Die 50 Jahre sind auch nur ein Stichwort. vielleicht sind es 80 Jahre oder 100. Vielleicht ändert sich die Entwicklung bis dahin auch.
Aber dass Verschiebungen in der Bevölkerung Konsequenzen haben sieht man in anderen Ländern der Region. Syrien, Irak, Iran, Georgien, der ganze Kaukasus. Am deutlichsten im Libanon. Die christlichen Araber machten in den 30er Jahren des letzten Jh. die Mehrheit der Bevölkerung aus. Heute liegt ihr Anteil zw 30 und 40%. Und diese vergleichsweise moderaten Veränderungen waren schon ein tektonischer Shift. 10 Jahre Bürgerkrieg, die Schweiz des Nahen Ostens, das wohlhabendste arabische Land wurde ins totale Chaos gestürzt. Weil politische und religiöse Führer ihre Chance sahen sich Vorteile zu verschaffen.plötzlich kämpften Schiiten gegen Schiiten Chirsten gegen Christen und sunnitische Libnaesen gegen sunnitische Palestinenser..
Ich sage natürlich nicht dass das in der Türkei so kommt. Anderes Land, andere Bedingungen. Aber diese reflexartige Reaktion hier bei einigen „Alles gut, es wird keine Probleme geben, Erdogan lebt für immer und alle sind stolze Türken egal welche Religion oder Ethnie sie haben“ ist doch abwegig.
p.s. Ich würde sogar behaupten solange Öcalans Leute so einen Einfluss unter den Kurden haben, auch mit Gewalt natürlich, so lange ist das türkische System sogar einigermaßen stabil. Erst wenn der Einfluss dieser anachronistischen Bewegung nachlässt werden sich modernere kurdische Bewegungen mit mehr Einfluss bilden können.