung, Griechenland ist EU Mitglied. Eines der Hauptmerkmale der EU ist normalerweise der Schutz von Minderheiten. Ja, Normalerweise…


Aber nicht nur die Personen oder ganze ethnische Gruppe an sich werden in Griechenland oder von Griechen diskriminiert. Im Mutterland der Demokratie wird auch, ganz alltäglich und normal, eine ganze Sprache mal so nebenbei negiert und diskriminiert. Ganz offiziell, ganz offen, ohne jegliche Skrupel!


Eine Stellenausschreibung in Lerin (neugriechisch: Florina) sorgte für heftige Diskussionen in Mazedonien – aber kaum von relevanter Seite wurde dieser Affront notiert. Es gab keinen Aufschrei irgendwelcher EU Diplomaten oder Menschenrechtsorganisationen oder NGOs, wie es in Skopje meist der Fall ist.




In dieser erwähnten Job-Annonce wurde eine Frau für einen Posten gesucht, die sowohl Englisch spricht als auch der „Slavo-Skopje Sprache“ mächtig ist.


Diskriminierung-der-Mazedonier-in-Griechenland.jpg



Das, was die ganze Welt selbstverständlich als Mazedonische Sprache bezeichnet wird im Nachbarstaat auch weiterhin nach dem „Freundschaftsbakommen zwischen Zaev und Tsipras, der sogar für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde“ mit irgendwelche erdachten Kunstbezeichnungen betitelt. Als moderner Hellene wird man schon in der Schule darauf getrimmt, dass keine Mazedonische Sprache existiert, und wenn, ist diese natürlich nichts anderes als ein Griechischer Dialekt! Das die Stellenausschreibung an sich schon gegen EU-Vorschriften verstößt, mit der Tatsache das die Stelle nur auf eine Frau beschränkt ist, lassen wir mal hier der Thematik wegen unkommentiert.


Griechenland exportiert und verkauft Waren ohne Ländercode für den Nachbarn​


Trotz Abkommen wird weiterhin eine ganze ethnische Gemeinschaft negiert. Wie wir gesehen haben, auch eine ganze Sprache – das hält die stolze Griechen auch nicht davor zurück, wie bisher, ein ganzes Land zu negieren! Prespa-Abkommen hin oder her, selbst der standfesteste Befürworter muss sich mittlerweile eingestehen – das war kein Abkommen sondern ein einseitiges Diktat! Tragischerweise, mit dem Werkzeug „Recht des Stärkeren“. Griechenland saß, und sitzt weiterhin, als EU Mitglied am längerem Hebel und kann seine Taktik auch einfach nur auf Standy-By und Stur schalten.


Während die mazedonische Regierung um Zoran Zaev versucht, teils voreilig, das Prespa Abkommen zu erfüllen, schert sich Athen im wahrsten Sinne des Wortes einen Dreck. Und so auch die Europäische Union.


Zwei Jahre nach dem hoch gelobten und als historisch gepriesenem und sogar für den Nobelpreis vorgeschlagenem Prespa Abkommen zwischen Zaev und Tsipras, bewegen sich die Uhren südlich der mazedonischen Grenze in Athen immer noch diametral, total entgegengesetzt.


Griechische Produkte Dekleration



Griechische Waren die nach Mazedonien exportiert werden, zeigen bei der Warendeklaration der mazedonischen Übersetzung keinen Ländercode an.


Laut Prespa Abkommen sollte der Ländercode MK oder MKD weiterhin bestehen bleiben, außer bei den Fahrzeugkennzeichen und dessen Ländercode. Dieser wurde von MK zu NMK geändert. In dem entsprechendem Paragraphen des Abkommens, Artikel 1 Abschnitt 3) e., heißt es:


Die Ländercodes für Kennzeichen der zweiten Partei lauten NM oder NMK. Für alle anderen Zwecke bleiben die Ländercodes MK und MKD, wie von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) offiziell festgelegt.


LESETIPP – BBC: Griechenlands unsichtbare Minderheit – die ‚Mazedonischen Slawen‘



Dieser Teil der Angaben des Herstellers im Fall der griechischen Waren ist mit einem Leerzeichen ( ) gekennzeichnet. Die Inspektoren im Land schweigen, als auch die griechischen Behörden oder EU Behörden. Ein Großteil dieser Waren wird auch ohne mazedonischen Ländercode in griechischen Läden verkauft.


„Das Abkommen erkennt kein Mazedonisches Volk oder Nation an“​


Offiziell, ist nun das Namensproblem zwischen Athen und Skopje seit Juni 2018 geklärt. Der s.g. Prespa Vertrag dient als eine Art „Freundschaftsabkommen“ – dies hört man in Stellungnahmen oder Interviews immer wieder gerne.


„Jetzt werde eine neue Seite in den Beziehungen aufgeschlagen“ sagte man auch von offizieller mazedonischer Seite.


Doch ist dies wirklich so?


Faktisch, hat Athen ein rechtliches Subjekt beim Namen anerkannt, und dabei Bedingungen gestellt. Bezieht diese als historisch gefeierte Anerkennung aber die Mazedonier mit ein?


griechenland-mazedonien-abkommen-1.jpg
 

Wo liegt Bylazora, die größte Stadt der Paionier?​



Als die Häuser in Athen noch aus Lehm bestanden, stand in Bylazora schon Palast, sagen Archäologen, die Mazedoniens antike Städte erkundeten. Wo liegt die Hauptstadt des unabhängigen Staates Paionien, dessen Einwohner eine starke Kultur hatten und bedeutende materielle Überreste auf dem Gebiet des heutigen Mazedonien hinterließen?

Bylazora

Die Standortbestimmung von Bylazora in der Nähe des Dorfes Knezje in Sveti Nikole (im Osten Mazedoniens, in der Hochebene Ovče Pole) wurde zuerst vom Archäologen und Professor Ivan Mikulčić durchgeführt. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden auf dem Gelände archäologische Ausgrabungen durchgeführt, die viele interessante wissenschaftliche Entdeckungen hervorgebracht haben.



Die Stätte wurde von Archäologen der Texas Foundation for Archaeological and Historical Research (TFAHR), des Instituts für Kunstgeschichte und Archäologie der Philosophischen Fakultät in Skopje in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum von Sveti Nikole erforscht.

Die neuesten Forschungsarbeiten wurden von Professor Dragi Mitrevski vom Institut für Kunstgeschichte und Archäologie geleitet. Die mazedonischen Archäologen haben Schichten aus dem Zeitraum 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben.



Architektonische Fundstücke in der archäologischen Stätte

Gelehrte sagen, dass es zu dieser Zeit, als Alexander der Große oder Perdikkas II. von Makedonien das niedermakedonische Königreich regierten, nur paionische Herrscher auf diesem Gebiet geben konnte. Sie hatten die Unabhängigkeit vom makedonischen Reich erlangt, um es vor Angriffen aus dem Norden zu schützen.

Thukydides erwähnt in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. die unabhängigen Paionier. Sie waren unabhängig vom makedonischen Reich, aber in ihrem Dienst. Die Quellen enthalten Informationen, dass die größte Stadt der Paionier Bylazora ist und eine Fläche von 20 Hektar umfasste.

Laut Professor Mitrevski, nahmen die Herrscher von Paionien an historischen Ereignissen teil und prägten selbst Münzen - Lyccei (auch als Lycpeios oder Lyppeios bekannt), Patra, Audoleon, Leon, Dropion, alle waren starke Faktoren in diesem Teil der Welt. Aufgrund ihrer Unabhängigkeit stärkten sie sich manchmal bis zu dem Punkt, dass sie sich sogar dem makedonischen Reich widersetzten, aber im Allgemeinen in dessen Dienst standen.

Bylazora
Rekonstruktion des alten Tempels nach prof. Dragi Mitrevski, PhD und Kiril Denkovski, M.Sc.

In der Zeit Alexanders des Großen stellten die Paionier in Alexanders Feldzug die Hauptgeneräle der Armee. Sie waren eine Pufferzone und wurden bewusst so in dieser Position in der Politik des alten Makedonien gehalten - um sie vor den nördlichen Stämmen zu schützen, damit Philipp II. von Makedonien seinen Feldzug nach Osten planen konnte.

Archäologen meinen, dass das genaue Territorium der unabhängigen Paionier nicht genau definiert werden konnte, weil die Grenzen nicht im modernen Sinne des Wortes interpretiert werden konnten.

Aber in den Quellen gibt es Daten - Hydronyme und Toponyme, die viel aussagen.

Ein wichtiger Ort ist beispielsweise der Fluss Bregalnica, an dem ihre Herrscher gekrönt wurden. Ein wichtiges Hydronym ist Vardar und sein Tal, Sredno und Gorno Povardarje. Die Quellen erwähnen die nördlichsten Paionier - die Agrianer, die sich in Skopje, Kumanovo, Kyustendil befanden, gegenüber Gorna Struma.

Laut Mitrevski sind die Paionier in der Tat der gebräuchliche Name verwandter Gemeinschaften, Stämme, die dieselbe Sprache und Kultur hatten, aber jeder von ihnen hatte seinen eigenen Stammesnamen. Erwähnt werden im Westen die Deropi, im Süden ist der am weitesten entwickelte Stamm Deroni. Es gab die Doberi, Siro-Paionier. Aber einige waren unabhängige Paionier - diejenigen, die in Bylazora lebten, hatten ihre eigene Politik, Herrscher, Kapital, ihr eigenes System und ihren eigenen herrschenden Palast.

Die Paionier sind die einzigen aus diesem Gebiet, die Homer in der Ilias erwähnt. Homer wusste, dass sie Verbündete waren - sie gingen hinter die Mauern von Troja, um auf ihrer Seite zu kämpfen. Bei der Beschreibung aller am Krieg beteiligten Nationen erwähnte er die "Paionier des riesigen Axios". Sie werden als wichtiger Faktor in historischen Ereignissen seit der Spätbronzezeit erwähnt.

QUELLE: Verfasst von Vesna Ivanovska-Ilievska für Fakulteti.mk (Mazedonisch), übersetzt von Makedonien.mk
Das war sehr aufschlussreich, Danke dafür.
 
Die opferpropaganda ist kindergarten.
Euch Greco Foristen fällt eben nix mehr ein ausser Blah Blah und Beleidigungen. Gefällt euch nicht wenn die Faktenlage so erdrückend wird und alles ans Tageslicht kommt und das man das rassistische und faschistische Handeln der GR Regierung und ihrer Anhänger und Täter dokumentiert und aufzeigt. Aber hier werden jetzt die Dinge beim Namen genannt und hier werden den Lügen der Greco Foristen die Beine gebrochen.
 

BBC: Griechenlands unsichtbare Minderheit - die 'Mazedonischen Slawen'​


Februar 24, 2019

Der englische Sender BBC mit einer Reportage über die makedonische Minderheit in Nordgriechenland.

Selten sind Berichte wie dieser in den globalen Medien zu lesen, die über die Diskriminierung der Makedonier im EU Land Griechenland berichten. Dort sind unter anderem keine ethnischen Minderheiten anerkannt.

Unter dem Bild könnt Ihr die Übersetzung lesen, am Ende des Beitrages verlinken wir noch relevante und wissenswerte Artikel zu diesem Beitrag!



Durch die Ratifizierung des Prespa-Abkommens mit der kürzlich umbenannten Republik Nord Makedonien hat Griechenland implizit die Existenz einer makedonischen Sprache und ethnischen Herkunft anerkannt, schreibt der englische Sender BBC.

Und doch hat es seit Jahrzehnten die Existenz einer eigenen makedonischen Minderheit geleugnet, sagt Maria Margaronis. Wird sich jetzt etwas ändern?


Griechenlands unsichtbare Minderheit - die Mazedonischen Slawen​


Mr. Fokas, 92, steht aufrecht wie ein Speer in seinen braunen Lederbrogues und Cremeblazer und stützt sich an seinen Ebenholz und Elfenbein Stock, den sein Großvater vor einem Jahrhundert aus Rumänien mitgebracht hatte. Sein Verstand und sein Gedächtnis sind so scharf wie sein Outfit.

Als Rechtsanwalt im Ruhestand spricht Herr Fokas ein einwandfreies formales Griechisch mit einem unverwechselbaren Akzent: Seine Muttersprache ist Makedonisch, eine slawische Sprache, die mit Bulgarisch verwandt ist und seit Jahrhunderten in diesem Teil des Balkans gesprochen wird. Im modernen Haus seines Sohnes in einem Dorf in Nordgriechenland führt er mich durch die schmerzhafte Geschichte der nicht anerkannten slawischsprachigen Minderheit Griechenlands.

Herr Fokas achtet darauf, von Anfang an zu betonen, dass er sowohl ein ethnischer Makedonier als auch ein griechischer Patriot ist. Er hat einen guten Grund, seine Loyalität zu unterstreichen: Denn, seit fast einem Jahrhundert sind ethnische Makedonier in Griechenland Gegenstand von Verdacht und manchmal Verfolgung, auch wenn ihre Anwesenheit von fast jedem geleugnet wird.

Die meisten sprechen sich nur ungern mit Außenstehenden über ihre Identität aus. Für sich und andere sind sie einfach als "Einheimische" (Dopyi) bekannt, die eine Sprache namens "Lokal" (Dopya) sprechen. Sie sind in Schulbüchern der Schulgeschichte gänzlich abwesend, werden seit 1951 nicht mehr in Volkszählungen erwähnt (als sie nur unvollständig aufgenommen wurden und einfach als "slawisch Sprecher" bezeichnet wurden) und werden in der Öffentlichkeit kaum erwähnt. Die meisten Griechen wissen gar nicht, dass es sie gibt.


Diktator Metaxas verbannte die Makedonische Sprache​


Die Verwendung des Namens "Makedonien" durch den benachbarten Nationalstaat erkennt implizit an, dass die Mazedonier ein eigenständiges Volk sind, und öffnet die Tür zu harten Fragen zur Geschichte der eigenen mazedonischen Minderheit in Griechenland.

Als Herr Fokas geboren wurde, war die nordgriechische Region Makedonien erst kürzlich vom griechischen Staat annektiert worden. Bis 1913 war es Teil des Osmanischen Reiches. Griechenland, Bulgarien und Serbien warben um alle slawisch sprechenden Einwohner, um das Territorium zu beanspruchen. Teilweise als Reaktion auf diese konkurrierenden Kräfte entwickelte sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine ausgeprägte slawische makedonische Identität. Wie der Onkel von Herrn Fokas sagte, war die Familie "weder serbisch noch griechisch noch bulgarisch, sondern makedonisch-orthodox".

Am Ende waren die slawischen Makedonier zwischen diesen drei neuen Staaten gespalten. In Griechenland wurden einige vertrieben. Diejenigen, die blieben, wurden dazu gedrängt, sich anzupassen. Alle Dörfer und Städte mit nichtgriechischen Namen wurden in den späten 1920er Jahren von einem Gelehrtenkomitee neu ausgewählt, obwohl einige "Einheimische" fast ein Jahrhundert später noch die alten Namen verwenden.

Im Jahr 1936, als Fokas neun Jahre alt war, verbot der griechische Diktator Ioannis Metaxas (ein Bewunderer Mussolinis) die makedonische Sprache und zwang die makedonischen Sprecher, ihren Namen in griechische zu ändern.



Herr Fokas erinnert sich an Polizisten, die bei Begräbnissen Trauergäste belauschten und an Fenstern hörten, um jeden zu erwischen, die in der verbotenen Sprache sprachen oder sangen. Es gab Anklagen, Drohungen und Schläge.

Frauen - die oft kein Griechisch sprachen - bedeckten ihren Mund mit einem Kopftuch, um ihre Rede zu dämpfen, aber die Mutter von Herrn Fokas wurde verhaftet und mit 250 Drachmen bestraft, eine große Summe damals.

"Slawisch sprechende Menschen haben unter den Griechen unter Metaxas sehr gelitten", sagt er. "Zwanzig Menschen aus diesem Dorf, die Köpfe der großen Familien, wurden auf die Insel Chios verbannt. Mein Schwiegervater war einer von ihnen." Sie wurden gefoltert, indem sie gezwungen wurden, Rizinusöl zu trinken, ein starkes Abführmittel.

Als Deutschland, Italien und Bulgarien 1941 in Griechenland einmarschierten, begrüßten einige slawischsprachige Sprecher die Bulgaren als potenzielle Befreier des repressiven Regimes von Metaxas. Aber viele schlossen sich bald dem Widerstand an, angeführt von der Kommunistischen Partei (die damals die makedonische Minderheit unterstützte) und kämpften mit den Kommunisten im Bürgerkrieg, der auf die Besetzung der Achse folgte. (Bulgarien hat den östlichen Teil des griechischen Makedoniens von 1941 bis 1944 annektiert und viele Grausamkeiten begangen; viele Griechen schreiben dies fälschlicherweise den Makedoniern zu, die sie als Bulgaren bezeichnen.)

Als die Kommunisten schließlich besiegt wurden, folgten schwere Repressalien für alle, die mit dem Widerstand oder der Linken in Verbindung standen.

"Die Makedonier haben mehr als irgendjemand für den Bürgerkrieg bezahlt", sagt Fokas. "Acht Leute wurden aus diesem Dorf vor ein Kriegsgericht gestellt und hingerichtet, acht aus dem nächsten Dorf, 23 aus dem gegenüberliegenden Dorf. Sie haben einen alten Großvater und seinen gerade erst 18 Jahre alten Enkel getötet."

Hr. Fokas war damals Student in Thessaloniki - aber auch er wurde verhaftet und verbrachte drei Jahre auf der Gefängnisinsel Makronisos, nicht wegen irgendetwas, was er getan hatte, sondern weil seine Mutter ihrem Schwager durch das Dachfenster eines Cafés, in dem er festgehalten wurde, geholfen hatte.

Die meisten Häftlinge auf Makronisos waren griechische Linke und wurden aufgefordert, Bußeerklärungen für ihre angebliche kommunistische Vergangenheit zu unterschreiben. Diejenigen, die sich weigerten, mussten unter Stacheldraht kriechen oder wurden mit dicken Bambusstöcken geschlagen. "Schreckliche Dinge wurden getan", sagt Fokas. "Aber wir dürfen nicht über sie reden. Es ist eine Beleidigung der griechischen Zivilisation. Es schadet dem guten Namen Griechenlands."

Zehntausende Kämpfer der Demokratischen Armee, davon etwa die Hälfte Slawisch sprechende, gingen während und nach dem Bürgerkrieg in Ostblockländer ins Exil. Etwa 20.000 Kinder wurden von den Kommunisten über die Grenze gebracht, sei es zu ihrem Schutz oder als Reservetruppen für einen zukünftigen Gegenangriff.

Viele slawisch sprechende Zivilisten gingen ebenfalls in Richtung Norden, um sich zu schützen. Ganze Dörfer blieben leer, wie die alte Siedlung Krystallopigi (Smrdesh auf Mazedonisch) nahe der albanischen Grenze, wo nur die imposante Kirche Hl. Georg Zeuge einer einst 1.500 Einwohner zählenden Bevölkerung ist.



1982, mehr als 30 Jahre nach dem Ende des Konflikts, erließ die sozialistische Regierung Griechenlands ein Dekret, das die Rückkehr von Bürgerkriegsflüchtlingen erlaubte - aber nur diejenigen, die "griechischer Herkunft" waren. Ethnische Makedonier aus Griechenland blieben von ihrem Land, ihren Dörfern und ihrem Land ausgeschlossen. Durch den Krieg getrennte Familien wurden nie wieder vereint.

Der Schwiegervater und der Schwager von Herrn Fokas starben beide in Skopje. Er weist jedoch darauf hin, dass diese Angelegenheit stillschweigend anerkannt wurde, dass es ethnische Makedonier in Griechenland gab, auch wenn der Staat ihre Existenz nie offiziell anerkannte: "Diese Kriegsflüchtlinge ließen Kinder, Enkelkinder, Väter, Mütter zurück. Was waren sie, wenn nicht Makedonier?"


Makedonisch Sprechen oder Singen kann immer noch Grund für Diskriminierung sein​


Es ist unmöglich, die Anzahl der slawischen Sprecher oder der Nachkommen ethnischer Makedonier in Griechenland genau zu berechnen. Der Historiker Leonidas Embiricos schätzt, dass immer noch mehr als 100.000 Menschen in der griechischen Region Makedonien leben, obwohl nur 10.000 bis 20.000 sich offen als Angehörige einer Minderheit ausweisen würden - und viele andere sind stolze griechische Nationalisten.

Die makedonische Sprache ist seit Jahrzehnten in Griechenland nicht offiziell verboten, aber die Angst bleibt bestehen. Ein Mann mittleren Alters, den ich in einem Dorf in der Nähe der Schilfflächen des Prespasees getroffen habe, wo das Abkommen zwischen Griechenland und der nordmakedonischen Republik im Juni erstmals unterzeichnet wurde, erklärte, dass diese Angst über Generationen hinweg weitergegeben wird. "Meine Eltern sprechen die Sprache nicht zu Hause, falls ich sie aufgegriffen und öffentlich gesprochen hätte. Um mich zu schützen. Wir können uns nicht einmal daran erinnern, warum wir Angst haben", sagte er. Langsam stirbt die Sprache. Jahre der Unterdrückung drängten sie ins Haus; die Assimilation beendete ihre Arbeit.

Aber das Sprechen oder Singen auf Makedonisch kann immer noch Anlass zur Diskriminierung sein. Der Sohn von Herrn Fokas ist Musiker; er spielt die eindringliche makedonische Flöte für uns, während sein eigener kleiner Sohn zusieht. Er und eine Gruppe von Freunden veranstalteten auf dem Dorfplatz ein internationales Musikfestival mit Bands aus Brasilien, Mexiko und Russland.

"Nachdem diese Bands gespielt hätten, wollten wir eine Party machen und makedonische Lieder spielen", sagt er. "Keines von ihnen waren nationalistische oder separatistische Lieder - das würden wir niemals zulassen. Aber 2008, als wir die ausländischen Musiker erwarteten, verbot uns die örtliche Behörde plötzlich, das Festival auf dem Platz zu veranstalten, obwohl andere Leute -diejenigen, die uns das verboten haben- veranstalten dort immer noch ihre eigenen Veranstaltungen."

In letzter Minute wurde das Festival auf ein Feld außerhalb des Dorfes verlegt, zwischen Schilf und Sümpfen, ohne angemessene Einrichtungen - was, wie Herr Fokas 'Sohn hervorhebt, Griechenland nur schlecht aussehen ließ.

"Und weißt du, warum die Lieder auf dem Platz verboten sind, aber nicht in den Feldern draußen?" fügt sein Vater hinzu. "Denn um den Platz herum gibt es Cafés, und die Einheimischen könnten dort sitzen und heimlich zuschauen und zuhören. Aber außerhalb des Dorfes hätten sie Angst, dabei zu sein - damit hätten sie auf sich aufmerksam gemacht."

Herr Fokas wurde zum Schutz seiner Identität mit seinem Vornamen bezeichnet


Relevante Beiträge:




QUELLE: Greece's invisible minority - the Macedonian Slavs - BBC News übersetzt von Makedonien Geschichte Blog
 

Griechen importieren ihren Rassismus nun nach Deutschland​


Freitag, Februar 21, 2020

Nun importieren die Griechen ihren Rassismus auch nach Deutschland. Ein griechischer Verein hat ein Problem mit der Namensgebung eines mazedonischen Vereins...



Vor kurzem wurde der "Zentralrat der Makedonen in Deutschland" in Berlin gegründet und vom zuständigen Gericht in Charlottenburg ins Vereinsregister aufgenommen. Dies ist Anlass für die s.g. "Griechische Gemeinde in Düssledorf e.V." eine Beschwerde beim Amtsgericht einzulegen.

Ihrer Ansicht nach dürfe der Zentralrat nicht die Bezeichnung "Makedonen" im Vereinsnamen verwenden. Mit der obskuren und rassistischen Begründung, Zitat: "Makedonier sind die Bewohner Nord-Griechenlands, Makedonien, also Griechen."

Desweiteren versucht der Griechische Verein -in typisch griechischer Manier- die Mazedonier zu negieren und ihre Identität abzusprechen. So behauptet der griechische Verein, der Zentralrat wurde von "Nord-Mazedonier" gegründet. Um dann abwertend, im Stile einer Meldung einer radikalen Partei, noch zu schreiben "die mit Griechen in keiner Verbindung stehen".



Stellungnahme vom Internetportal Makedonien.mk:​


Zu den absurden Forderungen und Aussagen der Griechischen Gemeinde in Düssledorf e.V. wollen wir kurz Stellung nehmen, bevor wir weitere Maßnahmen in betracht ziehen:


1. Die Bewohner Nordgriechenlands sind Griechen.

Erläuterung: Im griechischen Staat existiert, entgegen der Aussage der Griechischen Gemeinde Düsseldorf e.V., keine Gemeinschaft die als "Makedonier" deklariert werden. Bewohner Nordgriechenlands werden im griechischen Staat als griechische Staatsbürger, mit griechischer Nationalität geführt.


2. Eine Bezeichnung "Nord-Mazedonier" existiert nicht

Erläuterung: Laut dem Leitfaden des mazedonischen Außenministeriums, veröffentlicht nach in Kraft treten des s.g. Prespa Abkommens zwischen Griechenland und Mazedonien, existiert keine Bezeichnung oder Gemeinschaft namens "Nord-Mazedonier" wie die Griechische Gemeinde Düsseldorf e.V. behauptet.

So heißt es in dem Leitfaden, wir zitieren:

Nationality (citizenship): Macedonian/citizen of the Republic of North Macedonia.
Correct examples: Macedonian ethnic identity; Macedonian language; Macedonian culture; Macedonian territory; Macedonian people; Macedonian history, Macedonian mountains; Macedonian literature; the Macedonian Cyrillic alphabet; Macedonian food; Macedonian churches etc.
Incorrect: Other adjectival references, including “North Macedonian”, “Northern Macedonian”, “N. Macedonian” and “NorthMacedonian”, should not be used.


Demnach ergibt sich das Bild, das die Griechische Gemeinde Düsseldorf e.V. keine genaue Kenntnis über die Thematik verfügt.

Desweiteren, der Versuch der Griechischen Gemeinde Düsseldorf e.V., die Mazedonier mit einer nicht existenten Bezeichnung als "Nord-Mazedonier" zu deklarieren, ist nicht im Einklang mit dem Deutschen Grundgesetz, wonach Selbstbestimmung (und nicht Bevormundung) garantiert ist.

Der eingetragene Verein "Griechische Gemeinde Düsseldorf e.V." verstößt somit gegen ganz klare Richtlinien. Wir werden uns mit unseren Deutschen Experten über mögliche rechtliche Schritte beraten.

3. Mazedonier stehen sehr wohl mit Griechen in Verbindung

Erläuterung: Entgegen dem Wunschdenken eines "ethnisch reinen Griechenlands" die die Griechische Gemeinde Düsseldorf e.V. in ihrem Schreiben vom 19.02.2020 gegenüber Deutsche Behörden propagiert, stehen Mazedonier sehr wohl im Verhältnis mit Griechen.

Gerade das von der Gemeinde erwähnte Nordgriechenland ist Zeugnis dieser Verbindung, aber auch der jahrelangen Unterdrückung.

Im norden Griechenlands lebt eine beachtliche Anzahl an ethnischer Mazedonier, seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden. Diese leben Tür an Tür mit Griechen, und mehr noch, im Laufe der Zeit (seit Griechenland das südliche Territorium Makedoniens 1913 ins griechische Reich eingliederte) ergaben sich auch Interaktionen zwischen Griechen und Makedoniern, wie Ehen, Verwandschaften, Freundschaften usw.

Hierbei möchten wir aber daran erinnern, dass der griechische Staat bis heute keine ethnischen Minderheiten im eigenem Land anerkennt, und den ethnischen Minderheiten das Recht auf Selbstbestimmung verweigert. Ganz entgegen dem "Europäischen Geiste" werden ethnische Mazedonier (und andere ethnische Gemeinschaften) in Griechenland unterdrückt. Politisch, Kulturell, Sprachlich, ..., unterdrückt!

Die Griechische Gemeinde Düsseldorf e.V. scheint dieses, veraltete und auf Nationlismen aufgebaute inkorrekte politische Bild in Deutschland auszuleben, welches nicht im Einklang mit dem Grundgesetz steht. Denn laut dem Deutschen Grundgesetz, herrscht in Deutschland (entgegen dem EU-Land Griechenland) immer noch das Recht auf Selbstbestimmung.

In Deutschland wird das Recht auf Selbstbestimmung vor allem durch Artikel 2 des Grundgesetzes geschützt. Jedem Menschen wird darin das Recht auf die "freie Entfaltung seiner Persönlichkeit" garantiert.

Deshalb rufen wir die Griechische Gemeinde Düsseldorf e.V. auf, ihren Rassismus nicht nach Deutschland zu importieren. Anderweitig sehen wir uns gezwungen rechtliche Schritte gegen die offensichtlich nationalistisch agierende Gemeinde, getarnt als Verein, einzuleiten.


Vereinsname frei wählbar


Wie absurd die Forderungen des griechischen Vereins sind, zeigt ein Auszug aus einer Webseite, die beschreibt, was ein Verein mit ihrem Namen alles darf, da wäre allem voran der Grundsatz DER FREIEN NAMENSWAHL:

Der Grundsatz der freien Namenswahl
Der Verein muss einen Namen haben. Dieser muss auch in das Vereinsregister eingetragen werden (§ 57 Bürgerliches Gesetzbuch [BGB]). Der Name hat nicht nur eine Kennzeichnungs- und Ordnungsfunktion, sondern es wird mit ihm auch eine gewisse Werbewirkung verbunden.

Grundsätzlich kann ein Verein seinen Namen und gegebenenfalls Namenszusätze frei wählen. Der Namenskern muss nicht zwingend einen Rückschluss auf den Zweck des Vereins zulassen. So ist auch ein Phantasiename zulässig oder ein Name in nicht deutscher Sprache. Hier wird jedoch gefordert, dass lateinische Schriftzeichen genutzt werden.

Der Verein darf grundsätzlich nur einen Namen führen. Eine Ausnahme gilt, wenn der Verein im Rahmen des Nebenzweckprivilegs eine Firma fortführt. Dann darf der Verein den Firmennamen zusätzlich weiterführen. Der Verein kann jedoch zu seinem Namenskern (zum Beispiel Turnverein) auch einen Namenszusatz (Gründungsjahr oder Ort) wählen.


Mit freundlichen Grüßen

Redaktion
Internetportal Makedonien.mk
1000 Skopje
Mazedonien

Anmerkung: Wir, das Internetportal Makedonien.mk, stehen in keinem Zusammenhang mit dem Zentralrat der Makedonen in Deutschland.
 
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